Bulgarien will Gespräche über Euro-Beitritt führen

Schön das mal ein Land seine Hausaufgaben bis ins kleinste Detail erledigen will.
 
Schön das mal ein Land seine Hausaufgaben bis ins kleinste Detail erledigen will.
Ja, schön - wenn das denn der Grund wäre. :cool: Es geht wohl eher um die unterschiedlichen Positionen innerhalb der neuen Regierung. Warten wir ab ...
 
An der WMF habe ich bei den Bulgaren am Stand mal nachgefragt. Die gehen vom 1.1.2026 als Termin für die Euroeinführung aus.
Schauen wir mal...
 
euractiv.de berichtet:

Neue bulgarische Regierung bekräftigt Willen zum Eurozonen-Beitritt​

Von: Krassen Nikolov | EURACTIV.bg | übersetzt von Jeremias Lin

8:48

Die seit Januar bestehende Regierung in Sofia bekräftigte am Dienstag ihr Engagement für den Beitritt des Landes zur Eurozone im Jahr 2026. Eine Umfrage zeigt, dass Bulgaren der Euro-Einführung kritisch gegenüber stehen.

Das Haushaltsdefizit für 2025 werde nicht mehr als drei Prozent betragen und so die Maastricht-Kriterien erfüllen, kündigte der bulgarische Ministerpräsident Rosen Schelijaschkow an. Es gibt Befürchtungen, dass das bulgarische Defizit sieben bis acht Prozent erreichen könnte.

„Der Haushalt muss es der Regierung ermöglichen, einen Konvergenzbericht über die Erfüllung der Kriterien für die Eurozonen-Mitgliedschaft zu beantragen“, erklärte der Premierminister am Dienstag.

„Wir werden keine exotischen Maßnahmen vorschlagen“, sagte Schelijaschkow und äußerte die Hoffnung, dass die Opposition den Haushalt ebenfalls unterstützen werde, da er „die Möglichkeit für Bulgarien schafft, die Kriterien für die Eurozonen-Mitgliedschaft zu erfüllen“.

Die neue Regierung wurde Anfang Januar mit der Unterstützung der größten Partei GERB (EVP), der prorussischen Bulgarischen Sozialistischen Partei, der populistischen Partei „Es gibt ein solches Volk“ sowie einer Partei der türkischen Minderheit, der MRF-DPS, gewählt.

Die Sozialisten und Populisten forderten wiederholt, den Beitritt Bulgariens zur Eurozone zu verschieben. GERB und MRF-DPS unterstützen den Beitritt. Die vier Parteien unterzeichneten ein Koalitionsabkommen, das die Euro-Einführung priorisiert.

Allerdings hat die Historie in Bulgarien schon mehrfach gezeigt, dass solche Abkommen gebrochen wurden.

Einr kürzlich veröffentlichten Umfrage zufolge, sehen die Bulgaren die Einführung des Euro skeptisch. Während 41 Prozent die Euro-Einführung gar nicht wollen, akzeptieren 30,8 Prozent die Einführung nach 2026. Nur 25,7 Prozent sind für einen sofortigen Beitritt zur Eurozone.

Die proeuropäische liberale Koalition „Wir setzen den Wandel fort – Demokratisches Bulgarien“ (PP-DB) beschuldigte letzte Woche den GERB-Vorsitzenden Bojko Borissow, die Einführung des Euro zu sabotieren, indem er Haushaltsdaten manipuliert.

Borissow versucht öffentlich zu beweisen, dass GERB eine schwere finanzielle Last und ein großes Haushaltsdefizit geerbt habe, mit dem sich die neue Regierung nun auseinandersetzen müsse. Sollte sich herausstellen, dass das Haushaltsdefizit über drei Prozent des Bruttoinlandprodukts liegt, könnte dies den Prozess des Eurozonen-Beitritts stoppen.

Die Erklärung von Schelijaschkow, dass die Regierung daran arbeiten werde, das Defizit auf drei Prozent zu begrenzen, hat die Opposition beruhigt, die ihre Unterstützung zugesagt hat.

„Ein Haushalt mit einem Defizit von drei Prozent und der Beitritt zur Eurozone am 1. Januar 2026 sind unsere Priorität. Wenn Rosen Schelijaschkow darauf hinarbeitet, dieses Ziel zu erreichen, wird er für diese konkreten Schritte unsere Unterstützung haben“, kommentierte der ehemalige Premierminister Kiril Petkow, einer der Parlamentsführer der PP-DB.

Quelle: Neue bulgarische Regierung bekräftigt Willen zum Eurozonen-Beitritt
 
Kein Problem. Schließlich werden die Beitrittskandidaten – ganz gleich wie die Rechtslage "eigentlich" ist – nicht zum Beitritt gezwungen.
 
Na ja, logischerweise trifft eine Regierungsentscheidung, ob pro oder contra Währungsumstellung, pro oder contra Haushaltsdefizit usw., die dort lebenden Menschen. Mir geht's darum, dass es letztlich eine bulgarische Entscheidung ist, ob man dort den Euro will oder nicht. Ich hoffe zwar, dass das Votum dort für oder gegen den Euro nicht, wie etwa die um die Präsidentenwahl in Rumänien, durch massiven Einfluss aus Russland zustande kommt. Aber auch damit umzugehen, ist letztlich ein Problem, das in Sofia gelöst werden muss, nicht in Brüssel ...
 
Das Land Bulgarien sowie den Menschen in Bulgarien war es von Anfang an klar das sie irgendwann den Euro einführen müssen. Das war damals eine Bedingung als man in die EU beigetreten ist. Das manche Länder dies so weit wie möglich hinauszögern bzw. sich dieser Pflicht nicht annehmen wollen finde ich unverschämt. EU-Hilfen nehmen sie alle dankend an getreu dem Motto, "das steht uns zu". Polen, Tschechien und ganz besonders Schweden sind solche Kandidaten denen eine realistische Euroeinführung zugetraut bzw. zugemuten werden darf.

Spätestens wenn dann die eigene Währung immer schwächelt gibt es Stimmungsschwankungen in der dortigen Bevölkerung bei der die Anzahl der Eurobeführworter plötzlich steigt. Diese aber dann wieder abnimmt wenn die Währung sich wieder einigermaßen erholt hat. Ich bin immer noch der Meinung das von Seiten der EU endlich mal druck ausgeübt werden muss und sich alle EU-Länder nun festlegen müssen bis wann die in den nächsten 10 Jahren die den Euro einführen wollen. Ansonsten muss es Sanktionen wegen Vertragsbruch geben.

Wer dieses als Erpressung oder unangemessen sieht, dem muss folgendes Beispiel klar sein wie die EU mit Drittweltländern umgeht. Wir exportieren unsere subventionierten Waren in ärmere Länder und unterbieten den dortigen MArktpreis so das Einheimische Landwirte nicht mehr mitkonkurieren können. Die Arbeitslosigkeit steigt in diesen Ländern. Versuchen dann diese Länder durch Einführung oder Erhöhung von Importzöllen diese Subventionen der EU entgegenzuwirken, droht Brüssel dann damit das dann Entwicklungshilfen für diese Staaten komplett gestrichen werden.

 
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