Otto Hahn in Silber

Witzig ist, ich hatte den bis gestern noch auf 'beobachten'. Heute gelöscht und prompt wird das Stück neu eingestellt.
Kann natürlich ein blöder Zufall sein, aber seltsam.
Können die MA-Händler eigentlich auch sehen , wieviele 'Beobachter' auf einem Stück sind (wie auf Ebay)?
Vielleicht war ich der letzte, der den verkauften (?) Otto H. noch auf der Liste hatte :D
 
Dann ist meine Theorie ja garnicht so abwegig ;)
 
Ich ergänze nach Fusselbärs Hinweis meine Tabelle:


Datum​
Lfd. Nr.​
Auktionshaus/Händler​
Auktion​
Los-Nr.​
Erhaltung​
Startpreis​
Zuschlag​
Gebühren​
Bruttopreis​
VK​
30.09.22​
1​
Künker​
375​
3144​
fast Stempelglanz​
4.000 €​
22.000 €​
5.500 €​
27.500 €​
+​
04.10.22​
2​
Fenzl​
Shop​
UNC Details Rollierspur​
PCGS 44576301
17.750 €​
+​
05.05.23​
3​
Emporium​
102​
2943​
st​
13.500 €​
24.000 €​
6.000 €​
30.000 €​
+​
06.06.23​
4​
AMS​
39​
1380​
fast Stempelglanz​
13.500 €​
15.000 €​
3.450 €​
18.450 €​
+​
16.11.23​
2​
Möller​
82​
614​
prägefr., min. Rollierspur​
14.000 €​
nein​
3.220 €​
17.220 €​
-​
17.11.23​
5​
Künker​
398​
5185​
fast Stempelglanz​
12.000 €​
3.000 €​
15.000 €​
+​
21.11.23​
6​
Künker​
Shop​
fast Stempelglanz​
15.495 €​
offen​
24.11.23​
7​
Emporium​
104​
3943​
st​
9.000 €​
9.600 €​
2.400 €​
12.000 €​
+​
21.12.23​
2​
Fenzl​
Shop​
UNC Details Rollierspur​
14.900 €​
offen​
 
Da will mich jemand ärgern. Kaum habe ich meine Tabelle angepasst, da erscheint beim Angebot dieser Münze der Hinweis "Dieser Artikel wurde gerade verkauft."
 
Bei der Lektüre von " Deutsche Geldgeschichte seit 1914 " von Herbert Rittmann ( München, 1986 ), dass vergangenes Jahr bei mir unter dem Weihnachtsbaum lag, bin ich auf folgenden Passus gestossen:

" Über den Entwurf für die Gedenkmünze zum 100. Geburtstag des Atomphysikers Prof. Dr. Otto Hahn ( 1879- 1968 ) hatte das Preisgericht im Dezember 1978 entschieden und die staatliche Münze Karlsruhe prägte die Münzen. Die Bekanntmachung über die Ausgabe am Geburtstag, dem 24. Oktober 1979, war bereits im Bundesgesetzblatt veröffentlicht, als sich das Bundesfinanzministerium entschloss, das Stück angesichts der Silberpreisentwicklung nicht in Verkehr zu bringen. [... ] Die Münzen wurden von den Landeszentralbanken und den anderen Verteilungsstellen, wo sie zur Ausgabe am nächsten Tag schon bereit lagen, zurückgerufen und später in der Staatlichen Münze Stuttgart wieder samt und sonders eingeschmolzen.[ ... ] Später gab es Gerüchte, das eine oder andere Stück sei der Einschmelzung entgangen und in unrechte Hände gekommen,doch wurde das nie zuverlässig bestätigt " ( S. 401 )

Ich fand das interessant. Aus dem Rittmann geht also hervor, dass zumindest am Vortage und am Tage der geplanten Verausgabung in der ganzen Bundesrepublik an mehrerern Orten eine sicherlich nicht geringen Menge von Leuten Zugriff auf die Münzen hatten. Wenn mit neben den 11 Landeszentralbanken erwähnten " anderen Verteilungstellen " die zahlreichen Sparkassen und Bankfilialen gemeint sind, vermutlich hunderte. Ich kann mir schon vorstellen, das da jemand auf die Idee gekommen sein könnte, ein Stück abzuzweigen und durch ein anderes Fünfmarkstück zu ersetzten.

Ich kann mich daran erinnern, dass ich um 1980 manchmal noch einen Silberadler, der als Rückläufer in meine lokale Volksbank kam, auf Nachfrage am Schalter eintauschen konnte. Kundenservice für die damals noch persönlich betreuten Kunden. Warum sollte nicht ein Bankbeamter einen Hahn eingesackt, einen alten Silberadler den man Oma Schulze aus Kulanz eingetauscht hat in die Hanhnrolle gelegt und einen Blechfünfer aus der eigenen Geldbörse in die Kasse getan haben ?

Und noch etwas finde ich interessant : Wieso wurden die Münzen in Stuttgart eingeschmolzen und nicht in Karlsruhe ?

Und die Diplomatenstory ? Lässt sich eigentlich in Erfahrung bringen, ob so etwas eigentlich üblich war oder ist und , falls ja, ob über solche Stücke vor dem amtlich bestimmten Ausgabetag verfügt werden kann ?
 
Und die Diplomatenstory ? Lässt sich eigentlich in Erfahrung bringen, ob so etwas eigentlich üblich war oder ist und , falls ja, ob über solche Stücke vor dem amtlich bestimmten Ausgabetag verfügt werden kann ?
Mir wurde es mal folgendermaßen erklärt: Wenn eine auf einer Münze "zu ehrende Person" Nachfahren hat, bekommen diese Nachfahren bzw. näheren Verwandten eine oder mehrere dieser Münzen, kurz vor der offiziellen Verausgabung, in "kleiner Runde" feierlich überreicht. Bei Nachfahren, die im Ausland leben, erfolgt dies über die Diplomaten bzw. die deutsche Botschaft im Ausland.

Die Menge der "vorab überreichten" Stücke wird wahrscheinlich dokumentiert bzw. festgehalten.

Ob dies auch heute noch so gehandhabt wird? Keine Ahnung!
 
Das in OS im Shop angebotene Exemplar ist anscheinend in den letzten Tagen verkauft worden.
Man erhält nur noch den Hinweis
"Sehr geehrter Kunde,
das von Ihnen aufgerufene Stück ist bereits vergriffen.
Vielen Dank für Ihr Interesse."

Da hat sich der Osterhase aber mächtig ins Zeug gelegt....
 
Zurück
Oben