hat jemand erfahrung mit automatischen bietprogrammen "in den letzten sekunden"??

ohrgasmus schrieb:
Es ist auch fast überall erlaubt, nur bei Ebay Deutschland, Österreich und Schweiz nicht! Das ist eine Soloinitiative, die das deutschsprachige Ebay im Jahr 2002 gesetzt hat. Seitdem wurde auch einige Male gerichtlich gegen deutschsprachige Anbieter solcher Programme vorgegangen. Im Übrigen sind die meisten Anbieter nicht kostenlos. Entweder es wird eine Provision von Umsatz der Sniperauktionen verlangt oder eine einmalige Gebühr für die Freischaltung des Programmes.

Also Snip ist vollkommen kostenlos :)
 
Kurz: Es gelten immer die AGB desjenigen Landes, in dem der User (Käufer/Verkäufer) seinen ersten Wohnsitz hat.
 
Hier ein paar Tipps zum manuellen Snipen :D

mach immer zwei Fenster auf, einmal mit der Gebotsübersicht der Auktion, und einmal mit dem "Bieten" Fenster, wobei du schon deinen Höchstbetrag eingegeben und "weiter" gedruckt hast. Du sollst in diesem Fenster dann Senden sehen.
Im ersten Fenster sollst du ab ca 40 Sekunden vor Auktionsende die Gebotsübersicht ständig neu laden.
Jetzt wird's schwierig; abhängig von der Geschwindigkeit deines Internetzugangs, kann es zu einer Verzögerung kommen, wenn du neu lädst bzw. dein Gebot endgültig abgibst. Auf jeden Fall, wenn im ersten Fenster (mit ständigem Neuladen!!) steht, dass es noch 10-15 Sekunden gibt bis Auktionsende, dann druck "Senden" im zweiten Fenster.
Wegen der Verzögerung wirst du zweifellos manchmals dein Gebot ZU SPÄT abgeben. Du muss das Snipen Üben und alles einstellen, bis du ein Gefühl dafür hast und es dann (fast) immer klappt.

Wenn du wirklich haar genau sein willst, kannst du deine PC Uhr mit den Folgenden Programmen modifizieren, damit sie immer mit den Ebay Servers synchronisiert ist.
Dieses Programm ersetzt die standard Windows Uhr mit einer Uhr, die auch Sekunden angibt:
http://www.5star-shareware.com/Business/ClocksAlarmsReminders/tclockex.html

Dieses Programm synchronisiert deine tolle neue Uhr mit einer NTP Server in Deutschland; ich benutze rustime01.rus.uni-stuttgart.de, da er ziemlich genau der "Ebay-Zeit" entspricht:
http://www.thinkman.com/dimension4/index.html

Wenn du diese Programm installiert hast, wird deine PC-Uhr die Ebay Zeit bis zu einem Bruchteil einer Sekunde entsprechen; die Uhr synchronisiert sich immer wieder automatisch mit dem ausgewählten Server (bei mir alle 15 Minuten, lässt sich einstellen). Dann musst du dir bloss die Endezeit der Auktion merken und etwa 3-5 Sekunden vor dem Ende "Senden" drucken. So kannst du kinderleicht AUCH MANUELL in den letzten 1-3 Sekunden dein Gebot abgeben.

Was Snipe-Programme betrifft.....in der Ebay AGB sind sie immer noch verboten aber ein Gerichtsentscheidung hat die Gültigkeit des Verbots in Frage gestellt; siehe unter anderem:
http://www.e-recht24.de/news/onlineauktionen/206.html
 
