Rote Punkte/Flecken auf deutschen Goldmünzen

Leider hat es meinen 200er Goldie auch ganz schon erwischt. Vor ein paar Jahren hatte ich die von der VfS beschriebene Methode angewandt. Das heißt, mit Salzwasser und Alufolie. Die Flecken waren danach weg. Im Laufe der Zeit sind sie leider wiedergekommen. Es sind zwar nur 2 Stellen, aber dafür recht ordentlich. Mal sehen, ob die Methode mit dem destillierten Wasser erfolgreicher ist. Werde demnächst das Ergebnis einstellen. Hier das Foto des aktuellen Zustandes.
 

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Rote Flecken

Hier die Stellungnahme der VfS vom 05.10.2009

Fenster Von:vfs.bmf@deutsche-sammlermuenzen.de
Betreff:Ihre Anfrage


Sehr geehrter Herr ………………,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Das Nationale Analysezentrum für Münzen der Deutschen Bundesbank vom Bundesministerium der Finanzen hat uns zum Thema folgende Informationen geliefert:

Die von Ihnen beschriebenen Farbveränderungen auf den Goldmünzen sind vermutlich auf im Lauf des Produktionsprozesses mechanisch aufgebrachte mikroskopisch kleine Silberpartikel zurückzuführen. Silberpartikel können überall dort auftreten, wo Silber und Gold parallel verarbeitet werden. In jedem Kaltverformungsprozess – kann so ein winziger Silberpartikel von allen Kontrollen unbemerkt in die Oberfläche des Feingoldes eingedrückt werden.

Durch Einwirkung von dem in der Umgebungsluft vorhandenem Schwefel können die von Ihnen festgestellten Farbveränderungen - ähnlich wie z.B. beim Silberbesteck - im Laufe der Zeit auftreten. Durchgeführte Materialanalysen belegen, dass die zugesicherte Materialqualität (999,9 Tausendteile Gold) von derartigen winzigen Silberpartikeln nicht beeinträchtigt wird; sie wurden eingehalten.

Diese Farbveränderung kann ohne größeren Aufwand von Ihnen selbst temporär beseitigt werden, indem die Münze in eine warme Salzlösung mit eingelegtem Streifen aus Aluminium-Haushaltsfolie gelegt wird (ca. 1 Teelöffel Kochsalz in 100 ml Wasser lösen). In dieser warmen Salzlösung verschwindet der Fleck umgehend. Auch ein handelsübliches Silbertauchbad beseitigt derartige Farbflecken, wobei eine Erwärmung der Flüssigkeit den Prozess beschleunigt. Danach die Münze unter klarem Wasser nachspülen und vorsichtig mit einem weichen Tuch trockenen (z.B. Geschirrtuch, nicht reiben, nur abtupfen!!). Ein Umtausch ist leider nicht möglich, da uns diese Goldmünzen nicht mehr zur Verfügung stehen.

--
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland

Und so erreichen Sie uns:
vfs.bmf@deutsche-sammlermuenzen.de
Telefon Privatkunden : 0 18 05 / 24 68 70 (0,14 EUR/Minute)
Montags bis Freitags 8.00 bis 20.00 Uhr
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du die Münze gewendet, weil beide Münzseiten mit den roten Flecken betroffen waren oder hast du das einfach so gemacht?

Ich hatte sie gewendet, um 1. den Fortschritt sehen zu können und 2. damit die Flecken näher am Aluminium sind.

Betroffen war nur die Wertseite.
 
Tief seufz..........

Habt Ihr überlegt, was das Wort "temporär" im Text der VfS bedeutet?

Ich übersetze zu "für einen begrenzten Zeitraum".


Diese Flecken sind doch nichts Anderes als eine hauchdünne Patinaschicht der eingepressten Silberpartikel. Ich kenne die Alufolien-Methode als gut wirksam, die Flecken sind i.d.R. anschließend weg.

Allerdings wird die Ursache nicht beseitigt. Diese Flecken bilden sich, wenn immer wieder frische Luft an die Münze kommt, das Aufbewahrungsbehältniss also undicht ist. Also können sich im Laufe der Zeit diese Flecken erneut bilden.

Die Behandlung einer solchen Münze in einem Gold-Tauchbad mit Anlaufschutz sehe ich als eine gute Lösung des Problems an. Zudem verhält sich der Anlaufschutz wasserabweisend. Das Spülwasser perlt von der Münze ab. Wenn überhaupt muss kaum noch trockengetupft werden.

Viele Grüße
Hermann
 
So, heute hatte ich Zeit zum Münzkochen. Das Ergebnis ist leider nicht so prickelnd. Die rote Färbung ist zwar zunächst verschwunden, allerdings sieht man ganz deutlich die Einschlüsse in der Münze. Es wird also nur eine Frage der Zeit sein, bis es sich wieder rot verfärbt.
 

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Ja, sehr übel sowas.

Es ist nach wie vor einfach ein Skandal, dass man nicht in der Lage ist, vernünftige Goldmünzen zu prägen.

Immerhin sieht's so schon mal besser aus als vorher. Aber wirklich schön ist das Ergebnis auch nicht, da gebe ich dir Recht.
 
bei mir ist auch eine muenze davon befallen:( englische praegestaette mit dem komischen namen. l.....)
 
Das kommt davon, dass heutige Goldmünzen nicht mehr in die Hand genommen werden :(

Würde der geneigte Münzsammler, sein wunderschönes Sammelstück mal in die Hand nehmen, es ausgiebig begreifen (!) und auch mal weiterreichen, dann würde irgendwelche "Ablagerung" längst von Grabschfingern beseitigt sein.

Durch unsere "Werterhaltungseitelkeit" stilisieren wir das Münzsammeln auf den Vorgang: Prägen, einschweißen und sofortiges Wegschließen im Zentralsafe. Der Sammler bekommt ein Zertifikat mit Bild und Garantie, dass die Münze die nächsten 500 Jahre das Licht der Sonne nicht erblicken wird.
 
Würde der geneigte Münzsammler, sein wunderschönes Sammelstück mal in die Hand nehmen, es ausgiebig begreifen (!) und auch mal weiterreichen, dann würde irgendwelche "Ablagerung" längst von Grabschfingern beseitigt sein.

Naja, vielleicht wäre die eine Ablagerung beseitigt. Dafür wären aber jede Menge anderer Ablagerungen auf der Münze. Das will ich bei einer Münze zu solchem Wert nicht haben. Vielleicht traut sich ja mal jemand das Experiment zu, seinen 200er Goldie ausgiebig anzugrabschen, herum zu reichen und dann mal bei ebay einzustellen. Da werden wir ja sehen, was es gebracht hat. ;)
 
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