Wieso gab es eigentlich keine 20 Pfennig Münze? (Was ist mit anderen "seltenen" Nominalen?)

Zu DM-Zeiten habe ich ein 20 Pfennig Nominal nicht vermisst.
Als es dann mit der Euroeinführung die 20 Cent Münze gab, empfand ich diese als Ersatz für die 50 Pfennig Münze.

Ich verwende diese Münze im Alltag recht häufig, nutze sie lieber als das kleinere 10 Cent Stück.
Auch den 20 Euro Schein möchte ich nicht missen, da er trotz Inflation immer noch genügend Kaufkraft besitzt und man nicht unbedingt höhere Nominalwerte im Geldbeutel haben muß.
 
Die Canadier vermissen den Nominal 50 Cent auch nicht wirklich. Zumindest wird diese dort nicht für den Zahlungsverkehr geprägt. Wieso es in Westdeutschland keine 20 Pfennig gab stellt sich wohl mit der Frage, welchen Durchmesser sie hätte bekommen sollen. Die 10 Pfennig war doch schon etwas größer als die 50 Pfennig.
 
Wieso es in Westdeutschland keine 20 Pfennig gab stellt sich wohl mit der Frage, welchen Durchmesser sie hätte bekommen sollen. Die 10 Pfennig war doch schon etwas größer als die 50 Pfennig.
Aber über das Material sind die Stücke eindeutig identifizierbar.

Das Ost-20 Pf. Stück war im Zahlungsverkehr voll integriert, obwohl es ja in erster Linie für die Automaten (Telefon usw.) gedacht war.
 
Es gab offenbar im täglichen Zahlungsverkehr der Bundesrepublik keinen Bedarf an einem 20 - Pfennigstück. Rittmann merkt lapidar an :" Was nun den Inhalt des Ausprägungsgesetzes anbelangt, so behielt Paragraph 1 die Nominale so bei, wie sie sich unter der Regierung Hitler für die Reichsmark- Währung bewährt hatten " ( Rittmann, Deutsche Geldgeschichte seit 1914, 1987, S .377 )
 
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Ich habe darüber auch einiges gelesen, als ich noch in den Archiven unterwegs war. Das 2-Pfennig-Stück war übrigens im Kaiserreich kaum gefragt. Als die Startprägungen ca. 1876 nachließen hat man schnell gemerkt, dass da kein wirklicher Bedarf lag und hat die Prägung jahrelang ausgesetzt, weil es genügend Vorräte gab.

Zum 20 Pfennig-Stück gab es ja im Kaiserreich noch die klassische Unterscheidung Kupfer-Silber-Gold von der Kurantwährung her. Da gab es das Problem, entweder ein übergroßes Kupferstück zu machen (analog dem 5-Heller-Wagenrad von Deutsch-Ostafrika) oder ein klitzekleines Silberstück. Man hatte sich für letzteres entschieden, aber aufgrund der geringen Größe war es im Zahlungsverkehr einfach nicht alltagstauglich. Da war schon eine erste Abneigung für das Nominal entstanden. Als später dann ein Kompromiss aus CuNi dazu kam, passte dieses Stück irgendwie nirgends mehr richtig rein (also immateriell betrachtet). Als dann auch der deutsche "Quarter" ein Flop wurde, hat man Überlegungen zur Ausgabe eines Zwischennominals nicht mehr weiter verfolgt.

Im Zuge der Euroeinführung ist ja Deutschland nur einer der EU-Staaten gewesen, die den Euro eingeführt haben. Ich vermute einmal, dass andere Länder vor Einführung des Euros durchaus ein Nominal zwischen der "10" und "50" im Umlauf hatten, sodass der "20" in Form von 20-Euro-Cent durchaus wieder Anklang fand und verwendet wurde.
 
Ich habe darüber auch einiges gelesen, als ich noch in den Archiven unterwegs war. Das 2-Pfennig-Stück war übrigens im Kaiserreich kaum gefragt. Als die Startprägungen ca. 1876 nachließen hat man schnell gemerkt, dass da kein wirklicher Bedarf lag und hat die Prägung jahrelang ausgesetzt, weil es genügend Vorräte gab.

Zum 20 Pfennig-Stück gab es ja im Kaiserreich noch die klassische Unterscheidung Kupfer-Silber-Gold von der Kurantwährung her. Da gab es das Problem, entweder ein übergroßes Kupferstück zu machen (analog dem 5-Heller-Wagenrad von Deutsch-Ostafrika) oder ein klitzekleines Silberstück. Man hatte sich für letzteres entschieden, aber aufgrund der geringen Größe war es im Zahlungsverkehr einfach nicht alltagstauglich. Da war schon eine erste Abneigung für das Nominal entstanden. Als später dann ein Kompromiss aus CuNi dazu kam, passte dieses Stück irgendwie nirgends mehr richtig rein (also immateriell betrachtet). Als dann auch der deutsche "Quarter" ein Flop wurde, hat man Überlegungen zur Ausgabe eines Zwischennominals nicht mehr weiter verfolgt.

Im Zuge der Euroeinführung ist ja Deutschland nur einer der EU-Staaten gewesen, die den Euro eingeführt haben. Ich vermute einmal, dass andere Länder vor Einführung des Euros durchaus ein Nominal zwischen der "10" und "50" im Umlauf hatten, sodass der "20" in Form von 20-Euro-Cent durchaus wieder Anklang fand und verwendet wurde.
In Frankreich gab es nach der Währungsreform 1959 eine Münze zu 20 Centimes. Traditionell wechselten sich dort 20 und 25 Centimes als Wertstufe zwischen 10 und 50 ab. Dasselbe gilt für Finnland. Die übrigen Währungen, die von Anfang an am Euro teilnehmen, waren die der damals oft gehässigerweise als " Weichwährungsländer " bezeichneten Mitgliedsstaaten, in denen es teilweise schon seit Jahrzehnten kein Kleingeld mehr gegeben hatte.
 
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Wenn man schon das 20 Pfennigstück der DDR anspricht, ist es doch interessant, dass es dort, entgegen der DM, kein 2 Pfennigstück gab.
 
Nach der Wiedervereinigung haben die im Westen den 200DM Schein und die im Osten also den 2 Pfennig neu gehabt. Und die 20 Pfennig hätte man eigentlich auch beleben können oder hatte man Angst das manche dann mit der 20 Pfennig DDR wirtschaftlich einen schaden verursachen könnten?
 
Nach der Wiedervereinigung haben die im Westen den 200DM Schein und die im Osten also den 2 Pfennig neu gehabt.
Falsch. Der 200er wurde im Januar 1989 gedruckt, das hatte mit der Wiedervereinigung nichts zu tun. Der wurde nur zufällig dan zum 1.10.1990 in den Umlauf gegeben.

Die DDR hatte zwar einen 200er DDR Mark gedruckt, aber nicht ausgegeben.

D.h. der 200er (DM) wurde somit erst nach der Währungsunion in der DDR (kurz vor Toresschluss allerdings) eingeführt.
Die Ursprünglichen Pläne für den 200 DM Schein stammen bereits von Anfang der 80er Jahre, dann hat man aber jahrelang rumdiskutiert...
 
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