Die Einschätzung
Ich hatte in der Auktion 82 Lose, davon waren 7!! Lots.
Teilweise hat man erstaunliche Ergebnisse gesehen aber leider auch unerwartete Erlöse. Soll heißen, bei einem Teil Lose habe ich Gewinn gemacht, bei anderen wiederum Verlust.
Ich führe die geslabbten Half-Dollars, obwohl sie eigentlich nicht in diesen Bereich gehören, der Vollständigkeit halber hier mit auf.
Half-Dollars
16 Einzellose, davon 9 mit Gewinn, 7 mit (meist moderatem) Verlust. Nach Abzug der Vergütung für das Auktionshaus bleibt hier insgesamt ein Gewinn von ca. 11% gegenüber dem EK.
Kaiserreich
46 Einzellose und 6 Lots, von diesen insgesamt 52 gingen 37 mit Gewinn über den Tisch, 15 mit zum Teil schmerzlichem Verlust.
Nach Abzug der Vergütung für das Auktionshaus bleibt hier insgesamt ein Gewinn von ca. 13% gegenüber dem EK.
Weimar
12 Einzellose und 1 Lot, von diesen insgesamt 13 verkauften sich 4 mit Gewinn, 9 mit zum Teil schmerzlichem Verlust.
Nach Abzug der Vergütung für das Auktionshaus entsteht hier insgesamt ein Verlust in Höhe von ca.
-33% gegenüber dem EK.
3. Reich
1 Einzelos mit ca. 17% Gewinn.
Insgesamt erzielt der Verkauf, nach Abzug der Vergütung für das Auktionshaus, einen Gewinn von etwa 6% gegenüber dem EK. Insgesamt also kein Verlust.
Wo habe ich Minus gemacht?
Ganz klar sticht hier Weimar ins Auge. Verluste von 50 bis zu 150 auf einzelne Stücke sowie das Lot ließen mich schon ziemlich erschrecken.
Beim Kaiserreich stellte das 2 Markstück Lippe den Negativrekord auf, obwohl die Münze verglichen mit anderen Auktionen, ein relativ gutes Ergebnis erzielte. Hier hatte ich von Anfang an mit Verlust gerechnet. Weiter negativ zu erwähnen sind hier 3M Lübeck 1912, das 3er Set Luitpold im Etui, 2M Sachsen 1906 (war mal PCGS MS64), die beiden unrühmlichen Münzen und natürlich die Lots. Von den 6 Lots KR endete eines mit moderatem Gewinn, alle anderen mit Verlust.
Was meiner Meinung nach zu den Verlusten geführt hat
sind zum einen die überaus konservativen und schlechteren Erhaltungsangaben des Aktionators, die zum Teil deutlich von meiner Meinung, der Meinung anderer Münzhändler, Grader und zu guter letzt auch von seiner eigenen Meinung von vor ein paar Jahren abweicht. Ganz klar, und da stimmte mir der Auktionator und wohl ihr alle auch zu, bessere Erhaltungen (~angaben) erzielen bessere Preise!
Durch seine Einschätzung ergaben sich zum Teil auch recht niedrige Ausrufpreise, was möglicherweise auch zu niedrigeren Erlösen geführt haben kann.
Dann das in meinen Augen unnötige Zusammemfassen von mehreren Münzen in Lots! Das ist Geldvernichtung par excellence!
Ich denke, der Auktionator geht folgendermaßen vor:
Münzen, deren zu erwartender Erlös 100 Euro unterschreitet kommen in ein Lot. Ausnahme: geslabbt, oder Einzelstücke oder selten. Dann Münzen vorzüglich und schlechter kommen in ein Lot.
So schlussfolgere ich zumindest.
Von den 7 Lots endete lediglich
eines ohne Verlust!
Im Nachhinein betrachtet hätte man/ich also zusammenfassend einiges anders und besser machen können:
- Keine günstigen Münzen einliefern.
- Der Auktionator nannte einen Wert von 100 Euro, ab dem es sich lohnt eine Münze als Einzellos einzustellen. Die günstigeren hätte ich also besser über einen anderen Kanal verkauft.
- Nur Münzen mit bestmöglicher Erhaltung (für Typ und Jahr) einliefern, der Auktionator bewertet sie u.U. von ganz alleine schlechter.
- Sollte man Belege über die Münze und deren Erhaltung, wie z.B. die Zettelchen in den Münztäschchen, oder Rechnungen mit Erhaltungsangaben haben haben, dann diese miteinliefern. Das gibt dem Auktionator schon mal einen Hinweis darüber, wie jemand anderes die Münze eingestuft hat und in welche Richtung seine Einstufung gehen sollte. Wobei, ich glaube dieser pfeift drauf.
- Dieser Tipp stammt übrigens von FooFighter weiter oben. Übrigens hat Wago irgendwann aufgehört die Erhaltungen in den Rechnungen anzugeben. Nur Noch Losnummer und Auktionsnummer, jedoch sind die Erhaltungsangaben noch in deren Auktionsarchiv ersichtlich.
- Sollte man je Münzen in Slabs haben, lasst die bitte unbedingt drin, sie erzielen i.d.R. bessere Ergebnisse. Ausnahmen bestätigen die Regel.
- Dann Besonderheiten und Provenienzen gleich mitangeben bei der Einlieferung, damit das gleich in die Beschreibung des Loses reinkommt.
- Mit dem Auktionator abklären, wie vorgegangen werden soll. Sie Bildung von Lots sollte unbedingt vermieden werden! Niemand bietet auf Lots, ausser Wiederverkäufer und die zahlen schlecht!
Insgesamt betrachtet konnte ich einen, wenn auch kleinen, Gewinn erzielen. Das ist mit Sicherheit zum einen dem aktuellen Hype und zum anderen dem Zeitpunkt des Verkaufs (vor Weihnachten) zu verdanken.
Sonst hätte auch ein Minus entstehen können. Was wirklich gut lief war PP oder EA, das scheint recht gefragt zu sein. Nicht auszudenken, wenn die Erhaltungsangaben besser gewesen wären.
Ich bin mir sicher, dass dieser thread und der andere bei den Diskussionen über Onlineauktionen auch mit beigetragen hat zum Ergebnis der Auktion. Dafür bedanke ich mich herzlich bei Euch allen.