Wie war das damals, als die silbernen 5 DM aus dem Umlauf verschwanden?

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Wie war das damals 1974/1975, als in Deutschland die Silbermünzen abgeschafft wurden? Wurden die Münzen direkt gehortet und sind innerhalb weniger Wochen aus dem Umlauf verschwunden? Oder ab wann waren diese im Umlauf nicht mehr anzutreffen?

Ich würde mich über ein paar Infos aber auch Geschichten zu den Münzjagden auf die letzten silbernen Heiermänner freuen.

Vielen Dank!
 
Auch in den 80ern und 90ern hat man vereinzelt noch einen silbernen 5er zurückbekommen im Wechselgeld (deutlich häufiger als einen Gedenk 5er (Ag oder Cu-Ni, waren quasi nicht existent im Umlauf).
Kurz vor der Euroumstellung als die DM-Münzen schon begonnen wurden einzusammeln konnte man deren zahlreich bekommen, wenn man gute Kontakte zur lokalen Spaßkasse hatte (und genügend DM um das ganze zu bezahlen). Die meisten heute gehandelten Hortbestände dürften aus diesem Kontingent stammen.
 
Zu der Umstellung 1974/1975 kann ich leider nichts sagen, da war ich noch zu jung und hab mich auch noch nicht für Münzen interessiert. Mein Vater war damals aber ein Deutschland - Komplettsammler , also von 1 Pfennig bis 5 Mark alle Jahre, alle Prägestätten und natürlich auch Gedenkmünzen.
Ich hab dann 1977 mit dem Sammeln angefangen, aber silberne Fünfer hab ich leider nie als Wechselgeld zurück bekommen.
Als 2001 dann die große DM - Sammlungs- und Hortungs- Rückgabe begann, konnte ich mir zwei komplette Sätze der silbernen Kurs-Fünfer (außer 58 J) zusammenstellen. Ebenso konnte ich meine BRD Gedenkmünzen ab Fichte komplettieren.
Gute Kontakte hat man bei uns in der Gegend keine benötigt, sowohl Volksbanken als auch Sparkassen waren froh, wenn Sammler die abgegebenen Münz-Horte wieder in Papiergeld zurück getauscht haben.
Es wurden sogar 5 Reichsmark "Hindenburg" zurückgegeben, die konnte ich auch wieder gegen 5 DM eintauschen.
 
Ich kann mich noch daran erinnern, daß meine Oma eine ganze Spardose voll mit den Heiermännern hatte.
Die hat sie dann im laufe des Jahres '75 geknackt und dann zur Bank gebracht.
Ich war als 5-6 Jähriger beim öffnen dabei und meinte zu meiner Oma "... die sehen aber viel schöner aus als die 'Neuen 5er' ... "

Der Meinung bin ich heute immer noch :)
 
Ich hab als Kind zu DM Zeiten nie eine Silber Münze gefunden. Aber ich hatte einen Kupfer Nickel Gedenk 5er in der Sammlung, der aus dem Umlauf sein könnte... sicher bin ich mir da aber auch nicht mehr.
 
Mir ist klar, dass der Threadersteller hier in erster Linie um persönliche Erfahrungsberichte bittet.

Ich habe bereits an anderen Stellen zur Klärung von gestellten Fragen die künstliche Intelligenz ChatGPT bemüht (trotz meines Alters von fast 72 Jahren). Bei aller Skepsis zu diesem neuen Medium habe ich doch erstaunlich gute Antworten und Erläuterungen zur Lösung der Fragestellungen erhalten.

Daher habe ich auch zu o.a. Frage mal ChatGPT bemüht mit dieser Frage:

"Wie war das damals 1974/1975, als in Deutschland die Silbermünzen abgeschafft wurden? Wurden die Münzen direkt gehortet und sind innerhalb weniger Wochen aus dem Umlauf verschwunden? Oder ab wann waren diese im Umlauf nicht mehr anzutreffen? Bitte um ausführliche Antwort."

Und die kam nach wenigen Sekunden prompt so:

"Die Abschaffung der Silbermünzen in Deutschland in den Jahren 1974/1975 war ein Ereignis, das sowohl ökonomische als auch gesellschaftliche Auswirkungen hatte. Um die Situation detaillierter zu verstehen, ist es wichtig, die Hintergründe, den Prozess der Umstellung, die Reaktionen der Bevölkerung und die Nachwirkungen zu betrachten.

1. Hintergrund der Abschaffung

Bis zum Jahr 1974 waren die 5-DM-Stücke in der Bundesrepublik Deutschland aus Silber geprägt, genauer gesagt aus einer 625er Silberlegierung (62,5 % Silber, 37,5 % Kupfer). Diese Münzen hatten einen Nominalwert von 5 D-Mark, was ihrem offiziellen Wert im Zahlungsverkehr entsprach.

