Tschechische Republik und die Euro-Einführung

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euractiv.de berichtet:

Tschechische Zentralbank: Land nicht bereit für Euro-Einführung​

Von: Aneta Zachová | EURACTIV.cz | übersetzt von Benedikt Stöckl

7. Dez. 2022, 7:40

Die Tschechische Republik ist noch nicht bereit, die Kriterien für den Beitritt zur Eurozone zu erfüllen. Die Regierung sollte vorerst keinen Termin für die Einführung des Euro festlegen, so ein neues Dokument der Zentralbank.

Tschechien ist eines der sieben EU-Länder, die die gemeinsame EU-Währung nicht verwenden. Allerdings muss das Land irgendwann beitreten, wobei die Entscheidung über den Zeitpunkt der Euro-Einführung bei den Mitgliedstaaten liegt.

Es ist jedoch „sehr unwahrscheinlich, dass die Tschechische Republik die Vorgaben der Maastricht-Kriterien im Jahr 2022 oder 2023 erfüllen wird“, heißt es in dem am Mittwoch vorgelegten Dokument.

Im November bestätigte Premierminister Petr Fiala gegenüber Journalist:innen, dass das Land den Euro unter seiner derzeitigen Regierung nicht einführen wird, und fügte hinzu, dass man sich „nicht auf die Einführung des Euro geeinigt hat, weil wir es im Moment nicht für realistisch halten.“

Dennoch wolle die Regierung den Unternehmen die Möglichkeit geben, ihre Konten in Euro zu führen, fügte er hinzu.

Quelle: Tschechische Zentralbank: Land nicht bereit für Euro-Einführung
 
Euractiv.de berichtet:

Euro-Beitritt: Tschechische Konservative blockieren Einführung​

Von: Aneta Zachová | EURACTIV.cz | übersetzt von Ingred Bauer
7:50

Das tschechische Finanzministerium und die Tschechische Nationalbank sind der Ansicht, dass Tschechien die Kriterien für die Einführung des Euro im nächsten Jahr erfüllen könnte. Aus einem Berichtsentwurf geht jedoch hervor, dass keine Schritte zur Annäherung an den Euroraum empfohlen werden.

Das Finanzministerium, das den Bericht mitverfasst hat, wird von der Demokratischen Bürgerpartei (ODS/EKR) geführt, die einer weiteren EU-Integration in vielen Fällen skeptisch gegenübersteht und die gemeinsame Währung der EU nicht unterstützt.

Trotz der Fortschritte heißt es in dem Bericht ausdrücklich, dass die Regierung „kein Zieldatum für den Beitritt zum Eurowährungsraum festlegen“ und „nicht einmal den Beitritt zum Wechselkursmechanismus (WKM II) anstreben“ sollte. Der Bericht ist noch nicht öffentlich zugänglich, konnte aber von Euractivs Medienpartner Hospodářské noviny eingesehen werden.

Mehrere Minister der Fünf-Parteien-Koalition stellen den so formulierten Resolutionsentwurf nun im interministeriellen Verfahren infrage. So stört man sich daran, dass das Finanzministerium das eine sagt und das andere empfiehlt.

„Die vorgelegte Analyse zeigt, dass die tschechische Wirtschaft bereit ist, den Euro einzuführen, und die Risiken [eines solchen Schrittes] eher gering sind“, sagte das tschechische Innenministerium unter Leitung von Vít Rakušan (STAN) während des Verfahrens.

Andere Minister stimmen der Kritik zu. Insbesondere der Minister für regionale Entwicklung Ivan Bartoš (Piraten/Grüne/EFA) und die Ministerin für Forschung und Innovation Helena Langšádlová (TOP 09/EVP).

Während sich STAN, TOP 09, KDU-ČSL und die Piraten offen für die Einführung des Euro aussprechen, bleibt die konservative ODS die einzige Partei, die dagegen ist.

Auch die Unternehmen drängen auf die Einführung der EU-Währung, da die tschechische Wirtschaft auf den Export in andere EU-Länder ausgerichtet ist und die Wechselkurse für die Unternehmen ungünstig sind.

Nach Angaben von Hospodářské noviny hat das Finanzministerium die meisten Einwände zurückgewiesen.

Der Bericht muss noch genehmigt werden und wird voraussichtlich im Dezember unter den tschechischen Ministern abgestimmt werden.

[Bearbeitet von Kjeld Neubert]

Quelle: Euro-Beitritt: Tschechische Konservative blockieren Einführung
 
Alle Länder seit Schweden wussten das sie den Euro irgendwann einführen mussten nachdem sie in die EU beigetreten sind. Kassieren fleißig Subventionen und profitieren von der Zollunion, aber kommen ihren Hausaufgaben einfach nicht nach. Denke die EU sollte mal diese Länder endlich unter Druck setzen und alle zu Mrd. €-Zahlungen verdonnern wenn die ihren Hausaufgaben / Pflichten nicht nachkommen. Alle 5 Jahre solte die Strafzahlungen an die EU zudem verdoppelt werden.
 
Ohne hier allzu sehr in "politische Gefilde" abdriften zu wollen: Das halte ich nicht für so sinnvoll. Denn für Dänemark gilt ja ohnehin die Opt-Out-Regel. Warum also versuchen, die "Unwilligen" zu zwingen? Sollen sie halt, wie DK, außerhalb der Währungsunion bleiben. Was passieren kann, wenn mit finanziellem Druck operiert wird, sieht man ja bestens am Beispiel Ungarn: Wenn das Land, (dessen Regierung sich gern aus EU-Töpfen bedient, die EU ansonsten aber verteufelt) zu irgendwas "verdonnert" wird, blockiert seine Regierung eben wichtige Entscheidungen in anderen Bereichen. :( Also: Lassen wir Tschechien draußen ...
 
Wir sind ab und an in Tschechien in den Kurbädern, wenn man sich dort mit den Leuten unterhält gibt es eine ganz klare Meinung, kein Euro erwünscht.
Macht nur alles teurer!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sind ab und an in Tschechien in den Kurbädern, wenn man sich dort mit den Leuten unterhält gibt's es eine ganz klare Meinung, kein Euro erwünscht.
Macht nur alles teurer!
Ist zwar albern, aber grundsätzlich richtig: Wer nicht will, lässt's eben sein.
 
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Auch die Unternehmen drängen auf die Einführung der EU-Währung, da die tschechische Wirtschaft auf den Export in andere EU-Länder ausgerichtet ist und die Wechselkurse für die Unternehmen ungünstig sind.

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Quelle: Euro-Beitritt: Tschechische Konservative blockieren Einführung
Das verstehe ich nicht ganz.
1. Könnten die Unternehmen sich in Euro bezahlen lassen und dann auch in Euro bezahlen, Konto hat man dann eben in einem Euroland.
2. ist Tschechien nicht in Wechselkursmechanismus 2?
 
Das verstehe ich nicht ganz.
1. Könnten die Unternehmen sich in Euro bezahlen lassen und dann auch in Euro bezahlen, Konto hat man dann eben in einem Euroland.
Ist noch nicht mal nötig. Bei tschechischen Banken kann man auch ein Konto in Euro haben bzw. führen. Einer meiner tschechischen Tauschpartner hat so ein Konto.
Der Euro ist also faktisch schon da.
 
Als ich zuletzt im Lande war (2012) konnte man vielerorts problemlos mit Euro zahlen und hat dann Kronen herausbekommen (auch in einem Supermarkt, die hatten sogar ein Schild dort stehen um Touristen darauf hinzuweisen).
 
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