Vielen Dank für eure Beiträge.
In der 88. Grün-Auktion wurde mit den Losen 1 bis 725 die Braunschweig-Spezialsammlung „Dr. J. B.“ versteigert.
Alle in meiner Zusammenstellung aufgeführten Lose stammen aus dieser Sammlung.
Was auf jeden Fall sehr auffällig ist: scheinbar waren die Startpreise bei der Grün recht hoch angesetzt. Denn entweder blieben die Stücke unverkauft oder sie wurden mit einem einzigen Gebot genau zum Startpreis zugeschlagen.
Ich habe für die Sammlung Dr. J. B. bei der Grün-Auktion das Verhältnis der Zuschläge zu den Startpreisen (=Schätzpreisen) ausgewertet.
54 Lose = 7,4% blieben unverkauft.
161 Lose = 22,2% wurden zum Startpreis zugeschlagen.
393 Lose = 54,2% wurden höher als zum Startpreis, maximal zum 1,5fachen des Startpreises zugeschlagen.
92 Lose = 12,7% wurden höher als das 1,5fache des Startpreises, maximal zum Doppelten des Startpreises zugeschlagen.
25 Lose = 3,4% erreichten einen Zuschlag, der höher als das Doppelte des Startpreises lag.
Ich habe keine Vergleichswerte (sofern es angesichts des Spezialgebiets diesbezüglich überhaupt Erfahrungen gibt), aber knapp 30% nicht oder nur zum Startpreis verkaufte Lose könnte m. E. tatsächlich für hohe Startpreise sprechen.
Andererseits lagen die Zuschläge seinerzeit oftmals auch unter meinen Erwartungen. Ich hatte mich
in diesem Thread sogar zu den teils niedrigen Zuschlägen geäußert.
Der Sinn könnte sein, dass die WagO oder einer der Teilhaber schon vorher der Eigentümer der Stücke war und es auf der Heidelberger einfach Mal versucht wurde, das Ganze auszureizen, was aber nicht geklappt hat. Jetzt wurden die Münzen dann auf der eigenen Auktion einfach los geschlagen.
Denkbar ist das. Es könnte sein, dass Dr. J. B. seine Sammlung der WAGO angeboten hat und diese die Münzen dann über Grün versteigern ließ, da die WAGO selbst eine derart umfangreiche Sammlung nicht in nur einer Auktion hätte versteigern können. Zudem konnte die Sammlung bei Grün als Saalauktion durchgeführt und intensiver beworben werden.
Die WAGO ersteigerte nicht wenige Lose (ob alle nur zum Startpreis, weiß ich nicht) und übernahm auch die liegengebliebenen Lose (ob dies für alle unverkauften Lose gilt, weiß ich nicht). In dem Wissen um die zu hohen Startpreise (zumindest dieser Lose) setzte die WAGO diese dann in ihrer eigenen Auktion niedriger an. Bereits bei der Durchsicht der WAGO-Lose war mir aufgefallen, dass nicht wenige Lose zu exakt der Hälfte des bisherigen Zuschlagspreises bei der Grün-Auktion angeboten wurden.