Wissen, das kein Mensch braucht

Grenzziehung ist ja eigentlich immer recht klar geregelt, es gibt nur wenige Gebiete auf der Welt, wo Grenzen nicht klar vertraglich definiert sind oder sogar strittig.
Da überrascht es umso mehr, dass es in Deutschland gleich zwei Gegenden gibt wo die Grenze nie offiziell festgelegt wurde, auch wenn auf Karten sogar eine Grenze eingezeichnet ist. Das führt dann zu dem Kuriosum, das Deutschlands größter See, der Bodensee, eigentlich garnicht Deutschlands größer See ist, weil er garnicht in Deutschland liegt. Im größten Teil des Obersees ist nämlich die Grenze zwischen der Schweiz, Österreich und Deutschland nicht vertraglich festgelegt, was den See technisch gesehen zu einer Art internationalem Gewässer macht, sobald die Wassertiefe in den nicht geregelten Bereichen über 25 Meter ist. Überhaupt ist der Bodensee interessant, weil die kürzeste Verbindung vom Ufer in Konstanz zum anderen Ufer in Bregenz technisch gesehen nicht mit einem normalen Schiff zurückgelegt werden kann. Man bräuchte dafür ein U-Boot, weil wegen der Erdkrümmung ein Normales Überwasserschiff einen >40 m hohen "Wasserberg" hinauf und wieder hinunterfahren müsste. Die kürzeste Verbindung kann nur mit einem Uboot realisiert werden dass bis Hälfte der Strecke langsam auf bis zu 41,5 Meter abtaucht und dann wieder langsam auftaucht bis zum Ziel, und so eine exakt gerade Linie fährt.
 
Eine andere nie so ganz geklärte "Wassergrenze" (vielleicht hattest Du die auch mit der zweiten Gegend gemeint) ist die Emsmündung ungefähr zwischen Emden und Eemshaven. Im Alltag ist die (auch dank der Tatsache, dass übersteigerter Nationalismus derzeit weder in DE noch in NL ein großes Thema ist) kein Problem, aber zum Beispiel hat der Autor Mathijs Deen das in seinem Krimi "Der Holländer" anklingen lassen: Eine Leiche wird im "umstrittenen Gebiet" gefunden - wer ist zuständig, wer darf oder muss ermitteln? :)
 
Entlang von Flüssen wird die Grenze sicher am häufigsten in die Flußmitte, bei mehreren Flußarmen in die Mitte des Hauptarms, gelegt. Aber gelegentlich gibt es auch abweichende Regelungen. So gehört der Rio San Juan, Grenzfluß zwischen Nicaragua und Costa Rica in voller Breite zu Nicaragua. Im Mündungsdelta ist die Grenze deshalb umstritten, weil ein Hauptarm des Flusses nicht eindeutig definiert worden ist. Manchmal wird der Fluß in voller Breite als Grenze definiert, Kondominium genannt. So zum Beispiel die Mosel zwischen Luxemburg und Deutschland. Und wenn da plötzlich eine Insel im Fluß liegt? Da wechselt man einfach halbjährlich die Verwaltung wie bei der Fasaneninsel im Baskenland.



 
Nun ist die Bundesligasaison beendet, und der HSV hat erneut aus eigener Kraft die Relegation vermieden und verbleibt somit mindestens eine weitere Saison in der 2. Liga. Man könnte meinen, der Verein will gar nicht aufsteigen, da er seit Jahren konstant 4. wird (oder 3. und dann in der Relegation verliert). Ein Grund dafür könnte sein, dass der Verein nicht weiß wie man eine Aufstiegsfeier organisiert, oder man will den einzigartigen Status behalten, denn:
Der HSV ist nämlich der einzige Verein im Deutschen Profifußball, der seit seinem ersten Auftreten unter dem Namen HSV (1919) noch NIE in die nächsthöhere Liga aufgestiegen ist. Ob Bundesliga, Oberliga Nord oder Gauliga Nordmark, der HSV war einfach immer als Gründungsmitglied mit dabei.
 
Dann bleib' ich doch mal beim Sport: Wir hatten neulich beim Lauftreff einen Teststand des Schuhherstellers Karhu. Zur Geschichte dieser ursprünglich aus Finnland kommenden Firma gehören auch ... die drei Streifen. ;) Moment, denken wir da nicht an eine andere Firma?

Tja, zunächst hat Karhu die verwendet. Doch Anfang der 1950er Jahre interessierte sich ein gewisser Adi Dassler für diesen Look. So erhielt Adidas – für wenig Geld ("nach heutigem Ermessen etwa 1600 Euro") plus einige Flaschen Whiskey, wie man erzählt – das Recht, sie als Logo zu nutzen.
 
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Hier sind Neuigkeiten, die Philatelisten, aber auch Liebhaber guten Essens begeistern werden. Am Donnerstag, den 16. Mai, gab die französische Post eine neue Briefmarke mit dem Bild und dem Duft eines Baguettes heraus, dem Brot schlechthin in Frankreich, einem Lebensmittel, das auch ein kulturelles Symbol ist. Das Datum für die Markteinführung wurde nicht zufällig gewählt: Wie der Kalender uns erinnert, ist der 16. Mai der Tag, der Saint-Honoré, dem Schutzpatron der Müller, Bäcker und Konditoren, gewidmet ist.
Das auf der neuen Briefmarke abgebildete Baguette ist mit einem Band in den Farben der französischen Flagge verziert: Blau, Weiß und Rot. Das Besondere an der Briefmarke ist jedoch die Tatsache, dass man durch Reiben der Oberfläche den unwiderstehlichen Duft von Bäckereien (und Bäckereien) am Morgen einatmen kann, wenn frisch gebackene Baguettes ordentlich auf den Ladentischen auf den Verkauf warten. Dieser wohlriechende Duft, der den Kunden des länglichen Brotes mit der knusprigen Kruste nach Hause begleitet, weckt den Wunsch, ein Stück oben aus der Tüte abzubrechen.
Damien Lavaud, der Drucker der limitierten Auflage, von der knapp 600.000 Exemplare gedruckt wurden, erklärte: „Das Parfüm ist eingekapselt. [...] bestand die Schwierigkeit darin, die Tinte aufzutragen, ohne die Kapseln zu zerbrechen, damit der Duft beim Reiben des Stempels, genauer gesagt des Baguettes, an den Kunden zurückgegeben werden kann. Dadurch werden die Kapseln vom charakteristischen Aroma dieses Brotes befreit.“

