Bayern Thaler Neuschwanstein 2025 Münze oder Medaille

Tobias Honscha

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Dieser Beitrag dient der kritischen Betrachtung der Medaille "Bayern Thaler Neuschwanstein 2025"
Meine Meinung: numismatisch wertlos - für Touristen als Souvenir geeignet wenn der Preis angemessen ist (also nicht viel mehr als der Edelmetallwert - derzeit 31,43 Euro 28.3.2025)

Unter diesem Link :
findet man einen Pressetext.

Die Medaille erscheint in Gold und Silber und soll als Anlageobjekt mit hoher Prägequalität dienen. Zum Verkaufsstart am 2. April 2025 gibt es eine Sonderedition von 1158 Silbermünzen in Spiegelglanzprägung, deren Echtheitszertifikate Füracker* unterzeichnet.

*Albert Füracker (* 3. Februar 1968 in Parsberg) ist ein deutscher Politiker (CSU). Er ist seit Oktober 2008 Mitglied des Bayerischen Landtags. Seit dem 21. März 2018 ist Füracker bayerischer Finanz- und Heimatminister.

Meine persönliche Meinung:

Die fragwürdige Inszenierung des „Bayern Thaler“: Sprachliche Inkonsistenz als Spiegelbild einer irreführenden Kommerzialisierung

Die Einführung der „Bullion-Medaille ‚Neuschwanstein‘“ als vermeintliche „Rückkehr des Thaler“ ist von Beginn an von einer irreführenden Terminologie geprägt. Entgegen der wiederholten Verwendung des Begriffs „Münze“ handelt es sich unzweifelhaft um eine kommerziell geprägte Medaille ohne numismatischen Wert im eigentlichen Sinne. Diese sprachliche Ungenauigeit, die von hochrangigen Persönlichkeiten wie Finanz- und Heimatminister Albert Füracker und Finanz- und Heimatstaatssekretär Martin Schöffel aktiv mitgetragen wird, untergräbt deren Glaubwürdigkeit in Bezug auf finanzielle und historische Sachverhalte. Ihre Aussagen suggerieren eine offizielle Wiederbelebung einer historischen Währung, während es sich tatsächlich um ein rein privatwirtschaftliches Produkt handelt, das lediglich von der klangvollen Vergangenheit des Talers profitiert.

In diesem Kontext der irreführenden Produktbezeichnung und der fragwürdigen Kommunikation der Verantwortlichen fällt die sprachliche Inkonsistenz des Prägetextes auf der Medaille zusätzlich negativ ins Gewicht. Die willkürliche Vermischung von englischen Begriffen wie „Bavarian State Mint“ und „Neuschwanstein Castle“ mit der deutschen bzw. regional konnotierten Bezeichnung „Bayern 1 Thaler“ erzeugt einen unharmonischen und wenig durchdachten Eindruck.

Diese sprachliche Zerrissenheit kann als Symptom der gesamten Inszenierung betrachtet werden. Einerseits wird versucht, durch die englischsprachigen Elemente ein internationales Publikum anzusprechen und die globale Bekanntheit Neuschwansteins zu nutzen. Andererseits soll durch den Begriff „Bayern Thaler“ eine regionale Verankerung und eine Verbindung zur bayerischen Geschichte suggeriert werden. Dieser Spagat misslingt jedoch und führt zu einem inkohärenten Markenauftritt.

Die Verwendung des Englischen für die staatliche Prägeanstalt und das Wahrzeichen, während die vermeintliche Währungseinheit in einer Mischung aus regionaler und englischer Konnotation erscheint, lässt die strategische Ausrichtung des Produkts unklar erscheinen. Es erweckt den Eindruck, als ob man versuche, unterschiedliche Zielgruppen gleichzeitig anzusprechen, ohne dabei eine klare und überzeugende Linie zu verfolgen.

Darüber hinaus verstärkt die sprachliche Inkonsistenz den Eindruck einer oberflächlichen Auseinandersetzung mit der bayerischen Geschichte und Identität. Wenn schon der Name einer historischen Währung für eine kommerzielle Medaille instrumentalisiert wird, hätte man zumindest bei der sprachlichen Gestaltung eine größere Sensibilität und Stringenz erwarten können. Die gewählte Mischung wirkt vielmehr wie ein unentschlossener Kompromiss, der weder dem internationalen noch dem regionalen Anspruch wirklich gerecht wird.

Fazit:

Die sprachliche Inkonsequenz des Prägetextes der „Neuschwanstein“-Medaille ist ein weiteres Indiz für die fragwürdige Kommerzialisierung historischer Symbole und Begriffe. Sie spiegelt die irreführende Verwendung des Begriffs „Münze“ wider und trägt dazu bei, die Glaubwürdigkeit der beteiligten Personen weiter zu untergraben. Anstatt eine authentische Verbindung zur bayerischen Geschichte herzustellen, wird hier ein oberflächliches und sprachlich inkonsistentes Produkt präsentiert, dessen primäres Ziel die kommerzielle Verwertung des Namens „Thaler“ und des Bildmotivs Neuschwanstein zu sein scheint. Die sprachliche Verwirrung auf der Medaille ist somit ein treffendes Sinnbild für die insgesamt wenig überzeugende und potenziell irreführende Vermarktungsstrategie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo bitte ist das eine Münze?

