Silbermünzen des Königreichs Sachsen

Damit diese Stücke nicht zu kurz kommen und es am Ende vielleicht Beschwerden gibt, hier noch zu guter Letzt die Gedenk-Doppeltaler bzw. Gedenk-Medaille in Größe eines Doppeltalers unter den beiden Königen.

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Heute kam ein weiterer Neuzugang der November-Auktionen, und zwar von der 104. Emporium. Ich bin tatsächlich sehr begeistert von dem schönen Stück, da die Auktionsbilder nicht mal annähern widerspiegeln, wie die Münze in Natura aussieht. Sie hat eine wunderschöne Färbung und durchschimmernden Prägeglanz. Ich hoffe, meine Fotos geben es einigermaßen wieder. Die Stempelrisse auf der Kopfseite geben dem Stück zusätzlichen Charakter.

Speziestaler König Friedrich August I. 1808

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Heute kam ein weiterer Neuzugang der November-Auktionen, und zwar von der 104. Emporium. Ich bin tatsächlich sehr begeistert von dem schönen Stück, da die Auktionsbilder nicht mal annähern widerspiegeln, wie die Münze in Natura aussieht. Sie hat eine wunderschöne Färbung und durchschimmernden Prägeglanz. Ich hoffe, meine Fotos geben es einigermaßen wieder. Die Stempelrisse auf der Kopfseite geben dem Stück zusätzlichen Charakter.

Speziestaler König Friedrich August I. 1808

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Die Auktionäre brauchen vielleicht einen neuen Fotografen ;)
 
Aber eben, wenn man etwas als "Arbeit" macht, und nicht aus Vergnügen, dann kommt nicht immer das beste Ergebnis dabei heraus. Meine Arbeit ist natürlich immer über jeden Zweifel erhaben, aber darum ging es ja nicht :newwer:
 
In zurückliegender Zeit hatten wir ja schon mal das Thema "gewölbtes "Wappen". Ich habe mal die Wappen von insgesamt 10 verschiedenen Münzen herausgeschnitten und die Bilder zusammen gefügt. Die Bilder sind leider nicht immer in bester Qualität. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn ihr mir mal eure persönliche Meinung abgeben würdet, welches Wappen ihr zu erkennen glaubt - flach oder gewölbt. Der Grund meiner Nachfrage wird später aufgelöst. Vielen Dank schon mal im Voraus.
Ist zwar schon paar Jahre her und vielleicht stelle ich auch gerade eine blöde und ich habe die Auflösung verpasst. Aber welche Nummern der Münzen sind jetzt genau flach und welche gewölbt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist zwar schon paar Jahre her und vielleicht stelle ich auch gerade eine blöde und ich habe die Auflösung verpasst. Aber welche Nummern der Münzen sind jetzt genau flach und welche gewölbt?

Die Auflösung hast du nicht verpasst. Sie war jedoch damals nicht ganz korrekt, weil mir selbst auch das genauere Wissen fehlte. Dies habe ich mir aber im Laufe der Jahre angeeignet und konnte es somit später auflösen. Es ist im Prinzip ganz simpel. Wenn man sich anhand von Bildern etwas schwer tut und es nicht genau einschätzen kann, muss man sich einfach auf die Tingierpunkte auf dem Wappenschild konzentrieren.

Bei den flachen Wappen sind es deutlich weniger Punkte als bei den gewölbten. Die Taler und Doppeltaler von 1858 gibt es jeweils mit beiden Ausführungen, wobei die gewölbten Wappen deutlich seltener vorkommen. Beim Doppeltaler 1858 habe ich bisher sogar nur ein einziges Exemplar mit gewölbtem Wappen finden können - und das befindet sich in meiner Sammlung. :) Beim Taler kommt der 1858er hin und wieder mit gewölbtem Wappen vor, jedoch auch recht selten. Beim 1/3 Taler konnte ich bisher von 1858 nur flache Wappen finden. Die Jahrgänge 1859 haben bei allen drei Nominalen das gewölbte Wappen.

1/3 Taler 1858 - flach mit 82 Punkten
1/3 Taler 1859 - gewölbt mit 98 Punkten


1-3 Taler a.jpg



Taler 1858 - flach mit 76 Punkten
Taler 1858 - gewölbt mit 101 Punkten
Taler 1859 - gewölbt mit 101 Punkten


Taler a.jpg



Doppeltaler 1858 - flach mit 93 Punkten
Doppeltaler 1858 - gewölbt mit 128 Punkten
Doppeltaler 1859 - gewölbt mit 128 Punkten


Doppeltaler.jpg
 
Worauf man im Netz alles stößt! Es hat zwar nicht direkt mit Münzen zu tun, aber indirekt irgendwie schon, da es um das sächsische Wappen geht, welches sich ja auf vielen sächsischen Münzen wiederfindet. Durch Zufall stieß ich auf ein altes Werk aus dem Jahre 1874 mit dem schönen Titel

"Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen - zum ersten Male in der ursprünglichen Form aus Chroniken, mündlichen und schriftlichen Ueberlieferungen und anderen Quellen gesammelt und herausgegeben von Dr. Johann Georg Theodor Gräße, Königlich Sächsischer Hofrath, Director des Königlich Sächsischen Grünen Gewölbes und interim. Director der Porzellan- und Gefäßsammlung".

