Diskussion: Slabbed Reichsmünzen

Natürlich ist eine bessere Erhaltung ansehnlicher. Aber 65, 66 und 67 unterscheiden sich teilweise nur in Nuancen und oft schreibt ihr ja sogar: das wär keine 67, 66, usw. An sich ist doch, wenn man sich ehrlich ist, eine 65 genauso ansehnlich, wie eine 67. Und wenn man eine Münze regraden lassen will, weil man denkt, dass sie falsch gegradet ist. Wird sie dadurch dann ansehnlicher, weil dann statt MS65 MS66 draufsteht?
Das hat niemand bestritten, eine hübsche Münze ist dies unabhängig von einer Zahl, die auf einem Slab steht.
 
Die absoluten Top-Stücke kommen ja nur aus einem Grund in den Slab: um den Profit zu steigern. Nicht falsch verstehen. Dagegen gibt es ja nichts zu sagen, das ist nur eine Feststellung.
Das ist das Argument der Slabgegber, die sich vehement aus vorgeschobenen Traditionsdenken dagegen sperren.
Ein Slab schützt hochwertige Stücke nun mal vor unsachgemäßer Behandlung, man denke nur an die meistens verhunzten PP‘s oder Prooflike-Stücke.
 
Irgendwo wurde das mal gut erklärt: die Slabs wurden in den USA eingeführt, um aus Münzen Investitionsobjekte zu machen. Das ist auch mein Eindruck hier. Es geht immer weniger ums Sammeln, als um ein gewinnbringendes Objekt zu haben. Das sieht man auch daran, wenn man z.B. mit einem Grade nicht einverstanden ist und überlegt, die Münze nochmal graden zu lassen. Mit Sammeln hat das wirklich nichts mehr zu tun.

Ich sehe jeden Satz davon genau so. Standartisieren, Normieren, Zertifizieren, fungiebel und liquide machen auch für Unkundige Personen. Es ist primär Geldmacherei.

Ob ein Slab jede Münze wirklich jahrzehntelang, geschweige denn über Jahrhunderte konservieren kann oder ob es mit der Zeit nicht doch zu Problemstellen an den Kontaktzonen und Problemen durch Undichtigkeiten der Verpackung kommen kann - das alles steht noch in den Sternen.

Am Ende - und das wird man in den kommenden zwei Dekaden sehen - taugen nur ganz wenige Münzen langfristig als gute Kapitalanlage. Vieles aus Gold und aus Silber wird in den Schmelztiegel wandern, anderes wird im Vergleich zu Industrie- oder Edelmetallanlagen eine deutliche Unterrendite haben.

Besonders bei antiken Münzen ist zu vermuten, dass im Vergleich zu den USA-Münzen ab 1800 überproportional viele Fälschungen in den Slabs stecken. Bei Reichsmünzen soll es das auch bereits gegeben haben. Von daher ist die Sicherheit des Gradings - je nach Sammelgebiet - eine eher trügerische. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass einige Auktionshäuser jegliche Garantien für geslabbte Münzen ausschließen.

Münzen sammeln ist und bleibt daher primär ein Hobby.

Für das, was ich sammel nach Möglichkeit dann bitte ohne Slab.
 
Ich sehe jeden Satz davon genau so. Standartisieren, Normieren, Zertifizieren, fungiebel und liquide machen auch für Unkundige Personen. Es ist primär Geldmacherei.

Ob ein Slab jede Münze wirklich jahrzehntelang, geschweige denn über Jahrhunderte konservieren kann oder ob es mit der Zeit nicht doch zu Problemstellen an den Kontaktzonen und Problemen durch Undichtigkeiten der Verpackung kommen kann - das alles steht noch in den Sternen.

Am Ende - und das wird man in den kommenden zwei Dekaden sehen - taugen nur ganz wenige Münzen langfristig als gute Kapitalanlage. Vieles aus Gold und aus Silber wird in den Schmelztiegel wandern, anderes wird im Vergleich zu Industrie- oder Edelmetallanlagen eine deutliche Unterrendite haben.

