Kroatien bereitet sich auf die EURO-Einführung vor

Mein Tauschkollege hat zwei verschieden verpackte 2 Euro-Rollen in ein und derselben Bank bekommen. Falls andere Unterschiede als die Farbe erkennbar sind, kann ich nach Erhalt darüber berichten
Da Millionen von Euromünzen von anderen Zentralbanken nach Kroatien geliefert wurden, könnte es sein, dass in der weißen Rolle gar keine kroatischen Euros drin sind?
Ich bin gespannt auf den Ausgang.
 
Die sind teilweise noch gar nicht ausgeliefert worden, erstmal werden die Banken vorrangig mit importierten Euromünzen aus dem Ausland versorgt.
Auch Münzhändler sollen kroatische Banken mit nichtkroatischen Euromünzen versorgen, im Tausch gegen kroatische...
 
Da Millionen von Euromünzen von anderen Zentralbanken nach Kroatien geliefert wurden, könnte es sein, dass in der weißen Rolle gar keine kroatischen Euros drin sind?
Ich bin gespannt auf den Ausgang.
Das Rätsel ist gelöst: Sowohl in der weißen Rolle als auch den andersfärbigen 2 Euro-Rollen sind nur kroatische 2 Euro UNC Münzen enthalten gewesen.
 
Du Glücklicher! Meine Nachbarin schrieb mir gestern als ich von der Spätschicht Heim kam, das sie keine Münzen bekommen konnte.

"Hej ... , wir haben hier ein Euro Problem. Die Bank kann mir das klein Geld noch nicht geben da hier bis 16.01. Noch mit Kuna gezahlt werden kann und jeder braucht es ..."
 
Du Glücklicher! Meine Nachbarin schrieb mir gestern als ich von der Spätschicht Heim kam, das sie keine Münzen bekommen konnte.

"Hej ... , wir haben hier ein Euro Problem. Die Bank kann mir das klein Geld noch nicht geben da hier bis 16.01. Noch mit Kuna gezahlt werden kann und jeder braucht es ..."
Abschieds-Schmerz? ;)
Die Euro-Einführung ist außer in den touristischen Gebieten sehr umstritten.
 
Mittlerweile sind an den meisten Geldautomaten in Kroatien auch andere Nennwerte als die ursprünglich alleinig ausgelieferten 10, 20 und seltener auch 50€ zu bekommen.
Auffällig ist, dass der größte Teil der im Kroatien in den Umlauf gegebenen Banknoten bereits zirkuliert war (in anderen Fällen der Euro-Ersteinführung ab 2007 waren vorrangig druckfrische Banknoten ausgeliefert worden).
Noch ungewöhnlicher ist die Tatsache, dass eine nicht geringe Anzahl von Banknoten der 1. Serie, vorallem 50er und 100er, ausgegeben worden ist. Auch 500€-Banknoten können regulär über viele Banken bezogen werden. Eigentlich werden Banknoten der 1. Serie, ganz besonders die 500er, von den Zentralbanken der Mitgliedsstaaten einbehalten und anschließend zur Vernichtung weitergeleitet.
 
euractiv.de berichtet:

Kroatien: ‚Wilde‘ Preiserhöhungen nach Euro-Einführung

EURACTIV mit Reuters | übersetzt von Silvia Cocca
7:14 (aktualisiert: 9:26)

Die kroatische Regierung wirft Händer:innen vor, die Einführung des Euros als Vorwand für Preiserhöhungen zu verwenden und will stärker gegen ungerechtfertigte Preissprünge vorgehen. Der Handelsverband wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Als Kroatien am 1. Januar seine Kuna-Währung durch den Euro ersetzte, erlebten viele Verbraucher:innen Preissteigerungen. Viele Händler:innen rundeten die Preise in der neuen Währung einfach auf, so der Vorwurf.

Als Reaktion drohte die Regierung am 5. Januar damit, Geldstrafen zu verhängen, Energiesubventionen zu streichen oder die Steuern zu erhöhen, falls Händler:innen die Preise nicht auf das Niveau vor der Euro-Einführung zurückbringen würden.

Der Händlerverband wies die Anschuldigungen der Regierung nun aber zurück und erklärte, seine Mitglieder würden die Preise nicht erhöhen, um Gewinne zu erzielen, sondern aufgrund der steigenden Rohstoff- und Energiekosten.

Mit einer Inflation von 10,8 Prozent verzeichnete Kroatien im vergangenen Jahr eine der höchsten Inflationsraten in der EU.

Martin Evacic vom Handelssektor des kroatischen Arbeitgeberverbands erklärte, dass die Preise nur bei einer kleinen Anzahl von Produkten angehoben worden seien.

„Im Jahr 2022 stiegen die Preise um 15 bis 20 Prozent. Während des Umstellungszeitraums sind sie sicherlich nicht gestiegen“, sagte Evacic gegenüber kroatischen Medien.

„Ich glaube nicht, dass es sich hier um einen Krieg zwischen der Regierung und den Händlern handelt, sondern um den Druck der Regierung, die etwas tun muss, um die Inflation zu stoppen“, sagte er.

