Neuzugänge in Eurer Sammlung

Ein Gallienus (Antoninian, Uberitas, dicke, schwarz-matt glänzende Patina ) und ein Diokletian (Follis, Antiochia, Geneius, 10,22g, schwarze, sehr dünne, glatte Patina, Felder flackern) zwei Münzen, die die finale Phase und das Ende einer sehr schlimmen Zeit für das Römische Reich kennzeichnen. Beide mit schwarzer Silbersudpatina und beide "ploppen", daher: Bronze, versilbert. Aus einer Sammlung, die in den 90ern zusammengetragen wurde. Der Follis ist Nr. 165 aus A 192/69 des Münz Zentrum Rheinland (Müller-Sohlingen). Schon damals war der Follis als vz mit dunkelbrauner Patina beschrieben. Das war noch die Zeit, wo man noch mit vielen Erhaltungsgradangaben wirklich "mitgehen" konnte und manchmal (so wie hier) auch positiv überrascht war bzw. ist. Heute ist das doch ehr selten.

Die Bilder wurde von einer halben Stunde bei Tageslicht aufgenommen, zusammengefügt und graphisch nachbearbeitet. Die Helligkeiten wurde um 20 % und die Kontraste um 50 % hochgesetzt und die Pixelanzahl vorher verdoppelt.
 

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Drei neue Tetradrachmen des Hadrian aus Alexandria:

Jahr 4, Dattari 1558, 14,58 g
Jahr 5, Dattari 1318, 14,03 g
Jahr 20, Dattari 1778, 13,62 g
 

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Probus - Das ewige Rom (Romae Aeter)

Vom Probus gibt es einige, bis dato völlig neue oder so zuvor nicht massenhaft umgesetzte Münzmotiove. Der sechssäulige, dreistufige Tempel ist keines davon; daran hatten sich bereits einige Vorgänger versucht. Die Sache mit der Trabea hingegen ist unverkennbar eine von Probus Innovationen.

Das Stück dieses Typs ("Trabea/Tempel) hat beidseitig flaue Stellen. Durch die gute Erhaltung wird das sofort sichtbar. Auf den ersten Blick möchte man meinen, dass es eine Druckstelle ist. Die Betrachtung sehr vieler Stücke der Prägeanstalt Rom und und eines Typs hingegen lässt eine ganz andere Ursache (Prägeschwäche infolge überlagerung von Bereichen mit relativ hohem Relief auf Vorder- und Rückseite) in den Focus rücken, denn nahezu jedes Stück weist flaue Bereiche auf. Da bin ich erst drauf gekommen, nachdem ich die Münze - ohne viel zu überlegen und zu vergleichen - erworben und im Anschluss viele Stücke auf 2BS und in der Bucht angesehen hatte. Die ebenmäßige Patina, die spiegelnden Felder und die vielen Details hatten mich spontan überzeugt. Wie Münzen aus dieser Zeit und deren Oberflächen sonst meist aussehen ist ja bekannt.

Probus 276-282 n. Chr., Antoninian (Aurelianus), 281, Rom
VS: IMP PROB - VS PF AVG. Konsularsbüste mit Strahlenkrone, Adlerszepter und Trabea nach links blickend,
RS: ROMAE AETERNAE, sechssäuliger, dreistufiger Tempel, darin frontal sitzende Roma mit Viktoria in der rechten Hand und Szepter in der linken Hand, Im Abschnitt: R - Blitzbündel – Δ (Delta),
RIC V.2 37 183 var., Cohem 528, Kampmann 112.73,
Vollständiger Silbersud, feine, alte Tönung, für diesen Typ (RIC 183, RIC 187) übliche, leichte Prägeschwächen erhabenster Details auf Vorder- und Rückseite, Silbersud, 3,76 g, vz.

Als Trabea bezeichnet man die mit Purpurstreifen verbrämte Toga besonders hochgestellter Persönlichkeiten, auch „Kaisermantel“, „Prunkgewand“ oder „Staatskleid“ genannt.

