Bulgarien will Gespräche über Euro-Beitritt führen

euractiv. de berichtet:

Bulgarien blickt zuversichtlich auf Euro-Beitritt im Jahr 2025

Von: Krassen Nikolov | EURACTIV.bg | übersetzt von Ingred Bauer
8:21

Bulgarien habe eine reelle Chance, 2025 der Eurozone beizutreten. Das Land werde in der Lage sein, alle Bedingungen für eine Mitgliedschaft zu erfüllen, sagte Finanzminister Asen Vasilev nach einem informellen Treffen der Wirtschafts- und Finanzminister in Gent letzte Woche.

„Wir halten den Plan für den Euro ein“, sagte Vassilev nach einem Treffen mit der Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde, dem Präsidenten der Eurogruppe Pascal Donahue, dem EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni und dem Handelskommissar Valdis Dombrovskis am Freitag.

„Alle Prognosen – sowohl der Europäischen Kommission als auch der EZB – deuten darauf hin, dass das letzte Kriterium, das wir noch nicht erfüllt haben – das Inflationskriterium – im Jahr 2024 erfüllt sein wird, was den Beitritt im Jahr 2025 ermöglicht“, fügte Vassilev hinzu, der von der Pressestelle des Finanzministeriums zitiert wurde.

Ihm zufolge erfordert der Beitritt zum Euroraum ein stabiles politisches Umfeld und eine stabile Regierung. Dies bedeutet, dass der Kabinettswechsel zwischen den regierenden Parteien – Wir setzen den Wandel fort – Demokratisches Bulgarien (PP-DB) und GERB – im März stattfinden sollte. PP-DB-Ministerpräsident Nikolai Denkov würde sein Amt an die derzeitige Innenministerin Mariya Gabriel (GERB) abgeben.

„Das gesamte Gesetzgebungsprogramm ist bereits verabschiedet, das heißt, wir haben jetzt keine legislativen Hindernisse mehr. Es fehlt nur noch das Gesetz zur Einführung des Euro, das derzeit mit der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank abgestimmt wird“, so Vassilev.

Der Finanzminister fügte hinzu, dass Bulgarien im vergangenen Jahr ein Defizit von 2,2 Prozent hatte, was innerhalb der zulässigen Grenzen lag.

„Dieses Jahr erfüllen wir wieder die Kriterien. Um die Finanzpolitik und die intensive Arbeit an der Einführung des Euro fortsetzen zu können, ist politische Stabilität notwendig“, sagte er. Auf eine Frage antwortete der Finanzminister, dass die EZB und die Europäische Kommission für dieses Jahr eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von etwa drei Prozent prognostizieren.

Vor einem Monat hatte Denkov angedeutet, dass Bulgarien möglicherweise nicht am 1. Januar 2025, sondern erst am 1. Juli desselben Jahres dem Euroraum beitreten werde. Der Grund dafür ist, dass die EZB dem Land ein paar Monate mehr Zeit geben kann, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen.

[Bearbeitet von Kjeld Neubert]


Quelle: Bulgarien blickt zuversichtlich auf Euro-Beitritt im Jahr 2025
 
euractiv. de berichtet:

Bulgarien blickt zuversichtlich auf Euro-Beitritt im Jahr 2025


Die bulgarische Zentralbank ist da anscheinend nicht ganz so optimistisch. Anders jedenfalls kann ich mir nicht erklären, warum trotz der geplanten Einführung des Euros die bulgarische Zentralbank vor wenigen Tagen eine Ausschreibung für die Produktion und Lieferung von Lew Banknoten herausgegeben hat . Die Ausschreibungsfrist endet am 16. April 2024.

Hier einige Details der sehr detaillierten Ausschreibung:

5 Lew
Es sollen bis zu 20.000.000 Stück dieses Nennwertes produziert werden. Dabei soll der Preis nicht über 18,14 Euro (ohne Mehrwertsteuer) pro 1000 Stück liegen.
Dieser Auftrag hat damit einen Wert von maximal 362.800 Euro.
Zum 31.01.2024 waren knapp 31,6 Millionen Stück dieses Nennwertes im Umlauf.