Deutlich über Spot ist keine Anlage, das ist Geldvernichtung.

So ein Stück taugt für den Souvenir-Shop vor Ort ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In diesem Forum wird so etwas nur wenige, vielleicht auch gar keine Fans finden.
Ich habe den Beitrag gemeldet und hoffe, dass er bald entfernt wird.
Es ist unglaublich, dass das Bayrische Hauptmünzamt nicht in der Lage ist, Münze von Kommerzmedaille zu unterscheiden, ebenso unglaublich ist es, dass ein Mitarbeiter sich über die hiesigen Regeln hinweg setzt, die er bei der Registrierung gelesen und akzeptiert hat.
 
Ich habe den Beitrag gemeldet und hoffe, dass er bald entfernt wird.
Der Beitrag an sich sollte nicht entfernt werden, sondern zur Abschreckung dienen.
Die grauslige Pressemitteilung ist heute überall präsent.
Es ist unglaublich, dass das Bayrische Hauptmünzamt nicht in der Lage ist, Münze von Kommerzmedaille zu unterscheiden,
Viel schlimmer finde ich dass der bayerische Finanzminister nicht weiß was eine Münze, Sammlermünze bzw. Anlagemünze ist.
 
Ich habe heute früh vor der Arbeit nur schnell mein "Angry" hinterlassen, habe mich aber so sehr über dieses Kommerzprodukt der schlimmen Sorte aufgeregt, dass ich jetzt in meiner Frühstückspause kurz etwas schreiben möchte.

Einiges wurde schon angesprochen: "Münze", Geldvernichtung als Anlageprodukt, nur für den Souvenirshop geeignet.
Ganz meiner Meinung!

Warum eigentlich Thaler?
Soweit ich als norddeutscher "Thaler-Zahler" dies beurteilen kann, zahlten (und rechneten) die gemeinen Leute in Bayern doch in Kreuzer und Gulden. Oder liege ich da falsch?
Einen "Bayern Thaler" hat es jedoch wohl nie gegeben...

Das Bayerische Hauptmünzamt wird auf auf dem Thaler zur "Bavarian State Mint". In guter bayerischer Tradition!
Konsequenterweise wird aus Schloss Neuschwanstein ein Castle. Man hätte dies noch steigern können und NewSwanStone Castle schreiben können!

Ich muss jetzt versuchen, mich abzuregen. Und weiter arbeiten.
Zum Schluss noch zwei Bitten an die Admins.
1. Obwohl ein klarer Verstoß gegen Forenregel Nr. 6 vorliegt, bitte den Thread nicht löschen.
2. Bitte einen "Ich muss kotzen"-Smilie schaffen. Danke.
 
...
Wir hoffen, unsere Neuauflage des Thalers findet viel Anklang!
Setzt eine Neuauflage nicht voraus, dass es vorher schon einmal eine alte Auflage gab?

So langsam hege ich Zweifel an der Identität des Users. Laut Profil 67 Jahre alt, macht den Anschein, offiziell für das Bayrische Hauptmünzamt zu schreiben, verfasst einen Beitrag kurz vor Mitternacht und stellt unter Beweis, von Tuten und Blasen keine Ahnung zu haben. Geburtstag wie jeder zweite Fake Account am 1. Januar. Das kommt mir alles sehr komisch vor. Ich bin aber auch nur ein dummer Sammler, der glaubt, dass man mit 67 in Rente ist, dass nicht jede Metallscheibe eine Münze ist und dass Anlagesilber nah am Spot gehandelt wird.
 
Ich möchte anmerken, dass diese Verkaufsanzeige mit mir nicht abgesprochen wurde. Die Werbung für das BHMA wurde ebenfalls nicht angekündigt. Solange es sich nur um Informationen handelt, ist das kein Problem. Aber die Verlinkung auf andere Social Media Kanäle oder einen Online-Shop geht meiner Meinung nach schon etwas zu weit. (und verstößt eklatant gegen die Nutzungsbedingungen des Forums)
Für einen gewerblichen Anbieter finde ich das schon etwas komisch.

Wie geht es nun weiter, @BHMA? Oder werden die Kommentare von der Social Media Abteilung nur verteilt und die Antworten nicht gelesen?
 
Setzt eine Neuauflage nicht voraus, dass es vorher schon einmal eine alte Auflage gab?

So langsam hege ich Zweifel an der Identität des Users. Laut Profil 67 Jahre alt, macht den Anschein, offiziell für das Bayrische Hauptmünzamt zu schreiben, verfasst einen Beitrag kurz vor Mitternacht und stellt unter Beweis, von Tuten und Blasen keine Ahnung zu haben. Geburtstag wie jeder zweite Fake Account am 1. Januar. Das kommt mir alles sehr komisch vor. Ich bin aber auch nur ein dummer Sammler, der glaubt, dass man mit 67 in Rente ist, dass nicht jede Metallscheibe eine Münze ist und dass Anlagesilber nah am Spot gehandelt wird.
Der Account ist aber vom BHMA bestätigt.
 
Na immerhin. Danke für die Aufklärung.
Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass von der Seite so ein Kappes kommt.
Dann lasst uns alle mal hoffen, dass der Herr Füracker in Zukunft aufmerksam liest und versteht, was er authorisiert.
 
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