Viel Freude beim Betrachten!
 

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Lucius Domitius Aurelianus, 270-275 n. Chr, Antoninian (auch "Aurelianus" genannt) geprägt in Ticinum, 274,
VS: IMP C AVRELIANVS AVG, Büste mit Strahlenkrone, Panzer und Paludamentum nach rechts blickend,
RS: SOLI INVICTO, Sol nach links stehend, Mantel auf der linken Schulter, die rechte Hand erhoben und in der in der linken Hand einen Globus haltend; der rechte Fuß steht auf einem links sitzenden Gefangenen, ein weiterer Gefangener rechts,
im Feld links: Stern, im Abschnitt: TXXT,
RIC154, Cohen 234,
Versilberung/Silbersud, silberhaltige Bronzelegierung leichte, farblich schwankende Tönung, partielle Prägeschwäche auf Vorder- und Rückseite, Vorderseite von frischem Stempel.

Das Paludamentum ist der römische Feldherren- und Soldatenmantel. Der Mantel bestand aus einem rechteckigen, purpurnen oder roten Stück Stoff und wurde wie das Sagum der Soldaten über die linke Schulter geschlagen und auf der rechten Schulter mit einer Fibel befestigt.

Viel Freude beim Betrachten!
 

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Ein Galerius aus einer sehr alten Sammlung

Gaius Galerius Valerius Maximianus, 293-305 n. Chr. Caesar, 305-311 Augustus, Follis, Cyzikus, 297-299,
VS: GAL VAL MAXIMIANVS NOB CAES, belorbeerter Kopf nach rechts blickend,
RS: GENIO AVGG ET CAESARUM NN, nackter, nur mit Chalmys bekleideter Genius mit Modius auf den Kopf, Füllhorn (Cornucopiaein) in der linken Hand und Patera, aus der Flüssigkeit fließt, in der rechten Hand nach links stehend, im Abschnitt: KB, RIC VI 11b, 9,30 g, voll zentriert, gut ausgeprägt, auf RS unten rechts alte Sammlungsmarke „CZ“ und alte Silbersudtönung aus Sammlungslagerung, vz.

Der Modius war ein römisches Hohlmaß für Trockenes (z.B. auch für Getreide), das bereits in der Bibel als Scheffel erwähnt wird. Er entspricht etwa 8,7 Liter,

Die Patera ist eine antike, flache Trinkschale, die auch für Trank- und Speiseopfer verwendet wurde; die römische Form der Patera ist rund, grifflos und hat in ihrer Mitte einen nach innen gewölbten Buckel,

Die Chlamys war in der Antike ein kurzer Reit- und Reisemantel, der aus Makedonien oder Thessalien stammte und sich bald in ganz Griechenland, später im ganzen Römischen Reich verbreitete; sie bestand grundsätzlich aus einem rechteckigen Stück Tuch, das über die linke Schulter geworfen,

die übersetzung der Rückseitenlegende "GENIO AVGG ET CAESARUM NN" lautet: Genio Augustorum et Caesarum Nostrorum.

Erworben auf 2BS; das vor 3 Wochen in der "Bucht" erworbene Stück des Diocketian aus Antiochia dient dem stilistischen und qualitativen Vergleich. In der Hand und ohne Zuhilfenahme der Lupe wirkt die Neuerwerbung prägefrisch. Was Fotos an feinsten Nuancen herausarbeiten können, das ist schon gewaltig. Originalfotos ohne Nachbearbeitung.

PS: weiteres Foto angehangen (3743); dieses wurde gegwen 18.25 Uhr gefertigt. Da lag die Münze flach auf den Tisch, bei dem vorhergehenden Foto war sie gegen das Licht geneigt, um Schattenbildung zu minimieren. Die farben wirken nun etwas kräftiger und gehen mehr in dunkelgrün.In "echt" ist es ein Braunton, bei dem Silber durchschimmert.

