Echtheits- und Erhaltungseinschätzung Reichsmünzen

Liebe Foristen,

ich habe einen kleinen Neuzugang, zu dem ich wieder Eure Erhaltungseinschätzungen gerne abfragen möchte.
Es handelt sich um ein 5 Pfennigstück mit großem Adler, J. 5 aus 1892 E.
In besser als abgenudelt sind diese Stücke recht selten.
Wie seht ihr das Stück?
Besten Dank schon mal im Voraus für Eure Meinungen.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

hoffe mach mich jetzt nicht total unbeliebt.:
Die Oberfläche der Adlerseite macht einen sehr kraterförmigen Eindruck. Auch auf der Wertseite sind im Randbereich viele kleine Krater. Schaut so aus, als ob das Stück nahezu am unzirkulierten Zustand ist (gut ein paar kleine Kratzerchen/oder Bagmarks sind zu sehen), aber sehr lange in der Erde gelegen hat und dadurch, durch schwache Säuren leicht angefressen ist. Das würde auch erklären, warum nahezu alle Konturen erhalten sind, aber trotzdem dieser extrem unruhige Eindruck der Oberfläche entsteht.
Ich kann mir auch vorstellen, das ohne die brutal ehrlichen Fotos bis in die kleinste Ecke, das Stück in der Hand sehr gefällig aussieht und in einer durchschnittlichen Sammlung unter anderem Kleingeld der Zeit hervorsticht.

Grüße pingu
 
Auch auf der Wertseite sind im Randbereich viele kleine Krater.
... während das sonst anfällige freie Feld gut davongekommen ist.
Geschützt gegen Boden-Säuren durch Fingerfett?

Dann wären die durch die Umschrift geschützten Stellen diesmal kontraproduktiv geschützt.
 
Die Rückseite sieht aus wie Sandgestrahlt. Vorderseitig ebenfalls im Randbereich. Logischerweise ist es natürlich nicht Sandgestrahlt, ich bin da eher bei pingu.
... während das sonst anfällige freie Feld gut davongekommen ist.
Geschützt gegen Boden-Säuren durch Fingerfett?

Dann wären die durch die Umschrift geschützten Stellen diesmal kontraproduktiv geschützt.
Das könnte eine Erklärung sein.

Achso, die Erhaltungseinschätzung:
Korrosion, ansonsten ss-vz.
 
Könnte es nicht auch sein, dass der 5er zu oft und dadurch zu lange in einem Cu/Ni Tauchbad gelegen hat?
Gerade auf der Wertseite sieht man zwischen den Zahlen und Buchstaben das Kupfer. Ich hatte mal ein Experiment mit einem 10 Pfennig Stück in solch einem Tauchbad gemacht. Der 10er sah danach auch in etwa so aus wie der vorgestellte 5er.

Ich hab leider keine Bilder von meinem Test damals gemacht. Aber das könnte für mich auch eine Erklärung der Oberfläche sein.

Fazit:
Da hat jemand den seltenen 5er (346.000 Stück) versucht zu reinigen und es dann übertrieben. Grüne PVC Spuren sieht man Avers auch noch.
Ich bin bei f.vz gereinigt.
 
Ich hab mich mal an die Restaurierung einer Münze gewagt.

Die Münze gefällt mir jetzt richtig gut. Eins vorweg: Kratzer sind keine dazugekommen. Jetzt sichtbare Kratzer waren vorher auch schon da bzw. sind auf dem vorher Foto nicht so gut zu erkennen.

Was habe ich gemacht? Alle Verunreinigungen usw. entfernt. Eine dezente Patina wieder draufgelegt.
 

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Wie legt man denn eine dezente Patina wieder drauf?
Du musst Patinafolie nehmen und diese langsam mittels eines Patinaofen einbrennen lassen. Wichtig ist die Dicke und die Temperatur beim einbrennen. Und noch wichtiger, keine Goldpatinafolie für Silbermünzen verwenden! :cool:


Ansonstem Eichenbretter, Schwefelleber usw. wird auch genommmen, ich hoffe aber Macchiato klärt uns auf.
 
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