In den frühen 1970er Jahren begann der Silberpreis auf dem Weltmarkt jedoch deutlich zu steigen. Der Materialwert der Münzen überstieg zunehmend den Nennwert von 5 D-Mark. Dies führte zu einem Dilemma für die Deutsche Bundesbank: Die Produktion neuer Silbermünzen wurde unwirtschaftlich, da der Wert des Silbers in der Münze den Produktionswert übertraf.


2. Entscheidung zur Umstellung

Angesichts dieser ökonomischen Entwicklung beschloss die Deutsche Bundesbank, die 5-DM-Silbermünzen aus dem Verkehr zu ziehen und durch eine neue Münze aus einem weniger wertvollen Material zu ersetzen. Die Wahl fiel auf eine Münze aus einer Kupfer-Nickel-Legierung namens „Magnimat“. Diese Legierung bestand aus einem Kupferkern, der mit Nickel ummantelt war, wodurch sie widerstandsfähig und dennoch deutlich kostengünstiger in der Produktion war.

Die neue 5-DM-Münze mit dem Magnimat-Kern wurde ab dem 1. August 1975 eingeführt. Gleichzeitig wurde die Prägung der Silbermünzen eingestellt, und die noch im Umlauf befindlichen Silbermünzen wurden nach und nach aus dem Verkehr gezogen.


3. Reaktionen der Bevölkerung und Hortung

Die Ankündigung, dass die Silbermünzen abgeschafft würden, löste in der Bevölkerung eine starke Reaktion aus. Viele Menschen erkannten sofort, dass der Materialwert der Silbermünzen inzwischen den Nominalwert von 5 D-Mark überstieg. Dies führte dazu, dass die Münzen gehortet wurden.

  • Hortung: Viele Bürger begannen, die Silbermünzen aus dem Verkehr zu nehmen und sie privat zu lagern. Es war eine weitverbreitete Meinung, dass der Wert des Silbers weiter steigen könnte, was die Münzen zu einer attraktiven Anlage machte.
  • Versand als Sammlerobjekte: Zusätzlich wurden die Münzen zunehmend als Sammlerobjekte begehrt. Numismatiker und Münzsammler erkannten den historischen und materiellen Wert der Silbermünzen und begannen, sie systematisch zu sammeln.

4. Verschwinden der Silbermünzen aus dem Umlauf

In den Monaten nach der Ankündigung verschwanden die Silbermünzen relativ schnell aus dem alltäglichen Zahlungsverkehr. Innerhalb weniger Wochen und Monate waren die Münzen kaum noch im Umlauf zu finden. Vor allem die Tatsache, dass der Silberpreis weiterhin stieg, verstärkte diesen Trend.

  • Abwicklung durch Banken: Die Banken nahmen die Silbermünzen an, tauschten sie aber nicht mehr gegen Silbermünzen aus, sondern nur noch gegen die neuen Magnimat-Münzen. Dadurch wurden die Silbermünzen kontinuierlich aus dem Umlauf genommen.
  • Sichtbarkeit im Alltag: Für die meisten Menschen war es in den späten 1970er Jahren zunehmend ungewöhnlich, im Alltag noch Silbermünzen zu sehen. Die neuen Magnimat-Münzen dominierten den Zahlungsverkehr.

5. Nachwirkungen und heutige Situation

Auch heute noch sind die 5-DM-Silbermünzen bei Sammlern beliebt. Der Silbergehalt verleiht ihnen einen intrinsischen Wert, der über den reinen Nominalwert hinausgeht. Auf dem Sammlermarkt können gut erhaltene Exemplare zu Preisen gehandelt werden, die den Silberwert deutlich übersteigen.

  • Silberwert und Sammlerwert: Der Preis für Silber ist seit den 1970er Jahren erheblich gestiegen, was den Wert dieser Münzen weiter erhöht hat. Sammler schätzen sie sowohl aufgrund ihres Edelmetallgehalts als auch aufgrund ihres historischen Werts.
  • Verfügbarkeit: In Münzsammlungen und auf Münzbörsen sind die 5-DM-Silbermünzen noch heute leicht zu finden, obwohl sie im alltäglichen Gebrauch fast vollständig verschwunden sind.

6. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung

Die Abschaffung der Silbermünzen war mehr als nur ein technischer Wechsel des Münzmaterials. Sie symbolisierte den Übergang von einer Zeit, in der Münzen noch einen signifikanten Materialwert hatten, zu einer Ära, in der das Vertrauen in die Währung nicht mehr auf den Materialwert der Münzen, sondern auf die Stabilität der Zentralbank basierte.

