Wie war das damals, als die silbernen 5 DM aus dem Umlauf verschwanden?

Vertrauen in die Währung: Die Umstellung verdeutlichte, dass der tatsächliche Wert einer Währung nicht mehr durch den Materialwert der Münzen gedeckt war, sondern durch das Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität des Landes und seiner Institutionen.
Wenn das die Zukunft des Wissens sein soll, dann Gute Nacht. Die Unterscheidung in Kurantgeld und Scheidemünze machten die Menschen ja schon seit der Einführung des Goldstandardes.
 
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Ja lieber Rudolf,
die fiktive Antwort auf meine Frage, beruhigt mich nicht. Im Gegenteil, wer weiß wer das noch in die Hände bekommt. -George Orwell 1984-.
Offtopic:

Da muss ich dir leider recht geben. Siehe dazu auch aktuell das Interview mit dem Historiker und Visionär Yuval Noah Harari hier.

Für weitere Diskussionen empfehle ich einen eigenen Thread zum Thema KI, z.B. diesen.
 
ich werde mal fragen wie es damals war als in AT die 5 und 10 Schillinge aus Silber aus dem Umlauf verschwanden

meine Oma hatte einen Zinnkrug in dem waren die alten 10 Schillinge drinnen - sie hat die als Silberschatz aufgehoben

einmal (muss so ca. 1984 gewesen sein) durfte ich mir einen nehmen und war sehr enttäuscht als dieser Silberschatz beim Münzhandel (Bank) nur 6 Schillinge einbringen sollte - hab die dann einfach in einem Geschäft ausgegeben (obwohl schon ungültig)

hab im Laufe der Jahre immer wieder mal welche gesehen - 2002 wurden die dann tonnenweise eingeschmolzen zu Preisen unter dem ehemaligen Nominalwert - noch heute sind die immer wieder in Verlassenschaftsauflösungen zu finden
 
In der Schweiz war es ja schon 1967 soweit, dass die Silbermünzen (1/2, 1, 2, 5 Fr) durch Cu/Ni in gleichem Aussehen ersetzt wurden. Der letzte Fünfliber von 1969 wurde, soweit ich weiss, 1968 ausgegeben, um Panik zu vermeiden, während der schon nicht mehr edle 1968er erst danach emittiert wurde.
Bei den niedrigeren Werten war allerdings 1967 Schluss und die '68 sind auch heute noch sehr häufig anzutreffen. Silberne Fünfer aus dem Umlauf habe ich in meinen 18 Jahren Schweiz nie gefunden, nur einmal einen silbernen Einfränkler 1967. Der war so gut erhalten, das er wohl aus einer Sammlung stammen musste.
 
Der letzte Fünfliber von 1969 wurde, soweit ich weiss, 1968 ausgegeben, um Panik zu vermeiden, während der schon nicht mehr edle 1968er erst danach emittiert wurde.
Das stimmt nicht. Wegen der Verknappung der Silberlinge (1/2, 1 +2 Franken wurden privat geschmolzen und der 5er gehortet) wurden 1968 nochmal zusätzliche 8,285 Mio Fünfliber rückdatiert auf 1967 geprägt, und danach der Jahrgang 1969, der natürlich nicht 1968 in den Umlauf gekippt wurde sondern erst 1969. Die bereits 1968 geprägten Cu-Ni Fünfliber wurden erst danach in den Umlauf gegeben.
Soweit mir bekannt sind sowohl die nachgeprägten 1967er als auch der Jahrgang 1969 mindestens teilweise aus den eingezogenen kleineren Münzen geprägt worden, weil man das darin enthaltene Silber schon in der passenden Legierung faktisch deutlich unter Metallwrt bekommen hatte. Die letzten Silbernen Fünfliber wurden dann natürlich auch wieder zu einem guten Teil gehortet (evtl. war das sogar der Plan bei der ganzen Aktion), es dürfte noch viele davon geben.
 
ganz kurz zu 1974:

Hintergrund der Abschaffung

Bis zum Jahr 1974 waren die 5-DM-Stücke in der Bundesrepublik Deutschland aus Silber geprägt, genauer gesagt aus einer 625er Silberlegierung (62,5 % Silber, 37,5 % Kupfer). Diese Münzen hatten einen Nominalwert von 5 D-Mark, was ihrem offiziellen Wert im Zahlungsverkehr entsprach."
Bis hier ist das noch OK.

