Das heißt der Wert der DM Münzen wird irgendwann gegen Null gehen oder was?
Nein. Weder die silbernen, noch die Fünfer aus Kupfer-Nickel werden völlig wertlos werden.
ABER:
ich setze Auflagen von 200.000 bei den ersten Bundesgedenkfünfern mal in Relation zu den Auflagen von Münzen des Kaiserreiches und der DDR. Was kostet ein Goethe in "vz" und was ein "Museum"? Und was ein 20er Engels oder Liebknecht in St und was kostet ein Schiller oder ein Markgraf von Baden in vz-st? Ich stelle mir diese Frage.
Wie sehen Sammler in 20 oder 30 Jahren Deutschland? Unterscheiden die wirklich streng zwischen BRD und DDR und wenn nicht, wie entscheiden die sich, wenn sie einen Betrag X ausgeben? Ich vermute, wenn jemand zum Preis eines doch recht verätzten und leicht verkratzten 7-Gramm-Silberfünfers vier bis sechs Silberzehner der DDR oder drei bis vier Silberzwanziger in "deutlich Besser" haben kann, dann bleibt das verschrubbelte Ding liegen. Irgendwann werden auch die Gedenkfünfer 1968-1979 nicht mehr zehn bis 20 mal häufiger, als die "ersten Fünf" anzutreffen sein. Die Kupfernickel-Stücke gehen ohnehin fast ausnahmslos zur Bundesbank und werden eingeschmolzen; anders, als bei den DDR-Stücken, werden die noch umgetauscht - das kann später noch spannend werden. Noch will sie keiner. Meist sind sie auch unansehnlich.
Wenn ich jetzt kaufe und mich prinzipiell an jeder Münze freuen kann, dann frage ich mich ganz einfach: was birgt derzeit die größten Chancen oder das kleinste Risiko? Die "tote Katze" kaufe ich dann erst, wenn das vieh am Boden liegt und starr geworden ist. Das muss ich nicht haben. Für 150 Euro beispielsweise gibt es auch einen wunderschön erhaltenen Silbertaler aus dem 18. Jahrhundert (auf 2 BS Nr. 24061400200312). Wenn ich Deutschland sammel und etwas weiter zurückblicke, dann tun sich Möglichkeiten auf. Einen Dreier von 1912, Wilh. II von Preußen gab es für 18 Euro (Nr. 6401500820). Klar, da muss man suchen. Ich behaupte: Es sind geringfügig weniger, aber ähnlich viele Germanische Museen (über 160 Stücke auf 2BS) am Markt, als Dreimarkstücke 1912 A, Preußen als Umlaufprägung (216 Stücke auf 2BS). Das rechtfertigt meiner Ansicht nach keinen Unterscheid beim Preis von mehr als 500 Prozent in VZ.
Von dem Bayerischen Madonnentaler von 1768 sind ca. 16 Stücke auf 2 BS. Das ist 1/10 der Menge der angebotenen Germanischen Museen. Für 150 kriege ich kein Museum in "fast vz". Den alten "Sautaler" aber sehr wohl. Und ich denke, die Nummer 24061400200312 ist für eine Prägung dieser Zeit schon eines der aus dem Durchschnitt herausragenden Stücke.
Seltsamer Weise stimmen die Relationen zwischen dem "Sautaler" und dem Dreimarkstück von 1912 (16 Stück, 150 EUR in "fast vz" und 216 Stück zu 18 Euro in einem ebenfalls gefühltem "fast vz" schon deutlich besser. Die 15-fach häufigere Münze kostet 18/145, also etwa 1/8 des 15-fach selteneren Talers.
Ins Grübeln komme ich, wenn ich das Angebot 5 Mark Museum mit dem Angebot 5 Mark Raiffeisen vergleiche. Bei Raiffeisen werden 100 Artikel angezeigt und es verbleiben, wenn man den Medaillenteil rausnimmt etwa 65 Angebote.
Und ich behaupte mal ganz fresch: sollte der Silberpreis demnächst auf 50 oder bis 100 Euro je Unze steigen, werden mit der Zeit auch die Dreimarkstücke 1912 A ganz gewiss auch weniger oft angeboten werden, als die "Museen". Denn: bei über 200 angebotenen Münzen stimmt was nicht: der Preis. Der ist dort bei vielen Stücken zu hoch und daher nicht marktgerecht angesetzt. Genau wie bei den meisten der über 160 Museen und 6 bis 7/8 der "Sautaler". Den Raifeisen gibt es in der "Bucht" problemlos ab 7,30 Euro, wenn man sich clever anstellt und auf Auktionen oder im Konvolut kauft auch für weniger. Und bei den Bewertungsrelationen ist das bei steigenen Silberpreisen die beste Garantie dafür, dass bald noch sehr viel weniger Raiffeisen angeboten werden.
Wie gesagt: "wertlos" werden auch die "ersten fünf" nie werden. Und dass davon nennenswert was eingeschmolzen wird - ich hoffe solch schlimme Zeiten erlebt von uns niemand.
Ich denke, dass mein Standpunkt klar geworden ist. Man darf das gerne auch anders sehen. Noch tut beispielsweise der "Markt" oder das, was viele Angebote uns sugestieren, genau das.