40 Prozent der Unternehmen erhöhten Preise übermäßig

Igor Vujovic, der Präsident des kroatischen Verbraucherverbands, sagte jedoch, dass die Verbraucher mit Preissteigerungen von 5 bis 20 Prozent pro Tag, je nach Produkt, konfrontiert seien.

„Die Preise werden immer wilder“, fügte er hinzu.

Das benachbarte Slowenien, das 2007 als erstes der östlichen EU-Mitglieder den Euro einführte, meldete nach dem Beitritt zur Eurozone ebenfalls eine erhöhte Inflation von 7 bis 8 Prozent, schaffte es aber, diese innerhalb von drei Monaten wieder zu senken.

Nach zwei Wochen verstärkter Kontrollen stellten kroatische Inspektoren fest, dass etwa 40 Prozent der Unternehmen die Preise ungerechtfertigt erhöht hatten, und verhängten Geldstrafen von insgesamt 234 000 Euro. Das Bußgeld für Unternehmen beträgt 26.000 Euro, Einzelhändler:innen müssen bis zu 1.090 Euro zahlen.

„Die Preise zu erhöhen, überschattet von der Einführung des Euro, und zur Inflation beizutragen, ist eine unlautere Praxis und wird nicht zugelassen“, sagte Premierminister Andrej Plenkovic am Freitag.

Er sagte, dass eine Reihe von Händlern ihre Preise seit Ende Dezember gesenkt hätten.

Konzum und Lidl, die beiden führenden Lebensmitteleinzelhandelsketten in Kroatien, erklärten in separaten Erklärungen, sie hätten die Preise nach dem 1. Januar nicht erhöht.

Da die Verbraucher:innen jedoch mit den Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben, haben auch Einkäufer:innen einen Unterschied bemerkt.

„Ich habe den Anstieg der Lebensmittelpreise bemerkt“, sagte der Zagreber Domagoj Bregant beim Einkaufen auf dem Lebensmittelmarkt der Hauptstadt. „Das ist ein Problem, denn Lebensmittel sind im Verhältnis zu meinem derzeitigen Gehalt wirklich teuer“, sagte er.

Oppositionspolitiker:innen kritisierten die Regierung dafür, dass sie den Euro in einer Zeit hoher Inflation und der durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Energiekrise eingeführt und gleichzeitig ihre Wirtschaft nicht ausreichend reformiert habe.

Die Regierung wirbt seit langem für die Vorteile der Euro-Einführung: Sie würde die Wirtschaft stärken, das Investitionsklima verbessern und Kroatien widerstandsfähiger gegen externe Schocks machen.


Quelle: Kroatien: 'Wilde' Preiserhöhungen nach Euro-Einführung
 
Auffällig ist, dass der größte Teil der im Kroatien in den Umlauf gegebenen Banknoten bereits zirkuliert war (in anderen Fällen der Euro-Ersteinführung ab 2007 waren vorrangig druckfrische Banknoten ausgeliefert worden).
Noch ungewöhnlicher ist die Tatsache, dass eine nicht geringe Anzahl von Banknoten der 1. Serie, vorallem 50er und 100er, ausgegeben worden ist. Auch 500€-Banknoten können regulär über viele Banken bezogen werden. Eigentlich werden Banknoten der 1. Serie, ganz besonders die 500er, von den Zentralbanken der Mitgliedsstaaten einbehalten und anschließend zur Vernichtung weitergeleitet.
Die zirkulierten Banknoten wurden nicht ausgegeben. Die waren schon da seit bis zu 21 Jahren... (in den anderen Neueinsteigern war das nur nicht so verbreitet)
Neben den offiziellen Wechselstuben hatten in allen Touristenorten Kroatiens viele Geschäftsleute gerne als "Gefallen" in Euro kassiert oder zu besseren Kursen als die Banken getauscht weil man in Euroform leichter lagern konnte. Die Touristen haben natürlich gerne große Nominale mitgebracht. Eine Eisdiele z.B. oder Strandrestaurant nimmt haufenweise Bargeld ein, mit dem Eurotauschtrick konnte man Geld an der Steuer vorbeischaffen für später. Seit dem 1.1. können all die gelagerten Scheinchen (und ggf. Münzen) bequem bei der Bank eingezahlt bzw. gewechselt (oder im Handel ausgegeben) werden.
Natürlich gibt man dann bevorzugt die "alten Serien" die nicht mehr angesagt sind als erstes ab bevr die vielleicht ungültig werden und holt sich aktuelle Scheinchen. Die Banken geben die noch umlauffähigen Scheine dann halt wieder raus (weil sie sonst einen Mangel haben wenn sie alle alten einbehalten).
 
Einer französischen Quelle zufolge hat Kroatien mit Jahreszahl 2023 folgende Mengen an Umlaufmünzen geprägt:

1 Cent x 72.000.000
2 Cent x 63.000.000
5 Cent x 40.000.000
10 Cent x 80.000.000
20 Cent x 50.000.000
50 Cent x 45.000.000
1 Euro x 40.000.000
2 Euro x 30.000.000
 
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