Dieses Werk enthält sage und schreibe 894 Sagen des Königreichs Sachsen sowie im Anhang noch 107 Sagen des Herzogtums Sachsen-Altenburg! Gleich die erste Sage heißt "Wie die Raute in das Sächsische Wappenschild gekommen ist" und lautet so:

Als der Herzog Bernhard von Ascanien durch Kaiser Friedrich I. mit dem Herzogthum Sachsen, welches Heinrich der Löwe ... verloren hatte, belehnt ward, soll er den Kaiser um ein Unterscheidungszeichen seines Wappens gebeten haben. Da warf derselbe, der eben statt der Krone wegen der großen Sonnenhitze einen Rautenkranz auf dem Haupte trug, diesen schräg über Bernhards Schild als künftiges Wappenzeichen. Eine andere Sage erzählt, Herzog Bernhard habe auf der Heimkehr von einer Pilgerfahrt zu Venedig, da ihm sein Geld ausgegangen, bei einem reichen Handelsherrn, um sein Leben zu fristen, in Dienst treten müssen, und hier ein Liebesverhältnis mit der schönen Tochter desselben angeknüpft. Als er nun fortgezogen, habe sie ihm zum Abschied einen grünen Kranz verehrt, den habe er in zwei Hälften zertrennt, die eine habe er über sein Schild gehängt, die andere aber ihr als Andenken zurückgegeben.

Wieder was gelernt...
 

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Heute möchte ich mal keinen Neuzugang vorstellen, sondern eine Anfrage an die Münzfreunde unter euch stellen, welche sich mit der Herstellung von Münzen näher befassen und gut auskennen. Besonders denke ich da an @varukop, der hier eventuell weiterhelfen kann. Es geht um folgendes Anliegen:

Bei der 12. Auktion der Gießener Münzhandlung Gorny im November 1978 kamen zwei sächsische Probetaler des Jahres 1814 unter den Hammer, welche laut Auktionskatalog aus der Sammlung Jaeger stammten. Beide Probetaler sind auch in den gängigen Münzkatalogen erfasst, z.B. im AKS unter 18 und 19.

Mir geht es speziell um die Kopfseite beider Münzen. Diese unterscheidet sich normalerweise dahingehend, dass die eine Münze (AKS 19) das bis dahin übliche Aussehen der Speziestaler trägt, wohingegen die andere Münze (AKS 18) eine leicht abgewandelte Darstellung des Königs aufweist. Im Katalog von Rudolf Lorenz ist es passend beschrieben: "Vs. ähnlich wie vorher, aber etwas veränderte Haartracht und Brustabschnitt spitz nach unten auslaufend". Hier mal beide Kopfseiten im Vergleich (die "neue" Kopfseite wurde übrigens bei den normalen Speziestalern dann ab 1816 eingeführt).

Kopfseite.jpg


Nun kommt der interessante Teil. Das Exemplar der Sammlung Jaeger in der o.g. Auktion trägt nicht die neue Kopfseite, sondern noch die alte! In der Beschreibung steht nun folgende Anmerkung:

"Dieses Stück wurde in der Münze aus den Abschlägen der genannten Seitenstempel zusammengesetzt!"

Beim ersten Lesen dachte ich zunächst, dass für die Prägung dieses Stückes einfach ein anderer Stempel für die Kopfseite verwendet wurde und es sich somit um eine sogenannte Stempelkopplung handelt. Wenn man jedoch die Beschreibung mal ganz genau liest, klingt es irgendwie anders. Die Formulierung "aus den Abschlägen zusammengesetzt" klingt für mich so, als hätte es sich jeweils um eine einseitig geprägte Ronde gehandelt, so dass dann zwei Ronden "zusammengesetzt" wurden. Kann dies tatsächlich so entstanden sein oder ist das einfach nur missverständlich geschrieben und es handelt sich tatsächlich nur um eine einzige Ronde, für die aber zwei unterschiedliche Stempelseiten benutzt worden?

Was meint ihr dazu? Wie würdet ihr diese Formulierung deuten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du würdest es am Rand erkennen, wenn das Stück zusammengesetzt worden wäre.
Da so ein Akt für eine Prägestätte völlig ungewöhnlich ist, gehe ich davon aus, dass der Autor sich ganz einfach nur unglücklich ausgedrückt hat. Für ihn wurde die Münze aus Stempel Avers A und Revers B "zusammengesetzt.
 
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