DHL wirft Paket "irgendwo" ein

[bayreuth]

Man könnte es aber der DHL (und der Umwelt durch eingesparte Sonderfahrten zur Post zwecks Abholung) auch einfach machen und sich eine Packstationsadresse zulegen.
Dat kostet nix! Mit der Nutzerkarte kan man dann alle Packstationen in Deutschland nutzen, und sich Pakete beliebig dahin senden lassen wo man sie haben will.
Man kriegt sogar Punkte für jedes Paket da man bekommt oder versendet, die dann ab einer gewissen Menge in Portogutscheine getauscht werden können.
Der Absender kriegt auch nicht die Hausadresse mit, weiterer Vorteil, wenn man sich vor Werbebriefen aufgrund von Adresshandel schützen möchte (oder der Absender nicht sehen soll wo die Münzen hingehen).
Ich habe eine am Arbeitsweg stehen, da habe ich keinen Umweg beim Abholen. Kann ich nur jedem empfehlen, der regelmäßig an so einer Packstation vorbeikommt, gibt auch welche an manchen Supermarktparkplätzen oder Bahnhöfen, einfach mal auf der DHL Seite den Packstationsfinder bemühen.

 

[FooFighter]

Man könnte es aber der DHL ... auch einfach machen und sich eine Packstationsadresse zulegen.

In der Praxis ist das nicht so einfach, wie du es darstellst. Ich bin bei Online-Bestellungen schon mehrfach auf Anbieter gestoßen, welche explizit einen Versand an eine Packstation ausschließen. Hintergrund ist einfach der, dass zu viele Betrügereien damit gemacht werden können und die Versandhäuser dann auf ihren Kosten sitzen bleiben.

 

[Alu-Chip]

Ein weiteres Problem ist, dass auf dem platten Land die Packstationen dünn gesät sind. Von mir aus die nächste liegt 5 km entfernt und nicht am Arbeitsweg o. ä. Also schon suboptimal.

 

[Handzumgrus]

In der Praxis ist das nicht so einfach, wie du es darstellst. Ich bin bei Online-Bestellungen schon mehrfach auf Anbieter gestoßen, welche explizit einen Versand an eine Packstation ausschließen. Hintergrund ist einfach der, dass zu viele Betrügereien damit gemacht werden können und die Versandhäuser dann auf ihren Kosten sitzen bleiben.

Ich lasse mir auch an die Packstation senden.
Mancher Versandhandel liefert grundsätzlich nicht an Packstationen. Per Mail werde ich aber informiert, dass dieses oder jenes Paket zu mir unterwegs ist und das kann ich dann - da ich ja eine Postnummer und einen Account habe - online umleiten zur Packstation oder zur Filiale. Habe ich schon mehrfach praktiziert. Klappt meistens.

Dennoch gibt es Sendungen, die nicht an Packstationen geliefert werden könne. Teils wegen den Abmessungen, teils weil das Zeug aus dem Ausland kommt, teils weil die Packstaion und die benachbarten Packstationen schon voll sind.


Ich sehe übrigens das größte Problem in der Branche in der Gier der Firmenbosse der Zustellunternehmen. Die Kohle einsacken und die Leute schlecht bezahlen - so läuft es meist. Kennen wir ja alle aus den Medien über die Branche.

Das nächste Problem ist der Geiz der Versandhäuser - allen voran Amazon. In den Medien ist zu lesen, dass die teils gerade mal 2€ für ein Paket an DHL zahlen. Das ist weniger als ich für einen Maxi-Brief zahlen muss. Wir erinnern uns an die Gewinnwarnung von Deutsche Post, weil der Gewinn der "PeP"-Sparte deutlich niedriger ausgefallen ist als im Vorjahr - und das bei einem Gewinn-Ziel von 5Mrd € für 2020. Die oben erwähnten 3,7 Mrd Gewinn der DP DHL Group vom Vorjahr werden demnach auf 3,1 Mrd in diesem Jahr schrumpfen. Alle Paket-Zustell-Unternehmen leiden unter dem irrsinnigen Preisdruck der Versender und vor allem von Amazon. Amazon ist eines der größten Probleme am Markt.
Ich persönlich habe kein Problem damit, die Versandkosten für mein Zeug zu zahlen.

Die nächste Katastrophe in der Branche sind die "China-Sendungen" von Alibaba und co. Billigster Scheiß wird für ein paar Euro verkauft und versankostenfrei einzeln in maschinell kaum sortierbaren Packungen und mit völlig uneinheitlich gestalteten Adressaufklebern geliefert. Ein Postvertrag, der China noch als Entwicklungsland behandelt, hilft, dass chinesische Versender für fast kein Geld verschickten können und die Kostenlast bleibt bei den Zustelldiensten in den Empfängerländern kleben. Und die Versender werden dann auch noch pampig, wenn das Zeug zu spät ankommt. Es drohen den Zustellunternhemen sogar Strafzahlungen, wenn die nicht rechtzeitig ausliefern. Das ist der einzige Punkt bei dem ich Trump mal zustimme: Raus aus dem Postvertrag mit China!!! Die nutzen den schamlos zu Lasten der Empfänger-Länder aus.

Die Dummen sind die Zusteller, die sich den Buckel rund schuften und dafür auch noch mies bezahlt werden. Kein Wunder, dass die Leute davonlaufen und Ersatz nur schwer und in mieser Qualität aufzutreiben ist.

 

[B555andi]

Dies sind die Folgen der Privatisierungswelle (Reduzierung der Staatsquote) ehemals staatlicher Einrichtungen. Dinge der Grundversorgung (und das Postwesen gehört für mich dazu) dem freien Markt zu überlassen und zu meinen, ein wenig Regulierung hier und da reiche aus, um Standards zu gewährleisten, war ziemlich blauäugig.

Wie von Anderen Foristen beschrieben, geht es heute in erster Linie um Gewinne, einen Verdrängungswettbewerb und den Kostendruck durch große Versender wie Amazon. Bei einem staatlichen Unternehmen geht es hingegen in erster Linie um eine ordnungsgemäße Aufgabenerfüllung. Maximal noch um eine Kostendeckung. Natürlich ist das unwirtschaftlich - aber was ist uns als Kunden wichtiger?

 

[lightning]

Gestern auch erst im Eingangsbereich meines Wohnheimes ca. 15 DHL Pakete gefunden, die dort öffentlich zugänglich lagen.
... Packstation oder Filiale, woanders lasse ich mir in der Stadt kein einziges Paket mehr hin liefern.

Kleiner Nachtrag: es hat keine zwei Wochen gedauert, und schon mehren sich die Berichte von Paketen, deren Inhalt geklaut wurde. Well done.
"Zum Glück" nur Amazon und damit ein gewerblicher Händler...

 

[Onkel Sam]

Nun mein Brief, Einschreiben, aus Zypern lässt auch auf sich warten.
Abgeschickt am 09.11, Ankunft in Deutschland 13.11.
Heute ist der 04.12 und immer noch nichts da.