Turkmenbaschi schrieb:
Und damit verstösst ebay unter anderem gegen das bundesdeutsche Grundgesetz, in dem sinngemäß steht, daß alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.
Wird da doch ein "Ausländer" aus dem nichtdeutschen Sprachraum besser gestellt als ein Inländer - ein Franzose kann also ohne Weiteres deutsche Artikel snipen, während das ein deutscher Bieter auf ebay Belgien nicht darf.
Das deutsche Grundgesetz gilt doch nur auf deutschem Hoheitsgebiet. Im Ausland ist es nicht rechtskräftig. Ich zum Beispiel bin Deutscher und wohne in der Schweiz. Ich muss mich an das Schweizer Gesetz halten. Deutsche Gesetze gelten für mich nicht, solange ich in der Schweiz aufhalte. :D
Deutschland könnte im Fall des Falles höchstens die Auslieferung beim Schweizer Staat beantragen. Diese würden mich wahrscheinlich, um Stress zu vermeiden dann ausweisen. (ich habe einen Ausländerausweis und bin nach wie vor deutscher Staatsbürger) Vorher würden die Schweizer sich wahrscheinlich erst mal anschauen, ob ich ein lukrativer Steuerzahler bin, oder dem Schweizer Wirtschaftswesen gute Dienste leiste....nun gut, es gibt auch Interpol und bilaterale Verträge.... :rolleyes:

Turkmenbaschi schrieb:
Wobei ich deine Aussage (Verzeihung) leicht anzweifle: Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich mich bei Amazon USA mit deutschen AGB "herausreden" kann, so sie günstiger für mich wären.
Es scheinen die AGB Anwendung zu finden, in dem man sich befindet; sucht man einen deutschen Artikel über ebay Australien auf, so gelten die australischen AGB; sucht man einen australischen Artikel über ebay Deutschland auf, so gelten die deutschen.
Du musst zwischen eBay AGB und dem Vertrag zwischen Käufer und Verkäufer unterscheiden. Das sind verschiedene Paar Stiefel.
Turkmenbaschi schrieb:
Nur: ebay drückt sich erfolgreich und mit Vehemenz um eine Aussage (man versuche mal den Supports der verschiedenen ebays eine Aussage zu entlocken!) und so lange man sich mit dem Paßwort bei ausländischen ebays einloggen muß, ohne die AGB zur Kenntnis zu nehmen oder sie zu bestätigen, so lange sind sie de facto ungültig. Jeder primitive Webshop bringt es fertig, vor der Bestellung die AGB zur Kenntnisnahme zu bringen - und ebay nicht?
Siehe oben. Ein sich auf ebay tummelnder Händler mit Firmensitz Deutschland kann AGBs nur nach deutschem Recht anbieten. Oder es gelten halt die allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen. Bei Privatverkauf --> BGB
Bei Streitigkeiten in der Vertragsbindung zwischen Käufer und Verkäufer in verschiedenen Ländern kommt es darauf an. Professionelle Verkäufer geben in Ihren AGBs deshalb oft den Gerichtsstand ihres Wohnortes/Land an.

Gruss
jeggy
 
Also ich kann Snip nur empfehlen !

Man kann hier wirklich alles zu Schnäppchen preisen kaufen, einfach das eingeben was man bezahlen will, und es klaptt dann ( nicht beim erstenmal, aber mit Geduld auf jeden Fall )

ich finde das Programm für den Verkäufer auch nicht unfair, letztendlich bekommt er immer mehr Geld, auch wenn er es zur falschen Zeit eingestellt hat, oder mit falschem Auktionstext etc.

Kann ich wirklich nur weiter empfehlen !
 
hapeku schrieb:
ich finde das Programm für den Verkäufer auch nicht unfair, letztendlich bekommt er immer mehr Geld, auch wenn er es zur falschen Zeit eingestellt hat, oder mit falschem Auktionstext etc.
Für den Verkäufer ist es auf jeden Fall günstig, wenn möglichst viele Leute an seinen Angeboten herumsnippern. Diese Gebote kommen schließlich zusätzlich zu denen hinzu, die frei Hand eingegeben werden.
 
Dieter Taube schrieb:
Für den Verkäufer ist es auf jeden Fall günstig, wenn möglichst viele Leute an seinen Angeboten herumsnippern. Diese Gebote kommen schließlich zusätzlich zu denen hinzu, die frei Hand eingegeben werden.