In den frühen 1970er Jahren begann der Silberpreis auf dem Weltmarkt jedoch deutlich zu steigen. Der Materialwert der Münzen überstieg zunehmend den Nennwert von 5 D-Mark. Dies führte zu einem Dilemma für die Deutsche Bundesbank: Die Produktion neuer Silbermünzen wurde unwirtschaftlich, da der Wert des Silbers in der Münze den Produktionswert übertraf.


Diese Aussage ist teils unwahr. Schon allein deswegen weil bis 1979 Silberfünfer als Gedenkmünzen weitergeprägt wurden und erst 1980 Silber so teuer wurde, dass man den Otto Hahn offiziell nicht in Silber, sondern in Cu/Ni verausgabte und die bereits in Silber geprägte Auflage einschmolz.

Als meine Eltern und ich einige Zeit vor der Außerkurssetzung der Heiermänner im Jahr 1975 Wind von der Angelegenheit bekamen, hatten wir auch alle Fünfer zurückgehalkten und gehortet. Das werden wohl an die 50 Stücke gewesen sein, damals viel Geld. In Holland war das ja auch so, dass die silberhaltigen Guldenmünzen zurückgehalten wurden, weil das Silber mehr wert war, als der Nennwert. Da waren aber in Silber-Gulden umgerechnet 5 DM 23 Gramm Silber drin und bei uns nur 7 Gramm. Und diese 7 Gramm waren etwa 2 DM und nicht 5 DM wert. 2 "Neue" von 1974 wurden von mir aufgehoben und der Rest von meiner Mutter umgetauscht.
 
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Mein Vater hatte damals gezielt nach den einzelnen Jahren und Mz gesucht. Er hatte alle 2x aufbewahrt, es gab allerdings keine 1958 J. Mein Vater hatte sich sonst nicht für Münzen interessiert, aber die Sammlung war schon etwas besonderes und er hatte sie mir auch recht früh geschenkt =)
 
ganz kurz zu 1974:

Hintergrund der Abschaffung

......einige Zeit vor der Außerkurssetzung der Heiermänner im Jahr 1975 Wind von der Angelegenheit bekamen,
Ich grüße euch!
Nur zur Erinnerung: Die Silberspekulation begann 1973 von 3$ je oz zu 6$.
Ab 1974 kauften die Gebr.Hunt nach und nach erst behutsam den AG-Markt leer.
Und dann masiv, so schnellte der Preis bis Ende der70er auf 52$ die oz
Es war die Zt. (ich bin Zeitzeuge) das die Leute alles an Silber horteten und selbst vor Omas Silbergeschirr nicht halt machten und dies zur Degussa einreichten. Das Geld bekamen alle zeitversetzt nach der Einschmelzung zum dann den TP.
Als die USA 1980 das Treiben der Hunt's unterbanden und der Markt zusammenbrach,
gab es lange Gesichter, als sie die Abrechnung der Degussa bekamen. Aber da war Omas Geschirr weg. Und die Silbermünzen (in allen Ländern) waren vom Markt verschwunden bzw. in die neuen unedlen Neuprägungen getauscht.
So und nun zur @mesedor39 beschriebene Außerkraftsetzung.
Nach meinem Wissensstand sind alle DM-Münzen nicht außer Kraft gesetzt. Sie sind heute noch umtauschbar und es gibt noch (meist Stammkneipen,Vereine etc.) wo man damit bezahlen kann. Z.B. wer diese Münzen nachmacht ist immer noch ein Falschmünzer.
 
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So und nun zur @mesedor39 beschriebene Außerkraftsetzung.
Nach meinem Wissensstand sind alle DM-Münzen nicht außer Kraft gesetzt. Sie sind heute noch umtauschbar und es gibt noch (meist Stammkneipen,Vereine etc.) wo man damit bezahlen kann. Z.B. wer diese Münzen nachmacht ist immer noch ein Falschmünzer.
Bei den Gedenkmünzen ist das definitiv so. Und auch viele Heiermänner konnte ich noch kurze Zeit nach dem Ende der Euroeinführung zum Umtauschkurs bei der Bundesbank abgeben. Mit allem, was nur kleinste Schrammen oder Behandlungsspuren oder deutliche Zirkulationsspuren hatte, habe ich das damals so gemacht, seltenere Stzücke ausgenommen. Damals gab es noch richtig was für das Geld. Also wird die Aussage stimmen, was die Rückfabe und Umtauschbarkeit angeht.

