Financial Times Deutschland 22.07.2012, 21:56:
Euro-Beitritt: Bulgarien fürchtet sich vor dem Euro
Die Krise macht die Euro-Zone unattraktiv - Bulgarien will vorerst nicht beitreten, obwohl das Land die Kriterien erfüllen würde. Finanzminister Simeon Djankow sagte im FTD-Gespräch, dass Bulgarien auch keinesfalls Eurobonds mittragen würde - und ist fein raus.
Bulgarien erfüllt nach den Worten seines Finanzministers Simeon Djankow alle Kriterien für einen Beitritt zum Euro, will aber vorerst trotzdem nicht in die Gemeinschaftswährung. "Wir könnten morgen den Aufnahmeantrag für den Euro stellen und wären in zwei Jahren drin. Wir haben uns aber entschieden, noch zu warten", sagte Djankow der FTD. Er begründete das mit den geplanten Veränderungen der in der Euro-Zone geltenden Regeln. "Wir wollen wissen, wie die Regeln aussehen und ob sie zu unserem Vorteil sind oder nur den hoch verschuldeten Staaten nutzen."
Bulgarien ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Euro-Schuldenkrise und die Diskussion über eine immer engere wirtschaftliche und politische Union EU-Staaten abschrecken, die durch die EU-Verträge eigentlich zum Euro-Beitritt verpflichtet wären. Polen zögert, Schweden lehnt jede Beitrittsdiskussion derzeit ab. Nur Lettland strebt einen baldigen Beitritt an.
Djankow sagte, sein Land habe im ersten Halbjahr einen leichten Haushaltsüberschuss erzielt und werde im Gesamtjahr ein Defizit von etwa 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) haben. "Damit liegen wir in etwa so wie Deutschland." Die Gesamtverschuldung liege allerdings nur bei 15 Prozent und sei die zweitniedrigste in der EU hinter Estland. Bulgarien befürwortet im Prinzip, dass die Euro-Zone nun mit neuen Regeln und Institutionen ihre Defizite bewältigen will. So unterstütze seine Regierung eine einheitliche Bankenaufsicht und eine stärkere Aufsicht der EU-Kommission über die nationalen Haushalte. Den Krisenstaaten in der Euro-Zone empfiehlt Djankow schnellere Reformen.
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Euro-Beitritt: Bulgarien fürchtet sich vor dem Euro
Die Krise macht die Euro-Zone unattraktiv - Bulgarien will vorerst nicht beitreten, obwohl das Land die Kriterien erfüllen würde. Finanzminister Simeon Djankow sagte im FTD-Gespräch, dass Bulgarien auch keinesfalls Eurobonds mittragen würde - und ist fein raus.
Bulgarien erfüllt nach den Worten seines Finanzministers Simeon Djankow alle Kriterien für einen Beitritt zum Euro, will aber vorerst trotzdem nicht in die Gemeinschaftswährung. "Wir könnten morgen den Aufnahmeantrag für den Euro stellen und wären in zwei Jahren drin. Wir haben uns aber entschieden, noch zu warten", sagte Djankow der FTD. Er begründete das mit den geplanten Veränderungen der in der Euro-Zone geltenden Regeln. "Wir wollen wissen, wie die Regeln aussehen und ob sie zu unserem Vorteil sind oder nur den hoch verschuldeten Staaten nutzen."
Bulgarien ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Euro-Schuldenkrise und die Diskussion über eine immer engere wirtschaftliche und politische Union EU-Staaten abschrecken, die durch die EU-Verträge eigentlich zum Euro-Beitritt verpflichtet wären. Polen zögert, Schweden lehnt jede Beitrittsdiskussion derzeit ab. Nur Lettland strebt einen baldigen Beitritt an.
Djankow sagte, sein Land habe im ersten Halbjahr einen leichten Haushaltsüberschuss erzielt und werde im Gesamtjahr ein Defizit von etwa 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) haben. "Damit liegen wir in etwa so wie Deutschland." Die Gesamtverschuldung liege allerdings nur bei 15 Prozent und sei die zweitniedrigste in der EU hinter Estland. Bulgarien befürwortet im Prinzip, dass die Euro-Zone nun mit neuen Regeln und Institutionen ihre Defizite bewältigen will. So unterstütze seine Regierung eine einheitliche Bankenaufsicht und eine stärkere Aufsicht der EU-Kommission über die nationalen Haushalte. Den Krisenstaaten in der Euro-Zone empfiehlt Djankow schnellere Reformen.
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