5 Euro 2020 Subpolare Zone D mit georgischer Randschrift

Um das Thema hier nochmal aufzuwärmen: Das ist definitiv eine sehr interessante Fehlprägung, die eigentlich nicht möglich ist, denn es gibt keine Münze aus Georgien mit ähnlichem Durchmesser, sodass eine Rondenverwechselung stattgefunden haben kann und der auffällige Rohling wieder aussortiert wurde.
Zumindest laut Daten von Numista sind mir keine ausgegebenen Münzen aus Georgien bekannt, die in München geprägt wurden.
Die einzige Möglichkeit ist folgende:
Beim Herstellen des Rändelwerkzeugs für die 5€ Subpolare Zone wurde vermutlich bei der Suche der Datei Edge Lettering Georgia anstatt Edge Lettering Germany ausgewählt.
Auch wenn München kein Prägeauftrag hatte, kann es sein, dass sie die Datei hatten um ein Angebot herauszuschicken für die Ausschreibung der 5 Lari 2020.
Den Zuschlag der Ausschreibung der georgischen 2020er Münzen hat die Royal Dutch Mint bekommen.
Wenn das nicht beim Testen aufgefallen ist, dann wird es mit großer Wahrscheinlichkeit mehr solcher Stücke geben.
Mal sehen, ob noch welche auftauchen.
 
Eigentlich war es doch klar, dass es sich nicht um eine Rondenverwechslung handelt sondern um ein falsches Rändeleisen.

Die Wege des Herrn sind unergründlich :)

Viele Grüße
 
Ok, danke schön !

Dann wird's für mich aber interessant: wenn ich als Laie davon ausgehe, dass die Münzen auf zwei verschiedenen (und auch physisch getrennten) "Prägestraßen" gefertigt werden, wie kommen dann die georgisch gerändelten Teile auf die andere Fertigungslinie ? (und zwar OHNE dass ein Mitarbeiter sie absichtlich von der einen zur anderen trägt ...)

Edit: 2 Lari hatte ich nur ohne Polymerring gefunden (auch keine Ankündigung oder so) - hast Du vielleicht einen Link ?
Um das Thema hier nochmal aufzuwärmen: Das ist definitiv eine sehr interessante Fehlprägung, die eigentlich nicht möglich ist, denn es gibt keine Münze aus Georgien mit ähnlichem Durchmesser, sodass eine Rondenverwechselung stattgefunden haben kann und der auffällige Rohling wieder aussortiert wurde.
Zumindest laut Daten von Numista sind mir keine ausgegebenen Münzen aus Georgien bekannt, die in München geprägt wurden.
Die einzige Möglichkeit ist folgende:
Beim Herstellen des Rändelwerkzeugs für die 5€ Subpolare Zone wurde vermutlich bei der Suche der Datei Edge Lettering Georgia anstatt Edge Lettering Germany ausgewählt.
Auch wenn München kein Prägeauftrag hatte, kann es sein, dass sie die Datei hatten um ein Angebot herauszuschicken für die Ausschreibung der 5 Lari 2020.
Den Zuschlag der Ausschreibung der georgischen 2020er Münzen hat die Royal Dutch Mint bekommen.
Wenn das nicht beim Testen aufgefallen ist, dann wird es mit großer Wahrscheinlichkeit mehr solcher Stücke geben.
Mal sehen, ob noch welche auftauchen.


Keine Münze hat eine ganze "Prägestraße", wie man es vielleicht aus der Automobil Industrie kennt, wo Station für Station an einem Fließband ein Produkt Schritt für Schritt fertiggestellt wird.

Und weder die Stückzahlen für ein Land wie Georgien, wo man sich von der Einwohnerzahl (in etwa so viel wie Berlin) die Bedarfe ableiten kann, noch die 5€ Sammlermünzen, deren Stückzahlen ja öffentlich bekannt sind, würden die Einrichtung einer Produktionslinie wirtschaftlich rechtfertigen.
Zur Einordnung:
Das Bayerische Hauptmünzamt hat Kapazitäten um problemlos 1 Mrd. Umlaufmünzen im Jahr zu machen.
Bei grob 200 Arbeitstage sind das 5 Mio. Stück am Tag.
Da würde sich das Einrichten einer ganzen Linie, für "ein paar Stunden" oder ein paar Tage Arbeit, wirtschaftlich nicht rechnen.

Viel mehr läuft es nach dem Prinzip Werkstattfertigung, wo die Münzen je nach Bedarf, Station für Station (z. B. Rändeln, Stanzen, Fügen, Prägen) durchlaufen.

Es muss also nicht der Ring der Lari Münzen auf die 5€ Polymer Münze gekommen sein für so eine Fehlprägung.

Viel mehr ist es so, dass es eine bestimmte Anzahl an Rändelmaschinen gibt, auf denen ein Auftrag nach dem anderen abgearbeitet wird. Wurden am Vortag Lari gerändelt und am nächsten Morgen sollte die 5€ gerändelt werden und der Mitarbeiter vergisst, den passenden Rändelbacken einzubauen, laufen "die richtigen" Ronden über den "falschen Rändelbacken" und es kommt zu diesem Fehlerbild.
Normalerweise fällt das direkt auf, beim Rändeln prüft der Werker ja explizit die Randbeschriftung, spätestens jedoch bei der QS. Dann wird die Charge dem Decoiner zugeführt und vernichtet.
Es kann aber passieren das ein paar Exemplare irgendwo im Container oder Fließband etc. hängen bleiben und durchrutschen.

