Ein Galerius aus einer sehr alten Sammlung
Gaius Galerius Valerius Maximianus, 293-305 n. Chr. Caesar, 305-311 Augustus, Follis, Cyzikus, 297-299,
VS: GAL VAL MAXIMIANVS NOB CAES, belorbeerter Kopf nach rechts blickend,
RS: GENIO AVGG ET CAESARUM NN, nackter, nur mit Chalmys bekleideter Genius mit Modius auf den Kopf, Füllhorn (Cornucopiaein) in der linken Hand und Patera, aus der Flüssigkeit fließt, in der rechten Hand nach links stehend, im Abschnitt: KB, RIC VI 11b, 9,30 g, voll zentriert, gut ausgeprägt, auf RS unten rechts alte Sammlungsmarke „CZ“ und alte Silbersudtönung aus Sammlungslagerung, vz.
Der Modius war ein römisches Hohlmaß für Trockenes (z.B. auch für Getreide), das bereits in der Bibel als Scheffel erwähnt wird. Er entspricht etwa 8,7 Liter,
Die Patera ist eine antike, flache Trinkschale, die auch für Trank- und Speiseopfer verwendet wurde; die römische Form der Patera ist rund, grifflos und hat in ihrer Mitte einen nach innen gewölbten Buckel,
Die Chlamys war in der Antike ein kurzer Reit- und Reisemantel, der aus Makedonien oder Thessalien stammte und sich bald in ganz Griechenland, später im ganzen Römischen Reich verbreitete; sie bestand grundsätzlich aus einem rechteckigen Stück Tuch, das über die linke Schulter geworfen,
die übersetzung der Rückseitenlegende "GENIO AVGG ET CAESARUM NN" lautet: Genio Augustorum et Caesarum Nostrorum.
Erworben auf 2BS; das vor 3 Wochen in der "Bucht" erworbene Stück des Diocketian aus Antiochia dient dem stilistischen und qualitativen Vergleich. In der Hand und ohne Zuhilfenahme der Lupe wirkt die Neuerwerbung prägefrisch. Was Fotos an feinsten Nuancen herausarbeiten können, das ist schon gewaltig. Originalfotos ohne Nachbearbeitung.
PS: weiteres Foto angehangen (3743); dieses wurde gegwen 18.25 Uhr gefertigt. Da lag die Münze flach auf den Tisch, bei dem vorhergehenden Foto war sie gegen das Licht geneigt, um Schattenbildung zu minimieren. Die farben wirken nun etwas kräftiger und gehen mehr in dunkelgrün.In "echt" ist es ein Braunton, bei dem Silber durchschimmert.
PPS: in der "Bucht" wurde kürzlich ein ähnliches Stück aus der Zeit versteigert (Nr. 326140579942). Den Preis und das Interesse kann ich weniger nachvollziehen, weil mein (deutlich besserer) Diocletian 14 Tage zuvor für weniger versteigert wurde und ich der einzige Bieter war. So ähnlich wird die Vorderseite des hier vorgestellten Galerius vor sehr langer Zeit auch mal ausgesehen haben, bevor die Tönung dann entstanden ist. Die Rückseite meines Galerius-Stücks hat eine andere Legende und sie ist deutlich besser als der andere Galerius, was die Details des Genius anbelangt; die Vorderseiten liegen da schon deutlich näher beieinander.