Für die französische Post ist das Ziel der Initiative eine Hommage an das französische Symbol der Gastronomie und das Flaggschiff der nationalen Kultur, das seit November 2022 in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. In die Bäckerei zu gehen, um ein Baguette zu kaufen, ist laut Statistik das tägliche Ritual von über 12 Millionen Menschen in Frankreich, wo jedes Jahr 6 Milliarden Baguettes hergestellt werden. Der Preis der Sondermarke, die sich vor allem an das Sammlerpublikum richtet, beträgt 1,96 Euro, was dem Porto für den internationalen Versand eines 20-g-Briefes entspricht.
 
Man sagt ja gemeinhin, das nach einem Atomkrieg nur die Kakerlaken (bzw. Küchenschaben) übrig bleiben. Das dürfte jedoch eine Fehlannahme sein, da Kakerlaken radioaktive Strahlung zwar besser vertragen als Menschen aber trotzdem eine lethale Dosis abbekommen können, die nur ca. 10-15x über der für Menschen tödlichen Dosis liegt. Andere Insekten wie z.B. Fruchtfliegen sind da deutlich widerstandsfähiger. Dazu kommt, dass die meisten Kakerlaken (zumindest die häufigsten vorkommenden Arten), sich so speziell auf den Menschen hin entwickelt haben dass sie fast ausschließlich in menschlichen Behausungen ansiedeln und überraschenderweise in der freien Natur so gut wie nicht vorkommen. Am weitesten verbreitet wegen der hohen Widerstandsfähigkeit gegen gängige Insektengifte und damit die erfolgreichste Art weltweit ist übrigens (und das wird Reichsbürger besonders freuen), die Deutsche Schabe (Blattella germanica), die zwar ebenfalls als Küchenschabe oder Kakerlake bezeichnet wird weil sich alle Schaben ja irgendwie ähneln, aber eigentlich eine andere, etwas kleinere Art als die Gemeine Küchenschabe ist.
 
Wer in den USA Physik studiert, nimmt womöglich auch am Kurs PHYS 420 teil. Unter manchen Studenten ist die Nummer dieses Kurses populär, weil "420" auch für etwas ganz anderes steht, nämlich ... ;) So kommt es, dass entweder Physikstudenten oder Kiffer (ich hätte da eine Vermutung) die Entfernungsschilder an langen US-Autobahnen, die die Meile 420 anzeigen, gern mal stehlen. Daher ist man teilweise dazu übergegangen, sie durch Varianten zu ersetzen. :cool:
 

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Hm, äh, Warum liegt hier Stroh rum?
Warum hast du ‘ne Maske auf?
Äh, bl*s mit doch einen.

Dieser Pornodialog ging in die Geschichte ein. Und alle fragen sich seitdem, warum da nun eigentlich Stroh rum lag?

Nein, es war kein Pferdehof. Dieses Gerücht kursiert leider herum, ist aber nicht richtig.

Um diese Frage, die seit Jahren den deutschsprachigen Raum beschäftigt, zu lösen, müssen wir einen Schritt zurück gehen.

Wir schreiben das Jahr 2002. Die Pornobranche produziert Filme, wie am laufenden Band. Da wird ein Film produziert der sogar später als einer der ganz wenigen enzyklopädisch relevant wird. Dieser wird einen eigenen Artikel in der Wikipedia bekommen. Er nennt sich

„Die Megageile Kükenfarm“.

Die Handlung ist so abstrus, wie absurd. Einem Wissenschaftler gelingt es Hühner zu züchten, die aussehen, wie Menschen, sich aber wie Hühner verhalten.

Als Drehort findet man eine Fischfarm. Die Becken legt man kurzerhand mit Stroh aus, hinein kommen einige „Küken“, sogar ein „Hahn“.

Eine der Küken ist die noch unbekannte Tyra Misoux, deren Durchbruch dieser absurde Film sein soll und ihr zu einer steilen Karriere in der Branche verhelfen wird.

Nun ist es so, dass bei Pornoproduktionen nicht nur an Handlung und Drehbuch gespart wird, sondern auch an Drehtagen allgemein.

Den Pornofilm „Achtzehneinhalb 18“, der eine völlig zusammenhanglose Aneinanderreihung von Akten ist, drehte man kurzerhand gleich mit. Wer genau hin sieht, wird die „Küken“, unter anderem auch Tyra Misoux, und die schwarzhaarige Dame, die fragt, wieso er eine Maske an hat, in beiden Filmen wieder erkennen. Dieser Film, „Achtzehneinhalb 18“ beinhaltet nämlich den zum Kult avancierten Dialog von oben.

Nun wissen wir auch, wieso da Stroh lag. Es ist schlichtweg das Stroh für das Filmset von „Die Megageile Kükenfarm“.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die erste Frau im US Senat, Rebecca Latimer Felton, war gleichzeitig auch die letzte in der US-Politik aktive Person, die (als das in den Südstaaten noch gemacht wurde) offiziell Sklaven gehalten hat.
 
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