Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Die "Rheinische Privatsammlung" ist nun auch in meiner Sammlung mit viel Patina vertreten

Preußen Vereinstaler 1857 A und 1871 C
 

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Die "Rheinische Privatsammlung" ist nun auch in meiner Sammlung mit viel Patina vertreten

Einerseits blutet einem immer das Sammlerherz, wenn man überlegt, dass solche meist über viele Jahre sorgsam zusammengetragene Sammlungen wieder in Einzelteile aufgelöst werden, aber andererseits können sich andere Sammler dann an diesen Stücken erfreuen, um ihre eigene Sammlung zu erweitern oder bestehende Lücken zu füllen.
 
Heute ein Neuzugang für einen Randbereich meiner Heimatsammlung.
Da Münzen der Grafschaft Hoya nur selten angeboten werden und dann meist sehr teuer sind, sammle ich für das 15. und 16. Jahrhundert auch Münzen aus benachbarten Gebieten. Dazu zählt u. a. das Erzbistum Bremen, dessen Münzen aus dem späten 15. und dem 16. Jahrhundert doch deutlich häufiger am Markt angeboten werden.
Bei meinem Neuzugang handelt es sich um 4 Grote des Jahres 1499.

Auf der Vorderseite der Heilige Petrus, auf einem Thron sitzend, in seinen Händen Buch und Schlüssel haltend. Unten der Schild des damaligen Erzbischofs Johann III. von Rode. Die Umschrift in gotischer Schrift ist gewöhnungsbedürftig:
JOHANNES DEI GRATIA ARCHI EPISCOPUS BREMENSIS

Das Erzbistum unterhielt Prägestätten in Bremen und in Vörde (heute Bremervörde). Je nach Prägestätte findet sich auf der Rückseite mit dem Bremer Schlüssel die Umschrift
MONETA NOVA BREMENSIS bzw. VORDENSIS
Mein Neuzugang stammt aus der Bremer Münze.

Dies ist übrigens die älteste bremische Münze mit einer Angabe des Jahrgangs.

Erzbistum Bremen: 4 Grote 1499, Jungk 110, Levinson I-404
Bremen Jungk 110 4 Grote 1499 Av.webpBremen Jungk 110 4 Grote 1499 Rv.webp

In meiner Sammlung befand sich schon ein Exemplar aus Vörde (Jungk 125-132, Levinson I-405). Ihr könnt daher mal vergleichen:

Bremen 4 Grote 1499 Bremen und Vörde Avbeschr.webpBremen 4 Grote 1499 Bremen und Vörde Rvbeschr.webp
 
Und nochmals Erzbistum Bremen.
Nachfolger von Johann III. von Rode als Erzbischof von Bremen wurde Christoph, Herzog von Braunschweig. 1511 zunächst als Administrator, ab 1514 (?) dann „vollwertig“ als Erzbischof. Er scheint mir nach kurzem Studium von wikipedia und dem dort angegebenen Link zur NDB ein sehr unangenehmer Zeitgenosse gewesen zu sein.

Aus seiner Amtszeit kann ich einen Groten, der ziemlich genau ein halbes Jahrtausend alt ist, als Neuzugang präsentieren. Der Jahrgang 1523 scheint recht selten zu sein.

Erzbistum Bremen: Groten 1523, Jungk 203
Bremen Jungk 203 Groten 1523 Av.webpBremen Jungk 203 Groten 1523 Rv.webp


Ich kann euch dazu noch einen etwas besser erhaltenen Groten aus dem Jahr 1524 (der ist dann genau ein halbes Jahrtausend alt!) zeigen. Da kann man manche Details besser erkennen.

Bremen Jungk 203 204 Groten 1523 1524 Av.webpBremen Jungk 203 204 Groten 1523 1524 Rv.webp
 
Zurück in den Kernbereich meiner Sammlung – und dort sind die 16 Guten Groschen aus dem Königreich Hannover mein Spezialgebiet. Das Exemplar, das ich heute zeigen kann, ist etwas Besonderes.

Hannover AKS 38 1828 16 Gute Groschen K207 Av.webpHannover AKS 38 1828 16 Gute Groschen K207 Rv.webp

Ich
lasse
euch
mal
einige
Zeilen
Zeit,
um
euch
Gedanken
zu
machen,
was
das
Besondere
an
dieser
Münze
ist.

Auch wenn man das Design der 16 Guten Groschen nicht im Detail kennt, so ist doch zu erkennen, dass das Bild insgesamt flau wirkt und dass die Ausprägung nicht in der Qualität erfolgt ist, die auf den von mir nun schon des Öfteren präsentierten Münzen zu sehen war. Vor allem aber sollten die „Flecken“ an den erhabenen Stellen der Münze eure Aufmerksamkeit geweckt haben. Dort ist die silbrige Oberfläche nicht mehr vorhanden und das eigentliche Metall dieser Münze wird ersichtlich.
Mit anderen Worten: Das Stück ist eine Fälschung.

Verkauft wurde das Stück als „zeitgenössische Fälschung“. Dem kann ich mich anschließen.
Das Gewicht passt genau, doch der Durchmesser und die Höhe der Münze sind größer als bei einer Originalmünze. Zur Bestimmung des Materials fehlen mir die Kenntnisse, magnetisch ist das Stück jedenfalls nicht.

Hier der Vergleich mit einer Originalmünze. In meiner Sammlung habe ich sogar genau die Variante, die der Fälscher imitieren wollte. Das hat nicht ganz geklappt...

Königreich Hannover: Fälschung und Original der 16 Gute Groschen 1828, AKS 38, Kahnt 207
Hannover AKS 38 1828 16 Gute Groschen K207 mPnSFÄLSCHUNG u Original Av.webpHannover AKS 38 1828 16 Gute Groschen K207 mPnSFÄLSCHUNG u Original Rv.webpHannover AKS 38 1828 16 Gute Groschen K207 mPnSFÄLSCHUNG u Original Rand.webp
 
Die "Rheinische Privatsammlung" ist ...
In der gleichen Auktion gab es ein Lot, das zu meiner Überraschung zum Ausruf zu bekommen war, vielleicht, weil es nicht aus der "rheinischen..." stammte ;)

Darin waren zwei Sechsteltaler aus Sachsen aus dem Jahr 1866, einer davon mit dem aus 1865 geänderten Stempel geprägt

Das ist nichts Besonderes, das Stück ist nicht selten

Interessant ist der "normale" 1866er

Der Stempel scheint gerissen oder gebrochen zu sein, vielleicht ist das der Grund, warum der 1865er Stempel umgeschnitten wurde
 

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