Besonders bei antiken Münzen ist zu vermuten, dass im Vergleich zu den USA-Münzen ab 1800 überproportional viele Fälschungen in den Slabs stecken. Bei Reichsmünzen soll es das auch bereits gegeben haben. Von daher ist die Sicherheit des Gradings - je nach Sammelgebiet - eine eher trügerische. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass einige Auktionshäuser jegliche Garantien für geslabbte Münzen ausschließen.

Münzen sammeln ist und bleibt daher primär ein Hobby.

Für das, was ich sammel nach Möglichkeit dann bitte ohne Slab.
Deine Glaskugel möchte ich mal haben ;)
Da hast du den entscheidenden Vorteil, auf den wir Sammler hier leider halt nicht zugreifen können.
Besonders dein Wissen, was überproportional viele Fälschungen in Slabs betrifft, ist sensationell.
Chapeau.

Dass auch mal eine Fälschung auch aus dem Kaiserreich den Weg in einen Slab gefunden hat, hat niemand geleugnet.
Nur: daß man gerne die Ausnahme zur Regel macht, das ist typisch für deine Postings, was aber nur die Meinungsvielfalt hier im Forum unterstreicht.

Jeder sollte sammeln was ihm Spaß und Freude bereitet, mit oder ohne Slab, oder eben auch Beides.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass auch mal eine Fälschung auch aus dem Kaiserreich den Weg in einen Slab gefunden hat, hat niemand geleugnet.
Nur: daß man gerne die Ausnahme zur Regel macht, das ist typisch für deine Postings, was aber nur die Meinungsvielfalt hier im Forum unterstreicht.
Die Echtheit lässt sich aber durch den Slab scheinbar nicht zweifelsfrei bestimmen, sonst würden die Profis (Auktionshäuser) auch eine Garantie auf diese Münzen geben.

Als Beispiel nehme ich jetzt mal diese Münze: Münzgalerie München, Auction 2

Ist der Stempel tatsächlich so stark korrodiert gewesen oder ist das ein Guss?

Die Münze weist überall kleine Pickel auf, was ja für eine Münze aus dem Kaiserreich eher nicht die Regel ist.
 
Die Echtheit lässt sich aber durch den Slab scheinbar nicht zweifelsfrei bestimmen, sonst würden die Profis (Auktionshäuser) auch eine Garantie auf diese Münzen geben.
Daraus aber zu schließen, Münzen in Slabs sind oft gefälscht, ist die Umkehrung der Realität.
Wer das möchte um seine Abneigung gegen diese bösen Investoren-Slabs zu untermauern, bitte schön.
 
Als Beispiel nehme ich jetzt mal diese Münze: Münzgalerie München, Auction 2

Ist der Stempel tatsächlich so stark korrodiert gewesen oder ist das ein Guss?

Die Münze weist überall kleine Pickel auf, was ja für eine Münze aus dem Kaiserreich eher nicht die Regel ist.
Es gibt für jede These Beispiele, die diese untermauern. Deshalb sollte man auch keiner Statistik Glauben schenken, die man nicht selbst gefälscht hat ;)

Deine Beispielmünze ist ja auch extrem anfällig und bekannt dafür, dass da viele Fälschungen zirkulieren.
Deshalb dienst sie wohl kaum als Beispiel für eine sachliche Diskussion, wenn man dann ausgehend davon dies zur Grundlage für eine Verallgemeinerung nimmt.
 
Problematischer empfinde ich, wenn Materialvarianten ungeprüft in die Slabs kommen. Mich stört an den Slabs primär, dass die wichtige 3. Seite einer Münze ignoriert wird. Ich will auch die Münze mal anfassen und beschnuppern.
 
Ich denke schon, daß man mit entsprechenden Schulungen recht versierte
Erhaltungseinschätzungen treffen kann. Vielleicht kann man sogar gewisse
Standards entwickeln um zügig ein Grading abzuschließen.

Aber, was qualifiziert diese Mitarbeiter der Gradingunternehmen eigentlich
dafür komplizierte, sehr gut gemachte Fälschungen zu identifizieren.

Unsere hiesigen Gutachter reden immer von viel Erfahrung die man mitbringen
muß. Über das Gespür, bei Verdacht über entsprechendes Vergleichsmaterial.

Hat man überhaupt die Zeit dazu nachzuforschen?
Da bin ich skeptisch.
 
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