Vielen Dank für den Link - gut dass hier nicht so ein rauer Ton herrscht.
17.06 ;-)
Am sinnvollsten war eigentlich die Erklärung mit dem verschmutzten Prägestempel wobei mich da wundert das es auf beiden Seiten deckungsgleich ist. Ein Verschmutzter Stempel hätte dann doch nur eine Seite betreffen müssen.
Eine andere Erklärung war Öl an der Seite welche sich dann beim Prägevorgang seitlich auf beide Seiten verteilt hat und so der Prägedruck nicht komplett war.
Eine Manipulation schließe ich auch aus da keinerlei Spuren auch unter dem Mikroskop zusehen sind.
Und der Wert ist zweitrangig, ich freue mich das ich noch so ein Stück aus einem Lot herausfinden konnte .
Deine Gedanken zu dem Stück teile ich. Ich werde es einmal ausführen:
Die Besonderheit bei Deinem Stück sehe ich, dass das fehlende Relief beidseitig an identischer Stelle ist. Die prominente Wertzahl (prominent = tiefste Stelle des Münzbildes) wirkt am Rand der "0" ebenfalls leicht "abgeschliffen". Auffällig ist auch eine Art Rinne nahe des Randstabs auf der Baumseite.
Wenn Dreck zusammen mit Fett in eine Prägemaschine kommt, kann es Teile des Stempels zusetzen, so dass das Metall unter dem Prägedruck nicht mehr in der Lage ist, vollumfänglich die Vertiefungen des Prägestempels einzudringen. Es ist nachvollziehbar, dass sich diese Schmiere nur an einem Stempel festsetzt, da es in der Regel ja keine Leerprägungen gibt, so dass sich die Verstopfung auf beide Seiten übertragen können. Daher halte ich eine Prägeschwäche aufgrund eines verstopfen Stempels für unwahrscheinlich.
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich Öl in einer Seite des Prägespaltes gesammelt hat. Öl lässt sich sehr schwer komprimieren, so dass kleinste Tropfen eine schon große Wirkung zeigen. (Es gab einmal eine Publikation in eine Münzzeitschrift, die ich im Moment nicht parat habe, da wurden großflächig ganze Münzbilder beidseitig nicht mehr abgebildet, weil der Ölfilm eine Prägung effektiv verhinderte.) Die von mir angesprochene Rinne ist auch ein Indiz dafür, denn man muss sich vor Augen halten, dass der Prägering eine Barriere für das Öl darstellte. Da Öl unter Druck bestimmt dünnflüssiger wird, kann es sich auch an örtlich begrenzter Stelle über den kleinen Zwischenspalts der Ronde (die ist im Durchmesser immer minimal kleiner als die geprägte Münze) auf die entsprechende Stelle des Gegenstempels wandern. Daher halte ich eine Prägeschwäche aufgrund von einer minimalen Ölverschmutzung des Prägespaltes für am wahrscheinlichsten.
Theoretisch gebe noch die Möglichkeit, dass eine Art Tesaband auf der Ronde beidseitig dran geklebt haben könnte. Wäre diese Ursache wahrscheinlich, so würde der Randstab aber vertiefter sein. Das ist bei Deiner Münze aber nicht der Fall, so schließe ich es aus.
Eine Manipulation nach der Prägung wäre möglich, aber sie hätte in einer sehr sorgfältigen und professionellen Art durchgeführt werden müssen. Da jedoch bei der Baumseite noch Reste des "K" vorhanden sind und auch die "O" der Wertzahl, frage ich mich, warum man mit Sorgfalt den Randstab nicht berührt hat, aber bei den Buchstaben sich keine Mühe gemacht hat. Praktisch gesehen halte ich es daher für unwahrscheinlich, zumal da auch die Plattierung betroffen werden würde.
In der Facebook-Gruppe wurde noch von Abnutzung gesprochen. Partielle Abnutzung, die nicht in Richtung der Manipulation geht, kenne ich nur von sog. Rollierspuren. Daher halte ich Abnutzung als Erklärungsmodell für unwahrscheinlich.