10 Lew
Es sollen bis zu 20.000.000 Stück dieses Nennwertes produziert werden. Dabei soll der Preis nicht über 18,44 Euro (ohne Mehrwertsteuer) pro 1000 Stück liegen.
Dieser Auftrag hat damit einen maximalen Wert von 368.800 Euro.
Zum 31.01.2024 waren knapp 77,9 Millionen Stück dieses Nennwertes im Umlauf.

20 Lew
Es sollen bis zu 20.000.000 Stück dieses Nennwertes produziert werden. Dabei soll der Preis nicht über 18,99 Euro (ohne Mehrwertsteuer) pro 1000 Stück liegen.
Dieser Auftrag hat damit einen maximalen Wert von 379.800 Euro.
Zum 31.01.2024 waren knapp 97,6 Millionen Stück dieses Nennwertes im Umlauf.

50 Lew
Es sollen mindestens 21.000.000 und maximal 30.000.000 Stück dieses Nennwertes produziert werden. Dabei soll der Preis nicht über 40,26 Euro (ohne Mehrwertsteuer) pro 1000 Stück liegen.
Dieser Auftrag hat damit einen Wert von 845.460 bis maximal 1.248.060 Euro.
Zum 31.01.2024 waren etwa 240,1 Millionen Stück dieses Nennwertes im Umlauf.

100 Lew
Es sollen mindestens 40.000.000 Stück dieses Nennwertes produziert werden. Mit einer Option auf weitere 5.000.000. Dabei soll der Preis nicht über 43,72 Euro pro 1000 Stück liegen.
Dieser Auftrag hat damit einen Wert von mindestens 1.748.800 Euro.
Zum 31.01.2024 waren etwa 131,0 Millionen Stück dieses Nennwertes im Umlauf.

Insgesamt liegt das Volumen dieser Ausschreibung damit bei 130.000.000 bis 135.000.000 Banknoten. Zum 31.01.2024 waren etwa 578,1 Millionen Banknoten im Umlauf.
Der Wert des Auftrags liegt folglich zwischen (mindestens) 3.705.660 und (maximal) 4.108.260 Euro (ohne Mehrwertsteuer).
Ganz offensichtlich legt sich die bulgarische Nationalbank 8 bis 14 Monate vor der erhofften Euro Einführung noch ein ordentliches Polster an Lew Banknoten zu.
 
Insgesamt liegt das Volumen dieser Ausschreibung damit bei 130.000.000 bis 135.000.000 Banknoten. Zum 31.01.2024 waren etwa 578,1 Millionen Banknoten im Umlauf.
Der Wert des Auftrags liegt folglich zwischen (mindestens) 3.705.660 und (maximal) 4.108.260 Euro (ohne Mehrwertsteuer).
Ganz offensichtlich legt sich die bulgarische Nationalbank 8 bis 14 Monate vor der erhofften Euro Einführung noch ein ordentliches Polster an Lew Banknoten zu.
Der Hintergrund dürfte m.E. eher Korruption an einer Entscheider- oder beratenden Stelle im oberen Management der Zentralbank sein, wo noch schnell jemand was abgreifen möchte. Schon für 1% der Druckkosten gibts ein schickes Auto und die Allgemeinheit zahlt es.
Euro-Noten kann man nicht beliebig viele nachdrucken und wenn dann nur bei bestimmten Druckereien, die sich auf solche Deals sicher nicht einlassen.

Next Level Korruption wäre dann einfach was mehr zu drucken, was dann im Zuge des allgemeinen Umtausches von teilweise auch großen Bargeldsummen nicht auffällt, da ja von den regulär ausgegebenen Scheinen etliche nie zurückkommen werden und die Scheine mit ggf. doppelten Seriennummern dann eh vernichtet werden.
Würde mich also nicht sonderlich wundern wenn der Zuschlag am Ende bei einer Druckerei mit Investoren aus der Oligarchenecke ru**lands landet, denn es ist davon auszugehen dass Bulgarien leider stärker unterwandert ist als andere EU Staaten.
 
euractiv. de berichtet:

Bulgarien muss wahrscheinlich Beitritt zur Eurozone verschieben

Von: Krassen Nikolov | EURACTIV.bg | übersetzt von Florian Schöneweiß

19. Apr. 2024

Bulgarien könnte Ende 2025 der Eurozone beitreten, sagte der Gouverneur der bulgarischen Nationalbank, Dimitar Radev, am Donnerstag. Damit wäre das bisherige Ziel der Regierung und der wichtigsten politischen Parteien in Sofia vom 1. Januar 2025 verfehlt.