Bei hunderten Millionen Münzen können eben doch auch unentdeckte Fehler passieren - in dem Fall dürfte sich der Sammler aber eher freuen.

Freundliche Grüße

BHMA
 
Keine Münze hat eine ganze "Prägestraße", wie man es vielleicht aus der Automobil Industrie kennt, wo Station für Station an einem Fließband ein Produkt Schritt für Schritt fertiggestellt wird.

Und weder die Stückzahlen für ein Land wie Georgien, wo man sich von der Einwohnerzahl (in etwa so viel wie Berlin) die Bedarfe ableiten kann, noch die 5€ Sammlermünzen, deren Stückzahlen ja öffentlich bekannt sind, würden die Einrichtung einer Produktionslinie wirtschaftlich rechtfertigen.
Zur Einordnung:
Das Bayerische Hauptmünzamt hat Kapazitäten um problemlos 1 Mrd. Umlaufmünzen im Jahr zu machen.
Bei grob 200 Arbeitstage sind das 5 Mio. Stück am Tag.
Da würde sich das Einrichten einer ganzen Linie, für "ein paar Stunden" oder ein paar Tage Arbeit, wirtschaftlich nicht rechnen.

Viel mehr läuft es nach dem Prinzip Werkstattfertigung, wo die Münzen je nach Bedarf, Station für Station (z. B. Rändeln, Stanzen, Fügen, Prägen) durchlaufen.

Es muss also nicht der Ring der Lari Münzen auf die 5€ Polymer Münze gekommen sein für so eine Fehlprägung.

Viel mehr ist es so, dass es eine bestimmte Anzahl an Rändelmaschinen gibt, auf denen ein Auftrag nach dem anderen abgearbeitet wird. Wurden am Vortag Lari gerändelt und am nächsten Morgen sollte die 5€ gerändelt werden und der Mitarbeiter vergisst, den passenden Rändelbacken einzubauen, laufen "die richtigen" Ronden über den "falschen Rändelbacken" und es kommt zu diesem Fehlerbild.
Normalerweise fällt das direkt auf, beim Rändeln prüft der Werker ja explizit die Randbeschriftung, spätestens jedoch bei der QS. Dann wird die Charge dem Decoiner zugeführt und vernichtet.
Es kann aber passieren das ein paar Exemplare irgendwo im Container oder Fließband etc. hängen bleiben und durchrutschen.

Bei hunderten Millionen Münzen können eben doch auch unentdeckte Fehler passieren - in dem Fall dürfte sich der Sammler aber eher freuen.

Freundliche Grüße

BHMA
Vielen Dank. Das bestätigt unsere Aussagen.
 
Wurden am Vortag Lari gerändelt und am nächsten Morgen sollte die 5€ gerändelt werden und der Mitarbeiter vergisst, den passenden Rändelbacken einzubauen, laufen "die richtigen" Ronden über den "falschen Rändelbacken" und es kommt zu diesem Fehlerbild.
Danke für den Einblick!
Das es sich um eine Verwechselung des Rändeleisens handelt ist klar und dass es den Sammler eher freut solche Kuriositäten zu finden auch, aber welchen Prägeauftrag genau hat das Bayr. Hauptmünzamt von Georgien bekommen?
 
Danke für den Einblick!
Das es sich um eine Verwechselung des Rändeleisens handelt ist klar und dass es den Sammler eher freut solche Kuriositäten zu finden auch, aber welchen Prägeauftrag genau hat das Bayr. Hauptmünzamt von Georgien bekommen?

Details zu ausländischen Prägeaufträgen dürfen und können wir leider nicht geben.

Dürfen nicht, weil wir mit ausländischen Kunden Geheimhaltungsvereinbarungen haben, die wir natürlich einhalten.

Möchten nicht, weil der internationale Münzmarkt einem harten Wettbewerb unterliegt. (Siehe TRM oder Mint of Finland) Unsere Wettbewerber möchten wir nicht auf Märkte aufmerksam machen, die diese ggf. übersehen. ;)

Zu Georgien können wir nur so viel sagen, dass das BHMA verschiedene Nominale aus verschiedenen Prägeaufträgen prägen durfte.
 
Details zu ausländischen Prägeaufträgen dürfen und können wir leider nicht geben.

Dürfen nicht, weil wir mit ausländischen Kunden Geheimhaltungsvereinbarungen haben, die wir natürlich einhalten.

Möchten nicht, weil der internationale Münzmarkt einem harten Wettbewerb unterliegt. (Siehe TRM oder Mint of Finland) Unsere Wettbewerber möchten wir nicht auf Märkte aufmerksam machen, die diese ggf. übersehen. ;)

Zu Georgien können wir nur so viel sagen, dass das BHMA verschiedene Nominale aus verschiedenen Prägeaufträgen prägen durfte.
Danke für diese Einblicke !
 
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