PPS: in der "Bucht" wurde kürzlich ein ähnliches Stück aus der Zeit versteigert (Nr. 326140579942). Den Preis und das Interesse kann ich weniger nachvollziehen, weil mein (deutlich besserer) Diocletian 14 Tage zuvor für weniger versteigert wurde und ich der einzige Bieter war. So ähnlich wird die Vorderseite des hier vorgestellten Galerius vor sehr langer Zeit auch mal ausgesehen haben, bevor die Tönung dann entstanden ist. Die Rückseite meines Galerius-Stücks hat eine andere Legende und sie ist deutlich besser als der andere Galerius, was die Details des Genius anbelangt; die Vorderseiten liegen da schon deutlich näher beieinander.
 

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Ein Galerius aus einer sehr alten Sammlung

Gaius Galerius Valerius Maximianus, 293-305 n. Chr. Caesar, 305-311 Augustus, Follis, Cyzikus, 297-299,
VS: GAL VAL MAXIMIANVS NOB CAES, belorbeerter Kopf nach rechts blickend,
RS: GENIO AVGG ET CAESARUM NN, nackter, nur mit Chalmys bekleideter Genius mit Modius auf den Kopf, Füllhorn (Cornucopiaein) in der linken Hand und Patera, aus der Flüssigkeit fließt, in der rechten Hand nach links stehend, im Abschnitt: KB, RIC VI 11b, 9,30 g, voll zentriert, gut ausgeprägt, auf RS unten rechts alte Sammlungsmarke „CZ“ und alte Silbersudtönung aus Sammlungslagerung, vz.

Der Modius war ein römisches Hohlmaß für Trockenes (z.B. auch für Getreide), das bereits in der Bibel als Scheffel erwähnt wird. Er entspricht etwa 8,7 Liter,

Die Patera ist eine antike, flache Trinkschale, die auch für Trank- und Speiseopfer verwendet wurde; die römische Form der Patera ist rund, grifflos und hat in ihrer Mitte einen nach innen gewölbten Buckel,

Die Chlamys war in der Antike ein kurzer Reit- und Reisemantel, der aus Makedonien oder Thessalien stammte und sich bald in ganz Griechenland, später im ganzen Römischen Reich verbreitete; sie bestand grundsätzlich aus einem rechteckigen Stück Tuch, das über die linke Schulter geworfen,

die übersetzung der Rückseitenlegende "GENIO AVGG ET CAESARUM NN" lautet: Genio Augustorum et Caesarum Nostrorum.

Erworben auf 2BS; das vor 3 Wochen in der "Bucht" erworbene Stück des Diocketian aus Antiochia dient dem stilistischen und qualitativen Vergleich. In der Hand und ohne Zuhilfenahme der Lupe wirkt die Neuerwerbung prägefrisch. Was Fotos an feinsten Nuancen herausarbeiten können, das ist schon gewaltig. Originalfotos ohne Nachbearbeitung.

PS: weiteres Foto angehangen (3743); dieses wurde gegwen 18.25 Uhr gefertigt. Da lag die Münze flach auf den Tisch, bei dem vorhergehenden Foto war sie gegen das Licht geneigt, um Schattenbildung zu minimieren. Die farben wirken nun etwas kräftiger und gehen mehr in dunkelgrün.In "echt" ist es ein Braunton, bei dem Silber durchschimmert.

PPS: in der "Bucht" wurde kürzlich ein ähnliches Stück aus der Zeit versteigert (Nr. 326140579942). Den Preis und das Interesse kann ich weniger nachvollziehen, weil mein (deutlich besserer) Diocletian 14 Tage zuvor für weniger versteigert wurde und ich der einzige Bieter war. So ähnlich wird die Vorderseite des hier vorgestellten Galerius vor sehr langer Zeit auch mal ausgesehen haben, bevor die Tönung dann entstanden ist. Die Rückseite meines Galerius-Stücks hat eine andere Legende und sie ist deutlich besser als der andere Galerius, was die Details des Genius anbelangt; die Vorderseiten liegen da schon deutlich näher beieinander.
Ein sehr ansprechendes Stück und gut erläutert. Ein Modius Getreide war übrigens die wöchentliche Ration eines Legionärs.
 
