Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Hallo liebe Foristen,
ich habe hier einen Württemberger Doppelgulden (AKS 76, erster Jahrgang von 1845) als Neuzugang .... und weiß noch nicht so recht, ob er mir gefällt. Wappenseitig schon relativ gleichmäßig sehr dunkel patiniert und auch etwas "flau" geprägt, wie ich finde. Abrieb sehe ich insgesamt eher nicht, avers sind etliche Bagmarks zu erkennen. Ist schon original patiniert?
Was denkt ihr? Welche Erhaltung seht ihr?
ich bin trotz der besseren Vorderseite insgesamt nur bei ein fast vz.
 
Wegen der Bagmarks und Kratzer auf der Kopfseite, oder warum f.vz?
Was siehst du sonst noch?
Nee. Irgendwie denke ich dass Hirsch und Löwe schon Abrieb abbekommen haben und auf der Krone fehlen mir irgendwie Details.
Avers bin ich schon bei einem glatten vz. Nur die Schlechtere Seite ist mMn Revers wegen der genannten Punkte.
Ausserdem bewerte ich ja immer etwas schlechter als Wolfgang :D
 
Hallo liebe Foristen,
ich habe hier einen Württemberger Doppelgulden (AKS 76, erster Jahrgang von 1845) als Neuzugang .... und weiß noch nicht so recht, ob er mir gefällt. Wappenseitig schon relativ gleichmäßig sehr dunkel patiniert und auch etwas "flau" geprägt, wie ich finde. Abrieb sehe ich insgesamt eher nicht, avers sind etliche Bagmarks zu erkennen. Ist schon original patiniert?
Was denkt ihr? Welche Erhaltung seht ihr?

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Oben die alte Münze, unten die neue: Ich glaube, der Upgrade hat sich gelohnt ....
Das unten dürfte nun ein gutes vz oder vz+ sein.
Oder was denkt ihr?

104_AV_1.JPG104_RV_2.JPG
 
Im Jahr 1630 scheint der Stempelschneider in Zellerfeld nicht der beste gewesen zu sein. Das mag daran gelegen haben, dass der Dreißigjährige Krieg tobte und gutes Fachpersonal nur schwierig zu bekommen war. Jedenfalls gibt es aus dem Jahr 1630 einige Reichstaler mit "Stempelbesonderheiten".

Einmal musste der Stempelschneider beim Namen FRIDERIC denBuchstaben R ergänzen, ein anderes Mal denBuchstaben C.
Das Interessanteste, das ich bisher gesehen habe, ist ein Zahlendreher bei der Jahreszahl: 1603statt 1630

Und nun habe ich einen Reichstaler mit einer weiteren Besonderheit gefunden und ersteigert, nachdem ich diese Besonderheit vorher bei zwei Auktionen übersehen hatte. Wer Lust hat, kann sich ja mal Gedanken darüber machen, was mir bei diesem Taler wohl aufgefallen ist.

Braunschweig-Wolfenbüttel: Reichstaler1630, Welter 1057A, Donau 34

Braunschweig Wolfenbüttel W1057A Taler 1630 Av.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W1057A Taler 1630 Avschr.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W1057A Taler 1630 Rv.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W1057A Taler 1630 Rvschr.jpg
 
Bei ähnlichen Exemplaren steht ganz diplomatisch "Goslar oder Zellerfeld"... Kann man erkennen wo die Stücke geprägt wurden ?
 
Zunächst einmal die Besonderheit meiner Münze: Der Hinweis auf das Gottesgnadentum steht an der falschen Stelle. Üblich ist die Reihenfolge Name – D. G. - Titel. Auf dieser Münze kommt nach dem Namen jedoch zuerst der erste Teil des Titels DVX, dann DEI GRATIA und zum Schluss der zweite Teil des Titels mit der „Ortsangabe“ BRUNSVICENSIS ET LUNEBURGENSIS.

Braunschweig Wolfenbüttel W1057A Taler 1630 DVX DG 1633 Av.jpgBraunschweig Wolfenbüttel W1057A Taler 1630 DVX DG 1633 Rv.jpg

Bei ähnlichen Exemplaren steht ganz diplomatisch "Goslar oder Zellerfeld"... Kann man erkennen wo die Stücke geprägt wurden ?

Dies ist keine einfach zu beantwortende Frage. "Es kommt drauf an.“

Es ist in der Tat nicht immer eindeutig, welche Prägestätte die Wildemann-Taler während der Regierungszeit von Herzog Friedrich Ulrich geprägt hat. Bei den Münzen, die unter Münzmeister Henning Schlüter (gekreuzte Schlüssel mit den Initialen H und S) in der Zeit von 1630 bis 1635 geschlagen wurden, ist hingegen klar, dass sie aus Zellerfeld stammen. Er war 1626 zwar auch als Münzmeister in Goslar vereidigt worden, es ist aber unklar, ob er dort Münzen prägen lassen hat. Für die nach 1629 geprägten Münzen kommt aber hinzu, dass aufgebrachte Bürger der Reichsstadt Goslar die dort befindliche Münzstätte zerstört hatten und der Betrieb dort erst nach dem Tod von Herzog Friedrich Ulrich wieder aufgenommen wurde. Zellerfeld blieb als einzige Prägestätte für den Wolfenbütteler Herzog übrig.
 
Zunächst einmal die Besonderheit meiner Münze:
Ehrlichgesagt finde ich die Auflösung dieses Rätsels für einen Anfänger wie mich etwas schwer nachvollziehbar und daher frustrierend. Die Rückseite der abgebildeten Münzen habe ich hier schonmal rausgenommen. Der rechte Taler soll hier offenbar als Vergleichsexemplar dienen, während der linke die Münze mit dem besagten Fehler sein soll, sofern ich das richtig verstehe.

Der Hinweis auf das Gottesgnadentum steht an der falschen Stelle. Üblich ist die Reihenfolge Name – D. G. - Titel. Auf dieser Münze kommt nach dem Namen jedoch zuerst der erste Teil des Titels DVX, dann D[EI] G[RATIA] und zum Schluss der zweite Teil des Titels mit der „Ortsangabe“ BRUNSVIC[ENSIS] ET LV[NEBURGENSIS].

Anhang anzeigen 280069
Was ist denn jetzt genau der zweite Teil des Titels? Ich finde den einfach nicht.

Und das ULRIC ist demnach Bestandteil des Namens? Oder soll das der 2. Teil des Titel sein? Aber das ist beim Vergleichsexemplar auch so.

Ich möchte gerne dazulernen und bitte um Auflklärung :).
 
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