Wertbestimmung 1/3 Taler aus St. Andreasberg im Harz, aus 1708

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Guten Morgen,
bei Aufräumen des Dachbodens bin ich auf diesen 1/3 Taler, aus St. Andreasberg gestoßen.
Die Münze ist aus 1708. Nun habe ich ein wenig Ahnung von Münzen, jedoch habe ich leider nirgends etwas dazu finden können, wieviel so eine alte Münze aus dem Harz wert seien könnte.
Ich freue mich auf Antworten mit groben Preiseinschätzungen.
Vielen Dank für die Hilfe!
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Bist du sicher, eine in 1708 geprägte Münze vor dir liegen zu haben und nicht eine moderne Nachahmung aus diesem oder dem vorangegangenen Jahrhundert? Für mich ist es eindeutig letzteres.
 
Bist du sicher, eine in 1708 geprägte Münze vor dir liegen zu haben und nicht eine moderne Nachahmung aus diesem oder dem vorangegangenen Jahrhundert? Für mich ist es eindeutig letzteres.
Wie gesagt, so richtig kenne ich mich nicht aus…
Daher kann es gut sein, dass es wohl eine Nachahmung ist, danke für die Hilfe :)
 
Auch ich halte das Stück für eine Fälschung.
Schau dir mal diesen Thread an.
Das damals vorgestellte Exemplar wog mit 5,43 g deutlich weniger als das Sollgewicht von ca. 6,5 g. Wie schaut es bei deinem Stück aus?
 
Was steht denn in dem Beipackzettel?
Ich sehe auch kein Original.
 
Kürzlich konnte ich im Rahmen einer Schulfahrt die Grube Samson in Sankt Andreasberg besuchen. Es blieb leider nur Zeit für Schnappschüsse der kleinen dort ausgestellten Sammlung. Vielleicht dennoch ganz interessant, zumal unter anderem zwei Stempel zu bestaunen sind.
 

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Kürzlich konnte ich im Rahmen einer Schulfahrt die Grube Samson in Sankt Andreasberg besuchen. Es blieb leider nur Zeit für Schnappschüsse der kleinen dort ausgestellten Sammlung. Vielleicht dennoch ganz interessant, zumal unter anderem zwei Stempel zu bestaunen sind.
Sei gegrüßt @bernwetz !
Eine sehr schöne Sammlung. Hast du mal gefragt, was die dafür haben wollen;)?
Natürlich nicht; aber jetzt mal ernsthaft, was mag die kleine Sammlung wert sein?
Mit vielen Grüßen
Heinz-Rudolf
 
Zuletzt bearbeitet:
Kürzlich konnte ich im Rahmen einer Schulfahrt die Grube Samson in Sankt Andreasberg besuchen. Es blieb leider nur Zeit für Schnappschüsse der kleinen dort ausgestellten Sammlung. Vielleicht dennoch ganz interessant, zumal unter anderem zwei Stempel zu bestaunen sind.
Danke für die Bilder. Immer wieder schön, wenn außer Münzen noch das "drumherum" gezeigt wird. Diesbezüglich kann ich auch das Münzkabinett im Dresdner Residenzschloss sehr empfehlen - etwas für Laien wie für "Profis".

 
Beim Betrachten von bernwetz' Fotos aus dem Bergwerksmuseum der Grube Samson bin ich beim Glückslöser hängen geblieben. Hier das beschnittene Foto (bernwetz, ich nehme an, du bist damit einverstanden):

Glückslöser Samson Andreasberg.jpg

Die dort gemachten Angaben zur Herkunft aus der Andreasberger Münze treffen nicht zu, jedenfalls dann nicht, wenn man Heiko Donau (Neue Erkenntnisse über das Braunschweig-Lüneburger Münzwesen des Herzogs Friedrich Ulrich (1613-1634 in Wolfenbüttel)) und Wolfgang Leschhorn (Braunschweigische Münzen und Medaillen) folgt.
Das sprengt jetzt zwar den Rahmen des ursprünglichen Themas, ich möchte es dennoch kurz darstellen.

Bei der Zuordnung dieser Glückslöser gibt es mehrere Probleme:

Zum einen wird der Münzherr nicht genannt, so dass unklar ist, ob die Münzen unter Herzog Friedrich Ulrich von Wolfenbüttel oder Herzog Christian d. Ä. von Minden (Braunschweig-Lüneburg-Celle) geprägt wurden.
Zum anderen ist unklar, in welcher Prägestätte die Münzen geschlagen wurden. Zwar finden sich auf manchen Münzen die Initialen HP, die Fachwelt ist sich aber nicht einig, ob diese für den Andreasberger Münzmeister Heinrich Pechstein/Peckstein oder für den für Friedrich Ulrich tätigen Medailleur Hans von der Pütt/Putt stehen.
Und als Drittes ist noch die politische Gemengelage zu berücksichtigen. Andreasberg lag im Fürstentum Grubenhagen, das sich Friedrich Ulrichs Vater Heinrich Julius 1596 nach dem Tod des letzten Grubenhagener Herzogs Philipp unter den Nagel gerissen hatte. Das hatte der Verwandtschaft in Celle selbstverständlich nicht gefallen, so dass sie dagegen geklagt hatte. 1617 musste Friedrich Ulrich nach einer Entscheidung des Reichskammergerichts das Fürstentum Grubenhagen dann tatsächlich an die Celler Linie herausrücken.

Und so gibt es drei Lösungsvorschläge:
  1. Prägestätte ist Andreasberg (HP steht für Heinrich Peckstein, Ausbeute aus Andreasberger Bergwerken). Münzherr ist der dortige Landesherr Christian von Minden. Das ist die absolute Mindermeinung und wird z. B. von Müseler und vom Auktionshaus Peus vertreten.
  2. Prägestätte ist Andreasberg. Münzherr ist aber Friedrich Ulrich von Wolfenbüttel (obwohl er einige Jahre zuvor Grubenhagen an Celle abtreten musste). Die Zuordnung zu Friedrich Ulrich erfolgt u. a. aufgrund des Stils der Münze und weil Friedrich Ulrichs Onkel ähnliche Münzen hatte prägen lassen. So Welter, Duve und fast alle Auktionshäuser und Händler.
  3. Münzherr ist mit der Begründung zu 2 Friedrich Ulrich, aber die Münzstätte muss im Herrschaftsbereich von Friedrich Ulrich liegen. Wer lässt schon einen Glückslöser in einer Münzstätte prägen, die man einige Jahre zuvor abtreten musste? Donau und Leschhorn haben sich hinsichtlich der Prägestätte für die Heinrichstadt/Wolfenbüttel entschieden. Und HP steht dann für Hans von der Pütt.

Dass die Münze in einem Museum in Andreasberg nicht entsprechend Lösungsvorschlag 3 beschrieben wird, verwundert nicht.
Die Museumsbeschreibung ist im übrigen nicht vollständig. Was auf der Rückseite zu sehen ist, wird dort nicht ausgeführt. Es sind Szenen, die Falkenbeize, Fischfang, Acker-/Bergbau und Erzverhüttung darstellen (Bezug zu den Elementen Luft, Wasser, Erde und Feuer).
Zudem werden Vorder- und Rückseite üblicherweise andersherum bezeichnet.
 
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