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Weniger unscheinbar, dafür Zeugnis einer traurigen Geschichte: Romanos IV. Diogenes (1068-1071), Histamenon, 4,38g, Sommer 54.1.
Die Vielzahl der Personen (6 sind Rekord auf byzantinischen Münzen) mag den Eindruck einer intakten Familie erwecken. Dem war aber definitv nicht so. Romanos hatte als verdienter Militär die Witwe seines Vorgängers Konstantin X. Dukas geheiratet - auf dem Avers wird das Paar von Christus gesegnet. Eine Zweckehe, da Byzanz nach dem weitgehend untätigen Konstantin jemanden an der Spitze brauchte, dem man Erfolge bei der Abwehr der seit Mitte des 11. Jahrhunderts nach Anatolien eindringenden Türken (bzw. Seldschuken) zutraute. Allerdings fuhr Romanos 1071 in der Schlacht von Manzikert eine herbe Niederlage ein, die rückblickend als Anfang vom Ende des byzantinischen Reiches gesehen werden kann. Darstellungen der Schlacht sind nicht einheitlich; die Desertion großer Truppenteile scheint aber eine Rolle gespielt zu haben. Romanos wurde vom Seldschukensultan gefangengenommen, ehrenvoll behandelt und gegen Lösegeld bald wieder freigelassen. Die Familie der Dukas, für die der Kaiser letztlich ein Emporkömmling war, hatte aber inzwischen einen seiner Stiefsöhne (die drei Herren auf dem Revers) als Michael VII. auf den Thron erhoben. Der zurückgekehrte Romanos wurde diesmal von den eigenen Leuten gefangengenommen und auf so brutale Weise geblendet, dass er nach einigen Tagen qualvoll verstarb.
Die Vielzahl der Personen (6 sind Rekord auf byzantinischen Münzen) mag den Eindruck einer intakten Familie erwecken. Dem war aber definitv nicht so. Romanos hatte als verdienter Militär die Witwe seines Vorgängers Konstantin X. Dukas geheiratet - auf dem Avers wird das Paar von Christus gesegnet. Eine Zweckehe, da Byzanz nach dem weitgehend untätigen Konstantin jemanden an der Spitze brauchte, dem man Erfolge bei der Abwehr der seit Mitte des 11. Jahrhunderts nach Anatolien eindringenden Türken (bzw. Seldschuken) zutraute. Allerdings fuhr Romanos 1071 in der Schlacht von Manzikert eine herbe Niederlage ein, die rückblickend als Anfang vom Ende des byzantinischen Reiches gesehen werden kann. Darstellungen der Schlacht sind nicht einheitlich; die Desertion großer Truppenteile scheint aber eine Rolle gespielt zu haben. Romanos wurde vom Seldschukensultan gefangengenommen, ehrenvoll behandelt und gegen Lösegeld bald wieder freigelassen. Die Familie der Dukas, für die der Kaiser letztlich ein Emporkömmling war, hatte aber inzwischen einen seiner Stiefsöhne (die drei Herren auf dem Revers) als Michael VII. auf den Thron erhoben. Der zurückgekehrte Romanos wurde diesmal von den eigenen Leuten gefangengenommen und auf so brutale Weise geblendet, dass er nach einigen Tagen qualvoll verstarb.