Radev hält sich derzeit in Washington auf, wo die Frühjahrstagungen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds stattfinden.

„Ein Beitritt zur Eurozone zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr 2025 ist möglich und in diesem Stadium das wahrscheinlichere Szenario“, erklärte der bulgarische Zentralbankchef in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur BTA.

Radev kritisierte auch den Staatshaushalt Bulgariens für dieses Jahr. Er beklagte das Fehlen von Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation, die das einzige formale Hindernis für den Beitritt Bulgariens zur Eurozone bleibt.

„Die weltweite und unsere eigene Erfahrung zeigt, dass [die Verringerung der Inflation] am besten durch Maßnahmen zur effektiven Verwaltung und Kontrolle der Ausgaben erreicht werden kann“, fügte der bulgarische Bankenchef hinzu.

Auch andere haben kürzlich den rechtzeitigen Beitritt Bulgariens zur Eurozone infrage gestellt.

In ihrer in der vergangenen Woche veröffentlichten Jahresprognose sagte die UniCredit Bulgaria voraus, dass die politische Instabilität die Einführung des Euro in Bulgarien bis 2026 verzögern würde.

Politisch sind die Dinge für den ärmsten Staat der EU in der Tat noch ungewiss, zumal Bulgarien eine weitere vorgezogene Parlamentswahl bevorsteht und derzeit von einem geschäftsführenden Kabinett regiert wird. Die meisten Analysten gehen jedoch davon aus, dass Bulgarien im Jahr 2025 die Zustimmung erhalten wird, auch wenn noch kein Staat Mitte des Jahres der Wirtschaftsgruppe beigetreten ist.

Es wird erwartet, dass Bulgarien das Inflationskriterium spätestens im Dezember dieses Jahres erfüllen wird.

Bulgarien ist derzeit einer der Staaten in der Welt, die als Beispiel für das äußerst erfolgreiche Funktionieren eines Währungsboards angeführt werden. Die bulgarische Währung (der Lew) ist an den Euro gekoppelt, mit einem festen Wechselkurs von 1,95583 Lew für einen Euro. Dieser Wechselkurs hat sich in den letzten 22 Jahren nicht verändert.

„In einem Währungsboard-System hat die bulgarische Zentralbank nur begrenzte Möglichkeiten, die Inflation zu kontrollieren, da ihr einige der klassischen Instrumente fehlen, um dies zu tun. Vor diesem Hintergrund ist die Rolle der Fiskalpolitik [des Haushalts] bei der Beeinflussung der Preise noch größer“, erklärte Radev. Dabei kritisierte er die erhöhten Ausgaben des Finanzministeriums für Sozialprogramme.

„Wir investieren viel in diesen Prozess und erzielen konkrete Ergebnisse in Bezug auf den institutionellen Rahmen, die Kapazitäten und die Logistik. Natürlich gibt es noch mehr zu tun“, sagte Radev über den Prozess der Vorbereitung auf die Euro-Einführung. Seine Zentralbank und der private bulgarische Bankensektor befinden sich bei diesem Prozess bereits in einem sehr fortgeschrittenen Stadium.


Quelle:
 
Mit einem "überstürzten" Beitritt zum Eurogebiet ist weder Bulgarien noch den Euro-Ländern gedient. Schauen wir mal, wie es weitergeht ...
 
Ich halte von dem Beitritt nicht viel. Es wird wieder ein Nettoempfänger mehr werden. Und als Dank wird es dann wie in Ungarn nach hinten losgehen. Demokratie für den Geltdbeutel wird gefordert, ansonsten wieder neu geordneter Kommunismuss zugunsten der politischen Elite und gegen das Volk. Polen hat das auch verstanden und verbessert sich hoffentlich bald.
 
Kein Wunder, dass die bulgarische Nationalbank die Ausschreibung für die Lew Banknoten gemacht hat.
 
