Vielen Dank!
Wie seht Ihr die Erhaltung und potenziellen Preis hier?
Vom Abnutzungsgrad her ist es ein "fast St". Leider erlauben die freien Felder diese Klassifizierung nicht, da hier nach meinem Dafürhalten sehr feine, vermutlich mechanische Reinigungsspuren vorhanden sind. Das wäre dann ein Beispiel für ein Stück mit "unzirkulierten Details".
Zum Preis sage ich nichts. Dieser kann durchaus beträchtlich sein, wenn der "richtige" Käufer zuschnappt. Ab und an passiert soetwas. Da kann man sich nur die Augen reiben.
Gegenfrage:
wie ist - im Vergleich zu diesem Stück - der Erhaltungsgrad der
Oberflächen und der
freien Felder des hier angehangenen, gleichfalls gereinigten, mittelalterlichen Pfennigs, einer ursprünglich verkrusteten Fundmünze (Boden- oder Gebäudefund), zu beurteilen?
Was kann man zu der Qualität des Reinigungsverfahrens des Talers und des alten Pfennigs in Bezug auf en Erhalt feinster Details wie Prägeriefen und Abziehspuren des Stempels (sofern denn bei dem Stempel des Talers Abziehspuren vorhanden waren) sagen?
Ich hänge ganz bewusst mal so eine "alte Krücke" an, damit man erkennt, was selbst bei über tausend Jahre alten Prägungen in Bezug auf allerfeinste Prägedetails noch möglich ist, wenn die Grundsubstanz nicht durch Bodenlagerung angegriffen wurde.
Ich denke, dass das der Maßstab ist, an dem sich die Oberfläche einer unzirkulierten Münze ab etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts messen lassen soll und auch muss. Also alles, was vorgibt MS 60 oder höher zu sein, denn MS steht für "Mint State".
Aber: mit der Ansicht bin ich wahrscheinlich ziemlich einsam. Und ja: spätestens beim Verkauf wird der eine oder andere Ankäufer während der Preisverhandlung etwas äußern, was dann in diese Richtung gehen kann und so manchen Mintstate-Traum zerplatzen lässt.