Persönlich bin ich zwar auch dieser Meinung, in der Auktionsliteratur existieren jedoch auch gegenteilige Positionen. Vor allem folgende 2 Gründe werden genannt:

1. Die Signalwirkung des Auktionsstandes entfällt:

Soll heißen: Ein hoher Auktionsstand in einer frühen Phase der Auktion hat eventuell Signalwirkung auf weitere potentielle Käufer. Durch den hohen "Zwischenstand" fällt auch diesen die Auktion auf und sie bieten dann ebenfalls mit. Werden die Gebote erst Sekunden vor Ende der Auktion abgegeben und der Auktionsstand bleibt deswegen bis kurz vor Ende sehr niedrig, entfällt diese Signalwirkung. Folge: Der Verkäufer erzielt weniger Erlös als es ohne Sniping möglich gewesen wäre und wird daher durch das Sniping geschädigt.

Dieses Argument trifft insbesondere auf Güter zu, wo der Wert nicht offensichtlich ist und eventuell nur durch großes Spezialwissen erkennbar ist (z.B. Antiquitäten, teure Sammlerstücke)


2. Keine Möglichkeit zu reagieren

Werden die Gebote erst Sekunden vor Ende abgegeben, haben bereits in die Auktion involvierte Bieter keine Möglichkeit mehr auf neue Höchstgebote zu reagieren. Auch wenn sie noch bereit gewesen wären nochmal mehr zu bieten, haben sie keine Chance mehr dazu. Folge: Der Verkäufer wird geschädigt.


Dein Argument, dass die Late Bidder zu den normalen dazukommen finde ich nicht 100%ig richtig, weil wer sagt, dass nicht ein "Normalbieter" zu einem Latebidder wird, weil er auf die Möglichkeit des Snipings aufmerksam wurde? Übrigens ist statistisch nachgewiesen, dass immer mehr Gebote erst in den letzten Momenten der Auktion abgegeben werden. Der Hauptgrund dafür ist die wahre Zahlungsbereitschaft nicht preiszugeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt recht überzeugend und wäre richtig, wenn die Snipper sich ansonsten per Hand und frühzeitig an der Auktion beteiligen würden.

Nach dem, was hier an typischen Anwendungen genannt wurde, kommen sie tatsächlich aber meist zusätzlich hinzu. Der Snipper streut eine Menge Gebote, für die er sonst keine Zeit gefunden hätte. Das normale Auktionsgeschehen mit all seinen Signalwirkungen findet unabhängig davon weiter statt.
 
Dieter Taube schrieb:
Das klingt recht überzeugend und wäre richtig, wenn die Snipper sich ansonsten per Hand und frühzeitig an der Auktion beteiligen würden.

Nach dem, was hier an typischen Anwendungen genannt wurde, kommen sie tatsächlich aber meist zusätzlich hinzu. Der Snipper streut eine Menge Gebote, für die er sonst keine Zeit gefunden hätte. Das normale Auktionsgeschehen mit all seinen Signalwirkungen findet unabhängig davon weiter statt.

Ist teilweise sicher richtig, aber auf den Teil der Auktionen für den der Sniper früher auf die "normale" Weise geboten hatte wird dann von ihm natürlich auch mit dem Sniperprogramm geboten, womit ein "früher Bieter" wegfällt - und wenn das viele Leute machen kann man sich schon vorstellen, dass frühe Gebote immer mehr und mehr überhaupt ausbleiben - womit dann oben beschriebener Schaden anfällt.

Die zentrale Frage die offen bleibt: Wiegt die von dir beschriebene positive Auswirkung - nämlich dass Besitzer von Sniper-Programmen evtl. an viel mehr Auktionen als "normale" Bieter teilnehmen (weil es weniger Zeitaufwand bedeutet) die negativen Auswirkungen auf, oder überwiegen die negativen Effekte?
 
ohrgasmus schrieb:
Die zentrale Frage die offen bleibt: Wiegt die von dir beschriebene positive Auswirkung ... die negativen Auswirkungen auf, oder überwiegen die negativen Effekte?
Für den Anbieter befürchte ich keinen Schaden, für den Spaß an Internet-Auktionen schon (s.o.). Es wird wieder ein Stück echtes Leben zugunsten einer elektronischen Simulation den Bach runtergehen.
 
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