Plauderthread: Diskussion zu Saal- und Onlineauktionen - Kein Ebay & Co.

Hat die WAGO die Münzen oder den Markt so falsch eingeschätzt? Oder habt ihr eine andere Erklärung?
Vielleicht sitzt das Geld bei einigen Sammlern, (oder eventuellen Spekulanten) nicht mehr so locker wie noch vor einiger Zeit.
Das wäre für uns Sammler eine positive Entwicklung.
 
Ich denke der breite Markt beim Kaiserreich stagniert auf hohem Niveau, einen Rückgang kann ich nicht feststellen. Und ausgewählte Qualitäten bei den Goldies oder gesuchte Sammlerstücke wie z.B. der allseits beliebte 1888er Fritz sind nach wie vor relativ teuer und steigen tendenziell immer noch (wenn ich z.B. an den recht ordentlichen Zuschlag des eher durchschnittlichen MS64er Fritz auf der WagO denke, mit immerhin 430 € plus 17,5 % Aufgeld, also im Endeffekt über 506 € denke).
Also mein Fazit: generelle Zurückhaltung beim Durchschnitt, aber weiterhin Zuwächse in der Spitze.
 
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Hat die WAGO die Münzen oder den Markt so falsch eingeschätzt? Oder habt ihr eine andere Erklärung?

Danke für die Übersicht. Was auf jeden Fall sehr auffällig ist: scheinbar waren die Startpreise bei der Grün recht hoch angesetzt. Denn entweder blieben die Stücke unverkauft oder sie wurden mit einem einzigen Gebot genau zum Startpreis zugeschlagen. Logischerweise kann man davon ausgehen, dass sämtliche Zuschläge durch die WAGO getätigt wurden. Dies ist zunächst nicht ungewöhnlich, dass sich ein Auktionshaus bei einer fremden Auktion eindeckt, um die Stücke dann bei einer eigenen Auktion wieder anzubieten. Allerdings stellt sich dann die Frage, warum wurden die eigenen Startpreise so sehr niedrig gewählt, im Gegensatz zu den Zuschlägen bei Grün? Meistens gehen die Stücke mindestens mit dem letzten Zuschlag an den Start, manchmal sogar noch etwas höher. Den Sinn verstehe ich hier nicht so ganz.
 
Danke für die Übersicht. Was auf jeden Fall sehr auffällig ist: scheinbar waren die Startpreise bei der Grün recht hoch angesetzt. Denn entweder blieben die Stücke unverkauft oder sie wurden mit einem einzigen Gebot genau zum Startpreis zugeschlagen. Logischerweise kann man davon ausgehen, dass sämtliche Zuschläge durch die WAGO getätigt wurden. Dies ist zunächst nicht ungewöhnlich, dass sich ein Auktionshaus bei einer fremden Auktion eindeckt, um die Stücke dann bei einer eigenen Auktion wieder anzubieten. Allerdings stellt sich dann die Frage, warum wurden die eigenen Startpreise so sehr niedrig gewählt, im Gegensatz zu den Zuschlägen bei Grün? Meistens gehen die Stücke mindestens mit dem letzten Zuschlag an den Start, manchmal sogar noch etwas höher. Den Sinn verstehe ich hier nicht so ganz.
Der Sinn könnte sein, dass die WagO oder einer der Teilhaber schon vorher der Eigentümer der Stücke war und es auf der Heidelberger einfach Mal versucht wurde, das Ganze auszureizen, was aber nicht geklappt hat. Jetzt wurden die Münzen dann auf der eigenen Auktion einfach los geschlagen. Was anderes erschließt sich mir nicht :cool:
 
Vielen Dank für eure Beiträge.

In der 88. Grün-Auktion wurde mit den Losen 1 bis 725 die Braunschweig-Spezialsammlung „Dr. J. B.“ versteigert.
Alle in meiner Zusammenstellung aufgeführten Lose stammen aus dieser Sammlung.