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... und Variante 23; 16,65g. Auf der Rückseite hier Kreis mit Punkt darin zwischen Strichen.
 

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Aller guten Dinge ... Deshalb noch Variante 31 mit 16,72g. Diesmal ist es ein Pfeil zwischen Punkten.
 

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Bereits am 24.06.2024 angekündigt, damit auch andere Interessierte die Chance auf ein interessantes Stück hatten

" Zum "Schatz der Hortensie" kann man stehen, wie man will.

Ich beobachte den Verkäufer, vermutlich ist es ein Franzose, schon länger. Früher hat er bei vielen seiner Münzen damit geworben, dass sie aus dem Hortensienschatz stammen (bei älteren Angeboten ist das sehr oft noch so). Dort, wo er es angibt, haben die Münzen meist lila bis rötliche Anhaftungen oder Verfärbungen; da würde ich mal vermuten, dass das bei einem Fund typisch für einen gemeinsamen Kontext ist.

Heute habe ich mir in der "Bucht" eine Salonina an Land gezogen (Nr. 395490934192). Nach so einem Stück suche ich schon seit Monaten. Ich will da einfach keine 85 oder 160 Euro für lassen und immer noch eine Münze mit Bearbeitsungsspuren des Saubermachens haben; auf 2 BS hatte ich mir sechs Stücke auf "Beobachten" gelegt, ebenfalls alle von französischen Händlern. Der Rest ist entweder erkennbar abgenutzt oder so zerfressen, dass die Münzen entstellt wirken. Alle um die 65 bis 85 Euro. Da lasse ich sie vorerst auch stehen und schaue, was sich da so tut und ob mal einer mit den Preisen runter geht.

Salonia und Gallienus sind neben Valerian I, Valerian II, Hereninus Etruscus und Trebonarius Gallus mit die schwierigsten "Römer", wenn es sich darum geht, ein nicht korrodiertes oder zerfressenes Stück zu bekommen. Viele Stücke wiegen deutlich weniger, als 4 Gramm, sind schwach geprägt und wirken auf den ersten Blick wie ein ss pder ss-vz, obgleich sie nie so lange, wie dafür notwendig "in Umlauf" gewesen sind. Auf den zweiten Blick sind sie dann erkennbar "besser", wenn man weiß, worauf man achten muss."


und heute sind beide Münzen nun angekommen. Die Salonia für meine Sammlung hat 26,50 Euro gekostet. Bezüglich des Valerian II bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob der bei mir bleibt oder irgendwann doch abgegeben oder getauscht wird. Mit 95,40 war der für diesen Typ und den relativ guten Zustand in meinen Augen günstig bewertet (vgl. 2 BS Nr. 724002134, 24408300898, 54902156 und 3509302216). Meist fliegt der ermordete Valerian II auf einen Adler in den Himmel, die Altarvariante bei seinen Consecratio-Stücken ist da weniger oft anzutreffen. Beim Valerian II hänge ich nur das nicht nachbearbeitete Foto an. Beide Stücke haben unverätzte Oberflächen; beim Valerian II sind teils noch die für den Hortesien-Schatz üblichen Anhaftungen sehr deutlich drauf. Und bei mir bleiben sie das auch. Bei der Salonia sind nur wenige Anhaftungen vorhanden.

Viel Freude beim Betrachten!

PS: Auf Nachfrage teilte der Verkäufer mit, dass die beiden Stücke nicht aus dem "Hortensienschatz" stammten. Selbst die höchsten Stellen der Antoniniane sind noch silbern. Wenn, dann waren beide Stücke nur sehr kurz in Umlauf. Die meisten "Abnutzungsspuren" führe ich daher auf schwache und daher unvollständige Ausprägung und (bei der Salonia) auf deitlich (Vorderseite) bis stark (Rückseite) abgenutzte Stempel zurück.
 

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