Ich halte von dem Beitritt nicht viel. Es wird wieder ein Nettoempfänger mehr werden. Und als Dank wird es dann wie in Ungarn nach hinten losgehen. Demokratie für den Geltdbeutel wird gefordert, ansonsten wieder neu geordneter Kommunismuss zugunsten der politischen Elite und gegen das Volk. Polen hat das auch verstanden und verbessert sich hoffentlich bald.
Dir ist aber schon klar das Bulgarien bereits in der EU ist. Gezahlt wird also jetzt schon. Nur dass durch die ständige Umrechnung und Wechselei mehr Geld sinnlos verloren geht als wenn sie den Euro hätten.
Ich denke eher, dass wenn der Euro da ist, ein Anti-EU Kurs etwas schwieriger wird (weil die Bevölkerung plötzlich mehr davon hat). Alle Anti-EU Bestrebungen werden aus Mordor gesteuert, gefördert oder zumindest in jedweder Form per Meinungsmanipulation unterstützt, und das unabhängig ob von Schwurbelrechts oder Schwurbellinks.
 
euractiv.de berichtet:

Euro-Beitritt: Bulgarische Nationalbank gibt Regierung Schuld an Verzögerung​

Von: Krassen Nikolov | EURACTIV.bg | übersetzt von Jeremias Lin

7:55

Der Gouverneur der Bulgarischen Nationalbank, Dimitar Radev, gibt den bulgarischen Regierungen, die seit 2020 an der Macht waren, die Schuld an der Verzögerung zur Einführung des Euros. Ein Beitritt zur Eurozone im Jahr 2025 sei jedoch weiterhin realistisch, erklärte Radev.

Bulgariens erstes erklärtes Ziel war es, den Euro am 1. Januar 2024 einzuführen, aber das Land hat es nicht geschafft, die notwendigen Gesetze zu verabschieden, und die steigende Inflation wurde zu einem zusätzlichen Hindernis.

Laut Radev, der seit Juli 2015 Gouverneur der Bulgarischen Nationalbank (BNB) ist, hätten die bulgarischen Politiker bisher eine „zögerliche und in einigen Fällen sogar widersprüchliche Haltung gegenüber der Eurozone gezeigt, was das Haupthindernis“ für die Einführung des Euro in Bulgarien sei.

„Bulgarien braucht vor allem ein klar definiertes, nachhaltiges, pro-europäisches politisches Konstrukt. Das hat nach unserem Beitritt zum Europäischen Währungsmechanismus und zur Bankenunion gefehlt“, sagte Radev am Dienstag auf einer internationalen Konferenz zum bulgarischen Eurozonen-Beitritt.

Er erinnerte daran, dass der fehlende politische Wille der regierenden Mehrheit in Sofia den Antrag Bulgariens auf Mitgliedschaft in der Eurozone im Jahr 2021 um mindestens ein Jahr verzögert habe. Der nationale Plan für die Einführung des Euro sei nicht rechtzeitig verabschiedet worden.

Radev wies auch darauf hin, dass die im April gestürzte Vorgängerregierung unter Nikolai Denkov zwar eine klare pro-europäische Plattform gehabt habe, aber politisch äußerst instabil gewesen wäre.

Ob Bulgarien 2025 den Euro einführen werde, hänge von den Politikern in Sofia ab.

„Oberste Priorität hat die Wiederherstellung der politischen Kontakte auf höchster Ebene. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Beitritt Bulgariens zur Eurozone ein politischer Prozess und eine politische Entscheidung ist. Leider waren die Kontakte zu diesem Thema in den letzten Jahren eher protokollarisch als inhaltlich“, sagte Radev.

Er rief dazu auf, das Gesetz zur Einführung des Euro inmitten der anhaltenden politischen Krise so schnell wie möglich zu verabschieden. Die Bulgaren gehen am 9. Juni zu den Europawahlen und den sechsten Parlamentswahlen innerhalb von drei Jahren.

Laut Radev wird das Gesetz dem Staat und den Kommunen bei der Anpassung an den Euro helfen, während die BNB und die Geschäftsbanken für die Einführung des Euro vor Ende 2024 bereit sein werden.

„Wenn dieses Szenario so schnell wie möglich nach den Wahlen eintritt, sind die Chancen Bulgariens, der Eurozone im Jahr 2025 beizutreten, weiterhin gut und durchaus realistisch“, so der BNB-Gouverneur.