Was auf jeden Fall sehr auffällig ist: scheinbar waren die Startpreise bei der Grün recht hoch angesetzt. Denn entweder blieben die Stücke unverkauft oder sie wurden mit einem einzigen Gebot genau zum Startpreis zugeschlagen.

Ich habe für die Sammlung Dr. J. B. bei der Grün-Auktion das Verhältnis der Zuschläge zu den Startpreisen (=Schätzpreisen) ausgewertet.
54 Lose = 7,4% blieben unverkauft.
161 Lose = 22,2% wurden zum Startpreis zugeschlagen.
393 Lose = 54,2% wurden höher als zum Startpreis, maximal zum 1,5fachen des Startpreises zugeschlagen.
92 Lose = 12,7% wurden höher als das 1,5fache des Startpreises, maximal zum Doppelten des Startpreises zugeschlagen.
25 Lose = 3,4% erreichten einen Zuschlag, der höher als das Doppelte des Startpreises lag.

Ich habe keine Vergleichswerte (sofern es angesichts des Spezialgebiets diesbezüglich überhaupt Erfahrungen gibt), aber knapp 30% nicht oder nur zum Startpreis verkaufte Lose könnte m. E. tatsächlich für hohe Startpreise sprechen.
Andererseits lagen die Zuschläge seinerzeit oftmals auch unter meinen Erwartungen. Ich hatte mich in diesem Thread sogar zu den teils niedrigen Zuschlägen geäußert.


Der Sinn könnte sein, dass die WagO oder einer der Teilhaber schon vorher der Eigentümer der Stücke war und es auf der Heidelberger einfach Mal versucht wurde, das Ganze auszureizen, was aber nicht geklappt hat. Jetzt wurden die Münzen dann auf der eigenen Auktion einfach los geschlagen.

Denkbar ist das. Es könnte sein, dass Dr. J. B. seine Sammlung der WAGO angeboten hat und diese die Münzen dann über Grün versteigern ließ, da die WAGO selbst eine derart umfangreiche Sammlung nicht in nur einer Auktion hätte versteigern können. Zudem konnte die Sammlung bei Grün als Saalauktion durchgeführt und intensiver beworben werden.
Die WAGO ersteigerte nicht wenige Lose (ob alle nur zum Startpreis, weiß ich nicht) und übernahm auch die liegengebliebenen Lose (ob dies für alle unverkauften Lose gilt, weiß ich nicht). In dem Wissen um die zu hohen Startpreise (zumindest dieser Lose) setzte die WAGO diese dann in ihrer eigenen Auktion niedriger an. Bereits bei der Durchsicht der WAGO-Lose war mir aufgefallen, dass nicht wenige Lose zu exakt der Hälfte des bisherigen Zuschlagspreises bei der Grün-Auktion angeboten wurden.
 
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Wir hatten ja schon des Öfteren das Thema, dass besonders gut erhaltene Stücke in Auktionen immer teurer werden, vor allem geslabte Stücke mit guten Bewertungen.

Am 23./24.10.24 fand die 15. Auktion MDC Monnaies de Collection statt. Dort waren auch einige Top-Stücke aus meinem Sammelgebiet dabei. Die Zuschläge haben mich teilweise noch mehr überrascht als ich es erwartet hätte. :eek2:





 
Es gibt halt Auktionen, bei denen die Bieter nicht aufs Geld schauen und sich so Preise ergeben, die für uns "kleine Sammler" nicht nachvollziehbar sind.
Im Bereich der braunschweigisch-lüneburgischen Münzen habe ich dieselben Feststellungen gemacht wie du.
Hier ein Beispiel eines zugegebenermaßen tollen Doppeltalers in MS 64. Ich würde dafür keinen vierstelligen Betrag ausgeben und schon gar nicht 3.200 Euro zzgl. Gebühren.
 
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Dieser "amerikanische Gentleman" scheint aber auch eine wirklich ansehnliche Sammlung zusammengetragen zu haben.
 
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