Adventskalender 2023

Auch heute gab es bei mir wieder Kleingeld:
J 717
5 Heller 1908 J
 

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Von Westfalen kommend ist es nicht mehr weit nach Eisenach, wenn man sich nach Osten hält.
Hier wurden bis etwa 1840 die Münzen des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach geschlagen.
Dieser Halbgroschen hat sein Brüderchen hinter das Adventtürchen mitgebracht. Das Brüderchen ist zwar in mäßiger Erhaltung und aus dem gleichen Jahr, doch der Unterschied liegt hier im Detail.
Wo ist der Fehler?*

20_DeSaW-193.jpg

Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach
Achtundvierzigster Taler 1831

Ag 229,17
0,96 g (1,09 g)
15,45 mm (15,01 mm)
Glattrand
Jahrgangstyp
Prägestätte: Eisenach
AKS #23, Jaeger #524, KM #193

*Die beiden Einsen der Jahreszahl wurden gespiegelt geschnitten und dann entsprechend fehlerhaft für immer auf die Ronden geschlagen.
 

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Mit dem Münchener Vertrag versuchten die süddeutschen Staaten 1837 einr Vereinheitlichung des Geldumlaufes zu erreichen.
Ähnlich wie beim Euro waren die Wertseiten der Gulden, Halbgulden, 6 und 3 Kreuzer in allen teilnehmenden Staaten gleich.
Bei den 1 Kreuzer-Stücken und darunter wurde die Vielfalt eingeschränkt, es gab aber die Wahl zwischen Billon und (Kupfer)Bronze. Insgesamt nahmen 11 Länder an dieser Vereinheitlichung teil: Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau, Frankfurt, Sachsen-Meiningen, Schwarzburg-Rudolstadt, Hohenzollern-Sigmaringen und -Hechingen und Hessen-Homburg.
Der Vertrag ermöglichte dann den Dresdener Vertrag 1838, mit dem die Verbindung zum preußischen System
geschaffen wurde (3 1/2 Gulden = 2 Taler).

Als Beispiel der Gulden von Schwarzburg-Rudolstadt von 1843, AKS 27, J. 47
 

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Mein Adventskalender irrt quer durch Mitteledeutschland ;) , von Eisenach geht's weiter nach Schaumburg-Lippe ins heute südliche Niedersachsen, gleich an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen im Süden und dem Steinhuder Meer im Norden liegend.
Das Fürstentum Schaumburg-Lippe ist ein schönes Sammelgebiet für Kleinmünzen, weil die Ausgaben übersichtlich sind und diese in nicht zu niedrigen Auflagen geprägt worden sind. Es gab nach dem Wiener Kongress 1815 nur zwei Ausgabewellen, nämlich Mitte der 20er Jahre und 1858 durch eine komplette in Berlin geprägte Nominalreihe.
Talerstücke und spätere Ausgaben aus der Zeit des Kaiserreiches dagegen sind ausgeprochen rar und teuer.

21_DeSbL-42.jpg

Fürstentum Schaumburg-Lippe
4 Pfennige 1858 A

Cu
5,83 g
25,93 mm
Glattrand
Jahrgangstyp
180.000
Prägestätte: Berlin
AKS #13, Jaeger #11, KM #42
 
Ich habe das heutige Fenster des Adventskalenders nach längerem Suchen erst jetzt gefunden. :mad:
Es war sehr klein und eher versteckt angebracht, auch die Münze war natürlich sehr klein ...

Königreich Preußen
5 Mark 1877 C
J 244
 

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Heute war nur eine Silbermünze im Kalender, dafür aber von einem Kleinstaat :

Fürstentum Schaumburg-Lippe
3 Mark 1911 A
J 166

Laut Wikipedia hatte Schaumburg-Lippe im Jahr 1910 nur 46.652 Einwohner bei einer Größe von 342 Quadratkilometern.
 

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Ebenfalls von einem Kleinstaat

1 Silbergroschen 1839 von Waldeck und Pyrmont, Münzstätte Arolsen, AKS 24, J. 34

Der Silbergroschen zu 1/30 Taler war eigentlich eine preußische Erfindung, er wurde seit 1821 in Berlin und Düsseldorf geprägt.
In den 1840er Jahren zogen einige kleinere und mittlere Staaten nach, Hessen-Kassel, Schwarzburg und Reuß, Sachsen-Weimar.
Die Ausnahme bildete das kleine Waldeck-Pyrmont, das schon 1836 und 1839 Silbergroschen herausgab, diese allerdings nicht im Ring prägte.
 

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Bei so vielen altdeutschen Kleinstaaten öffnet sich mein Adventskalender plötzlich für Kleingeld aus dem Königreich Württemberg.
König Wilhelm I. ließ sich in seiner langen Regierungszeit auch gerne auf silberhaltige Kleinmünzen abbilden, obwohl Kreuzerstücke damals eher unüblich für Portraits gewesen waren, da der Kopf wegen der winzigen Prägefläche oft sehr klein und schlecht ausgeprägt dahergekommen war.
Ob dies ein Grund gewesen war, ab 1839 das Wappen des Königreiches auf Kleinmünzen zu verprägen, sollte man vielleicht meinen. Denn die Ausprägungen waren mitunter unschön und der einer oder andere betrachtete diesen Umstand als einen Monarchen unwürdig.
Tatsächlich wurde ab diesem Jahr die Ausprägung des Geldes nach dem Münchener Münzvertrag begonnen. Das Avers ziert nun das Wappen des Landes mit Umschrift, und die Wertseite ist die der anderen süddeutschen "Gulden-Ländern" angeglichen. Württembergische Dreikreuzerstücke würden danach in zwei Typen geprägt, der ältere mit Landesumschrift, der spätere Typ mit geteilter Umschrift. 1856 endeten bereits die Prägungen der Dreikreuzer.

22_DeWü-577-1841.jpg

Königreich Württemberg
3 Kreuzer 1841

Ag 333
1,28 g
17,09 mm
Glattrand
geprägt 1839-42
Prägestätte: Stuttgart
AKS #105, Jaeger #61, KM #557
 
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