Kleine Spielerei gefällig?

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Seit wenigen Monaten beschäftige ich mich auch mit britischen Münzen. Dabei bin ich auf eine Münze gestoßen, die wie geschaffen ist für meine Heimatsammlung, so dass ich sie mir sofort beschafft habe. Geprägt wurde diese Münze wegen des Aufenthalts eines Herrn, der die Geschicke der Welt und damit auch die Münzprägung der kommenden Wochen in unserem Spiel maßgeblich beeinflusst hat. Gestorben ist er im heutigen Jahr 1821 auf St. Helena. Spätestens jetzt ist klar, um wen es sich handelt: Napoleon Bonaparte.
Bei meiner Münze handelt es sich um einen Half Penny, den die British East India Company 1821 für St. Helena prägen lassen hat. Zum geschichtlichen und numismatischen Hintergrund habe ich die Infos von numista durch deepL übersetzen lassen.

1815 wurde die Wirtschaft von St. Helena durch die Ankunft des verbannten Napoleons angekurbelt. Durch das Gefolge des Kaisers und die Bewachung durch britische Truppen verdoppelte sich die Bevölkerung der Insel plötzlich und brachte großen Wohlstand. Um dieses Wachstum aufrechtzuerhalten, sandte die Gesellschaft 1819 50.000 Pfund in Dollar aus. St. Helena befand sich auf dem Höhepunkt seines Wohlstandes.
Zwei Jahre später, 1821, wurden zwei Kupfermünzen speziell für den Gebrauch auf der Insel geprägt. Die erste Ausgabe war inoffizieller Natur und stammte von einer lokalen Handelsfirma namens Solomon, Dickson und Taylor. Es wurden Anweisungen für die Herstellung von 70.560 Halfpenny-Münzen nach England gesandt. Die Verantwortung für die zweite Ausgabe lag beim Court of Directors der Honourable East India Company mit Sitz in England. Sie beauftragten die Münzanstalt von Matthew Robinson Boulton in Soho bei Birmingham, eine Kupfermünze im Gesamtwert von 1.000 Pfund zu prägen. Für diese Summe erhielt die Gesellschaft 702.704 Halfpenny-Stücke.
Noch bevor eine der neuen Kupfermünzen auf St. Helena eintraf, starb Napoleon am 5. Mai 1821. Bald darauf hatten die meisten Truppen, hohen Militärs, Beamten und deren Familien die Insel verlassen. Infolgedessen erreichte die Nachfrage nach den Halbpenny-Stücken nie das ursprünglich geplante Niveau. 1830 wurde ein großer Überschuss an unverausgabten Kupfermünzen der East India Company zum Einschmelzen nach England zurückgeschickt.
Es wäre leicht, aus diesem Ereignis zu schließen, dass die Münzprägung ein Misserfolg war. Doch weit gefehlt, die Halbpennies blieben auf der Insel im Umlauf und erwiesen sich für alle Beteiligten als akzeptables Zahlungsmittel. Diese Eigenschaften müssen für eine Gesellschaft, die immer noch Schwierigkeiten hatte, eine regelmäßige Versorgung mit Silbermünzen auf St. Helena aufrechtzuerhalten, sehr attraktiv gewesen sein.


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Was für ein hochinteressanten Hintergrund. Ich dachte immer, St. Helena sei bis auf Nappe und eine paar Sachen völlig öde gewesen, daß seine Ankunft dort einen regelrechten Boom auslöste, war mir nicht bewußt.
 
Was für ein hochinteressanten Hintergrund. Ich dachte immer, St. Helena sei bis auf Nappe und eine paar Sachen völlig öde gewesen, daß seine Ankunft dort einen regelrechten Boom auslöste, war mir nicht bewußt.
Nicht " Sachen " ich meinte natürlich " Wachen ", aber der Beitrag läßt sich nicht mehr redigieren.
 
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