Definitiv ist es aber so, dass seitden Ende der Euro-Einführungsphase keiner mehr DM annehmen muss. Insofern sind die DM-Münzen und Scheine kraftlos, was ihre Funktion als Zahlungsmittel angeht. Wertlos sind sie dadurch aber nicht gwworden, weil sie bei der deutschen Bundesbank noch in Euro umtauschbar sind. Nur kraftlos, was den Zahlungsverkehr angeht.

Zu den Leuten damals: Die Holländer hatten Silbergulden gehortet, als gäbe es kein Ende. In Deutschland und mit DM-Münzen war das weniger extrem, weil: der Fünfer war bis 1979 maximal 2,80 DM an Silber wert. Und Silber gab es noch 1978 per Kilobnarren für 430 DM. Das mit dem Horten lohnte sich daher vor 1979 nicht. Und da gab es schon keine mehr im Umlauf. Nur noch 640er Gedenkmünzen am Bankschalter.

Das mit dem Einschmelzen war dann das nahezu schlagartige Enthorten - ja und das ist für viele viel schief gegangen und dumm gelaufen. Man muss eben auch "gönnen können", also: in einen steigenden Markt verkaufen und direkt das Geld nehmen, dass einem geboten wird. Die Leute damals aber haben bis zum Schluss festgehalten und den Sack dann noch nicht mal richtig zugemacht. Diese Reaktionsmuster (Festhalten) sind auch in der Natur zu beobachten (die Sache mit dem Termitenhaufen und den Nüssen beim Fangen von Affen) und daher sollte man sie kennen und auch berücksichtigen.
 
Bei den Gedenkmünzen ist das definitiv so. Und auch viele Heiermänner konnte ich noch kurze Zeit nach dem Ende der Euroeinführung zum Umtauschkurs bei der Bundesbank abgeben. Mit allem, was nur kleinste Schrammen oder Behandlungsspuren oder deutliche Zirkulationsspuren hatte, habe ich das damals so gemacht, seltenere Stzücke ausgenommen. Damals gab es noch richtig was für das Geld. Also wird die Aussage stimmen, was die Rückfabe und Umtauschbarkeit angeht.

Definitiv ist es aber so, dass seitden Ende der Euro-Einführungsphase keiner mehr DM annehmen muss. Insofern sind die DM-Münzen und Scheine kraftlos, was ihre Funktion als Zahlungsmittel angeht. Wertlos sind sie dadurch aber nicht gwworden, weil sie bei der deutschen Bundesbank noch in Euro umtauschbar sind. Nur kraftlos, was den Zahlungsverkehr angeht.

Zu den Leuten damals: Die Holländer hatten Silbergulden gehortet, als gäbe es kein Ende. In Deutschland und mit DM-Münzen war das weniger extrem, weil: der Fünfer war bis 1979 maximal 2,80 DM an Silber wert. Und Silber gab es noch 1978 per Kilobnarren für 430 DM. Das mit dem Horten lohnte sich daher vor 1979 nicht. Und da gab es schon keine mehr im Umlauf. Nur noch 640er Gedenkmünzen am Bankschalter.

Das mit dem Einschmelzen war dann das nahezu schlagartige Enthorten - ja und das ist für viele viel schief gegangen und dumm gelaufen. Man muss eben auch "gönnen können", also: in einen steigenden Markt verkaufen und direkt das Geld nehmen, dass einem geboten wird. Die Leute damals aber haben bis zum Schluss festgehalten und den Sack dann noch nicht mal richtig zugemacht. Diese Reaktionsmuster (Festhalten) sind auch in der Natur zu beobachten (die Sache mit dem Termitenhaufen und den Nüssen beim Fangen von Affen) und daher sollte man sie kennen und auch berücksichtigen.
Grüß dich @mesodor39,
darum geht es doch nicht. Eine Außerkraftsetzung ist terminiert oder den Ereignissen geschuldet. Siehe Reichsmark.
Z.B. ein 10 Pfennig-Schein BDL ist abgesehen vom Sammlerwert, immer noch das wert was darauf steht. Nicht mehr und nicht weniger. Und selbst vermaledeite DM-Scheine sind, sofern mehr als die Hälfte lesbar und erkennbar sind, den vollen Wert gültig bzw. wertig.
 
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