Geschichtstaler
Auf den Zollverein mit Preußen, Sachsen, Hessen und Thüringen 1833
J 43 , AKS 128 , Wittelsbach 2737 , Dav. 569 , Kahnt 89 , Thun 61 , Stutzmann 200
"Als König Ludwig I. von Bayern den Thron bestieg, war es mit dem deutschen Handel schlecht bestellt. Von den achtunddreißig voneinander getrennten und zum Teil sehr kleinen Staaten Deutschlands, deren Gebiete sich sogar zum Teil durchkreuzten, suchte jeder nur seinen eigenen Vorteil auf Kosten des anderen. Ohne die geringste Rücksicht auf den Nachbarn, wurden überall an den Grenzen und Flüssen Schlagbäume und Zollstätten errichtet und die Anlage von Kanälen und Verkehrsstraßen gehemmt. Fast jeder Staat hatte seine eigene Münzwährung, sein eigenes Gewicht, Hohl- und Flächenmaß. Es zählt mit zu dem persönlichen Verdienst des Königs, daß sich die Handels- und Verkehrsverhältnisse wesentlich verbesserten.
So ist es seiner Initiative zu verdanken, daß 1827 zwischen Bayern und Württemberg ein Zollverein abgeschlossen wurde, der sich 1829 durch die Verbindung mit Preußen und Hessen erweiterte und dann 1833 zum Zollverein mit Preußen, Sachsen, Hessen und Thüringen führte. Hieraus bildete sich schließlich der deutsche Zollverein, dem Baden 1835 beitrat.
Auf alle vier Zollbündnisse hat Ludwig I. Geschichtskonventionstaler prägen lassen."
"Zweck des Zollvereins war es, alle inneren Zölle und Hemmungen des Verkehrs, mit Ausnahme der Weggelder und Kanalgebühren, aufzuheben und dem ganzen Handelsverein eine einzige Grenze zu geben. Diese Grenze reichte von Österreich bis Frankreich und von der Schweiz bis nach Polen. Längs dieser ganzen Linie sollte künftig ein einziger Tarif und eine gemeinschaftliche Zollerhebung gelten. Innerhalb des Gebietes wurde die vollkommene Freiheit des Verkehrs vereinbart und zugleich versucht, zur Erleichterung des Austausches ein gemeinschaftliches Münz-, Maß- und Gewichtssystem zu begründen."
(Quelle : Walter Grasser, Bayerische Geschichtstaler, Ausgabe 1982)
Der Taler zeigt auf der Rückseite eine stehende weibliche Figur, die in der rechten Hand den Merkurstab und in der Linken das auf eine Säule gestützte Füllhorn hält, zu ihren Füßen liegen ein Schiffsvorderteil und ein Anker.
Geschätzte Auflage : 2220 Stück