Aber gerade Top Pop suggeriert etwas, was es nicht ist. Auf den Auktionen oder auch in den Münzkabinetten gibt es Stücke, die besser sind, als ein Top Pop, aber nicht gegradet sind. Ja, das sind die am besten gegradeten Stücke, aber nicht die besten Stücke überhaupt.
Und bei der 2 Mark 1888 ist doch sicher so, dass bei der hohen Stückzahl (500000) und der Tatsache, dass viele Stücke nicht im Umlauf waren, viele sehr gute Erhaltungen noch nicht gegradet sind. Und das unterscheidet dann z.B. auch wieder den Sammler vom Investor. Dem Sammler kann es egal sein, ob es 1000 oder nur 20 MS67 Stücke gibt. Dem Investor ist es nicht egal, weil die Anzahl den Preis widerspiegelt.
Dass in Münzkbinetten oft sehr hochwertige Erhaltungen liegen, das ist ja unbestritten. Ich will trotzdem mal anzweifeln, dass diese Stücke besser als die sogenannten TopPop Stücke sind, und im Zweifel den ein oder andern Kratzer oder Haarlinien aufweisen, die durch die Glasvitrinen nur schwer zu erkennen sind. Denn viel bessere als beispielsweise eine MS67/68 wird es auch durch die damaligen Produktionsbedingungen wohl kaum geben bzw. gegeben haben.
TopPop ist eben doch das was es vorgibt zu sein. Wenn dann ein noch besseres Stück auftaucht, dann löst es nur das bisherige ab.
Also, ich bin kein absoluter Gradingbefürworter, aber eben auch kein -Gegner, sondern sehe es als Ergänzung zu einer hübschen Sammlung.
Dass einem „echten“ Sammler die Erhaltung nicht ganz so wichtig ist, halte ich für ein Märchen. Das wären ja dann die „Horter“, denen es nur darum geht, möglichst viele Stücke anzuhäufen, egal wie hübsch sie im Zweifelsfall aussehen.
Und, man könnte auch diese dann wiederum (fälschlicherweise) als „Investoren“ bezeichnen, denn eine Masse an Münzen hat ja auch wiederum einen gewissen Materialwert. Sicherlich aber will man als „Sammler“ versuchen, alle Münzen aus seinem Gebiet abzudecken, und das geht nun mal hauptsächlich mit durchschnittlich erhaltenen Münzen, die meiner Ansicht nach ab einem „sehr schön“ beginnen, Freude zu machen.
Es ist aber doch wohl unumstritten, dass eine bessere Erhaltung einer Münze ansehnlicher ist als eine schlechter erhaltene Münze. Das war auch schon immer so.