  • Vertrauen in die Währung: Die Umstellung verdeutlichte, dass der tatsächliche Wert einer Währung nicht mehr durch den Materialwert der Münzen gedeckt war, sondern durch das Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität des Landes und seiner Institutionen.
  • Lernprozess für die Bevölkerung: Für viele Menschen war die Abschaffung der Silbermünzen eine Lektion in moderner Ökonomie und Finanzpolitik. Sie erkannten, dass der Nennwert einer Münze nicht immer dem Materialwert entsprechen muss.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Abschaffung der Silbermünzen in Deutschland 1974/1975 ein bemerkenswertes Ereignis war, das die ökonomischen Realitäten der Zeit widerspiegelte und die Art und Weise, wie Menschen Geld und Währung betrachten, nachhaltig beeinflusste."

Ohne Gewähr meinerseits!

Nachdenklich macht mich allerdings der letzte Halbsatz unter 5.
 
Grüß dich Rudolf!
Nach meiner Meinung fehlerfrei. Aber trotzdem bin ich erschrocken und habe kein gutes Gefühl für die Zukunft. Wie wird es weiter gehen?
 
Grüß dich Rudolf!
Nach meiner Meinung fehlerfrei. Aber trotzdem bin ich erschrocken und habe kein gutes Gefühl für die Zukunft. Wie wird es weiter gehen?
Offtopic

Grüß dich, Heinz-Rudolf,

als Optimist schaue ich grundsätzlich immer zunächst positiv, aber zugleich auch hinterfragend auf neue Entwicklungen, ob im Kleinen oder im Großen. Wie sich die Zukunft mit der KI weiter entwickelt, weiß keiner von uns so recht. Tatsache ist, es gibt sie und wir müssen lernen, damit umzugehen, aber ihr nicht blind vertrauen, sondern den "gesunden Menschenverstand" immer eingeschaltet lassen.

Aber auch auf deine Frage, die ich folgendermaßen formuliert habe, weiß die KI eine Antwort:

Frage:
"Ich bin erschrocken über die Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz und habe kein gutes Gefühl für die Zukunft. Wie wird es weiter gehen?"

Antwort von ChatGPT:
"Es ist vollkommen verständlich, dass die schnellen Fortschritte in der künstlichen Intelligenz (KI) sowohl faszinierend als auch beunruhigend sein können. Viele Menschen teilen diese Gefühle, da KI unser Leben in vielerlei Hinsicht verändert und auch weiterhin verändern wird.

Warum diese Sorgen verständlich sind:

  1. Ungewissheit: KI-Technologien entwickeln sich rasant, und es ist oft schwer vorherzusagen, wie sie sich in Zukunft auswirken werden.
  2. Jobverluste: Automatisierung und KI könnten viele Arbeitsplätze verändern oder sogar überflüssig machen, was Unsicherheit in Bezug auf die eigene berufliche Zukunft schafft.
  3. Ethik und Kontrolle: Es gibt Bedenken darüber, wie KI genutzt wird, wer sie kontrolliert und welche ethischen Richtlinien dabei beachtet werden.
  4. Menschliche Werte: Die Sorge, dass KI menschliche Werte untergräbt oder dass Maschinen Entscheidungen treffen könnten, die für uns schwer nachvollziehbar sind, ist weit verbreitet.

Wie könnte es weitergehen?

  • Regulierung und ethische Leitlinien: Es gibt bereits Bestrebungen, die Entwicklung und den Einsatz von KI durch Gesetze und ethische Rahmenbedingungen zu regulieren. Diese Bemühungen könnten dazu beitragen, Missbrauch zu verhindern und sicherzustellen, dass KI zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt wird.
  • Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine: Statt dass KI Menschen ersetzt, könnte die Zukunft in der Zusammenarbeit liegen, wo Maschinen repetitive oder gefährliche Aufgaben übernehmen und Menschen sich auf kreative, zwischenmenschliche oder komplexe Aufgaben konzentrieren.
  • Bildung und Umschulung: Es wird immer wichtiger, dass Menschen sich weiterbilden und neue Fähigkeiten erlernen, um sich an eine sich wandelnde Arbeitswelt anzupassen.
  • Verantwortungsvolle Entwicklung: Viele Wissenschaftler und Unternehmen setzen sich für eine verantwortungsvolle Entwicklung von KI ein, um sicherzustellen, dass die Technologie den Menschen dient und nicht schadet.
Deine Bedenken sind berechtigt, aber es gibt auch viel Potenzial, dass KI unser Leben positiv verändern kann, wenn sie richtig eingesetzt wird. Der Schlüssel liegt darin, wachsam zu bleiben, sich zu informieren und aktiv an Diskussionen und Entscheidungen teilzunehmen, die die Zukunft dieser Technologie gestalten."



Wir sollten hier jedoch nicht zu weit vom Thema "Heiermänner" abdriften ...
 
Ja lieber Rudolf,
die fiktive Antwort auf meine Frage, beruhigt mich nicht. Im Gegenteil, wer weiß wer das noch in die Hände bekommt. -George Orwell 1984-.
 
Hin und wieder hab es den einen oder anderen Rückläufer. Mein erster Silberadler stammt aus unserer lokalen Bankfiliale, das war aber in den 80er Jahren sehr selten.
 
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