Die pro-europäischen Parteien in Sofia sehen in der Mitgliedschaft in der Eurozone das Ende der vollständigen politischen Integration Bulgariens, was es den rechtsnationalistischen und pro-russischen Kräften unmöglich machen würde, das Land aus der EU herauszulösen.

„Infolge der politischen Krise der letzten Jahre haben wir sowohl die Initiative als auch die Führung im Prozess des Beitritts zur Eurozone verloren. Dennoch ist unser Wille ungebrochen. Um den Prozess erfolgreich abzuschließen, brauchen wir eine nachhaltige pro-europäische politische Konstruktion“, sagte Radev.

[Bearbeitet von Kjeld Neubert]

Quelle: Euro-Beitritt: Bulgarische Nationalbank gibt Regierung Schuld an Verzögerung
 
euractiv.de berichtet:

Bulgarien: Sinkende Inflation erhöht Chancen auf Euro-Beitritt 2025​

Von: Emiliya Milcheva | EURACTIV.bg | übersetzt von Florian Schöneweiß

7:28

Bulgariens jährliche Inflationsrate erreichte im April den Durchschnittswert der Eurozone von 2,4 Prozent und fiel zum ersten Mal seit Sommer 2021 unter die Drei-Prozent-Marke. Dies erhöhe die Chancen des Landes, ab 2025 den Euro einzuführen, erheblich, erklärte das bulgarische Finanzministerium gegenüber Euractiv.

Als Antwort auf eine Frage von Euractiv zeigen die Behörden in Sofia einen starken politischen Willen, der Eurozone beizutreten.

„Nach vorläufigen Einschätzungen besteht die Möglichkeit, dass Bulgarien das Preisstabilitätskriterium vor Ende 2024 erfüllen wird. In diesem Zusammenhang beabsichtigt das Land, zusätzliche (Konvergenz- und ähnliche) Berichte vorzulegen, sobald das Preiskriterium erfüllt ist“, teilte das bulgarische Finanzministerium mit.

Das Ministerium bestätigte Euractiv auch, dass es im Herbst dieses Jahres einen zusätzlichen Konvergenzbericht über Bulgariens Bereitschaft für die Eurozone anfordern wird.

Die jüngsten Daten des Nationalen Statistikinstituts (NSI) zur Inflation für den Monat April bestätigen den eindeutigen Trend einer Verlangsamung der Inflation im Land. Der regelmäßige Konvergenzbericht über Bulgariens Bereitschaft zur Einführung des Euro ist im Juni 2024 fällig.

Sollte der Staat das Inflationskriterium in diesem Bericht nicht erfüllen, kann Bulgarien drei Monate später einen weiteren Bericht beantragen.

Dieser könnte in der Tat Bulgarien den Beitritt zur Eurozone ermöglichen, da die Inflation in Bulgarien in den Sommermonaten traditionell unbedeutend oder negativ ist.

Mit einer sehr niedrigen Staatsverschuldung – 23,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – und einem Haushaltsdefizit von deutlich unter drei Prozent erfüllt Bulgarien auch die anderen Schlüsselkriterien für die Mitgliedschaft in der Eurozone.

Brüssel hat kürzlich seine Überzeugung geäußert, dass Bulgarien 2025 der Eurozone beitreten kann. EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sagte bei einem Besuch in Sofia, dass es keinen Unterschied bei der Behandlung Bulgariens und Kroatiens in Bezug auf den Beitrittsprozess zur Eurozone gebe. Er wies darauf hin, dass „die gesamte Familie der Eurozone sehr glücklich über die Möglichkeit ist, dass irgendwann nächstes Jahr das 21. Mitglied, nämlich Bulgarien, beitreten wird.“

Die EU-Kommission geht davon aus, dass das bulgarische Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 um 1,9 Prozent und im Jahr 2025 um 2,9 Prozent wachsen wird. Die Defizite in diesem und im nächsten Jahr sollen dabei 2,8 und 2,9 Prozent betragen.

„Die Inflation ist die einzige Frage und wenn wir nicht reagieren, wird das vernachlässigbar sein“, erklärte der Finanzexperte Rumen Galabinov. Die makroökonomischen Indikatoren deuteten darauf hin, dass Bulgarien bis Mitte 2024 alle Kriterien für eine Mitgliedschaft in der Eurozone erfüllen werde.

[Bearbeitet von Oliver Noyan]

Quelle:
 
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