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Hallo, mein Name ist Andre. Von meinem Vater habe ich eine recht gewichtige Münzsammlung geerbt, durch die ich mich seit drei Wochen wie durch einen dichten Dschungel vorarbeite. Mit Münzen hatte ich außer bei Bargeld nie was am Hut, für mich ist das alles absolutes Neuland. Mein Vater war leidenschaftlicher Sammler, aber weniger leidenschaftlich, was Liebe zu den Münzen betrifft. Die Leidenschaft war eher die, dass seine beiden Söhne möglichst wenig erben sollten. Die Münzen sollte sein Neffe bekommen – Vater glaubte wohl, dass nur Geld auf dem Konto für den Pflichtteil zählt. Sein Ziel war, uns dafür zu bestrafen, dass wir nach der Scheidung unserer Eltern keinen Kontakt mehr mit ihm wollten. (Wer selbst einen despotischen Elternteil hat(te), wird wissen, dass solche Menschen zeitlebens kein Unrechtsempfinden aufbringen können und sich selbst als Opfer sehen.)
Entsprechend lieblos behandelte Vater seine Ansammlung. Wenn ein wirklich leidenschaftlicher Sammler zum ersten Mal die Ordner gesichtet hätte, wären wohl Erste-Hilfe-Maßnahmen nötig gewesen. Nach seinem Tod vor drei Jahren hatte ich alles erstmal in meine Schränke gepackt, weil ich keine Strategie hatte, was ich machen soll angesichts der Masse und meiner Ahnungslosigkeit. Außerdem laufe ich seit 14 Jahren mit einer ständigen Benommenheit im Kopf herum, was das Konzentrieren schwierig macht.
Nun neigt sich mein Kontostand der Grasnarbe zu und so blieb mir nichts anderes übrig, mich dem Kampf gegen die gefühlten Windmühlen namens Münzen zu stellen. Vom Wert hatte ich nie eine wirkliche Vorstellung, ich hielt alles zwischen 1000 und 3000 Euro für möglich. Um den Wert nun genauer zu bestimmen und überhaupt erstmal diese Ansammlung zu verstehen, fing ich mit Euro-Nennwert-Silbermünzen an: die deutschen 10- und 20-Euromünzen ab 2002 bis Mitte 2019. Fast alle gibt es doppelt: einmal in Alben, einmal in Numisblättern. In einer Tabelle habe ich mir alle aufgeschrieben mit Nennwert und Silbergehalt. In einer Spalte lasse ich dann vergleichen, ob gerade der Silber- oder der Nennwert der höhere ist. (Die 10-Euro-Münzen von 2011 bis 2015 sind alle die Nicht-Silber-Versionen, von denen ist dann halt der Nennwert entscheidend, hab ich gelernt.) Ich weiß, dass ich dafür nicht mehr als den Silberwert erwarten kann bzw. bei den 20ern den Nennwert, aber das ist okay durch die Masse. Die Numisblätter fangen 1997 an, also sind auch ein paar 10-DM-Münzen dabei.
Bei seinen Urlaubsreisen nach Österreich machte Vater auch kurze Abstecher in die Schweiz und kaufte wohl dort ebenfalls Gedenkmünzen, darunter drei mit Niob (2005/06/07). Da sind wohl der Sammlerwert meist höher als die Nennwerte in Euro bzw. Franken. (Bei den Sammlerwerten habe ich mich an den Werten bei ucoin orientiert, ohne dass ich diese jetzt als Garantiesummen ansehe.)
Nachdem ich mit Münzen mit aktuell gültigen Nennwerten durch war, ging es an die Silbermedaillen, die Vater ab 1994 bei MDM, Janus und anderen Firmen gekauft hatte (Rechnungen waren noch teils vorhanden – er muss uns Kinder echt gehasst haben xD). Von diesen Medaillen habe ich in meine Tabelle einfach nur die Feinsilber-Werte als Werte übernommen, weil ich da nicht an Sammlerwerte glaube. Außerdem fanden sich noch ein paar Silbermünzen aus Polen, Italien, UdSSR, San Marino, natürlich auch Maple Leaf u.a.
Am Ende fanden sich 330 Münzen in den Tabellen und ich glaubte, dass es das in Bezug auf Silber war. Mit dem Wert konnte ich sehr erleichtert sein. Sicherheitshalber schaute ich die anderen Alben durch, die keinerlei Aufdruck hatten, um welches Land es geht und was da drin ist. Mein Gedanke: „Wenn ich jetzt schon alles Silber aussortiert habe, dann soll mir nichts durch die Lappen gegangen sein.“ Inzwischen hatte ich so einen Hauch von Silberblick, also war treffsicherer bei der Suche, was Silber ist und was nicht – wobei mich Nickel weiterhin gern auf den Holzweg schickt. Ohne Internet wäre ich aber völlig aufgeschmissen, auch Google Lens war und ist mir eine große Hilfe.
Ergebnis dieser Nachkontrolle: weitere rund 340 Silbermünzen. So wie die Euro-Münzen steckten sie in Alben, die Vater wohl in Tschechien gekauft hatte und die wohl Weichmacher enthalten. Da Vater kein Internet hatte, dürfte er von der Weichmacher-Problematik nicht viel gewusst haben – oder ihm war es einfach egal. Diese zweite Silber-Ladung bestand zu großen Teilen aus Schilling-Münzen (25, 50, 100, so ziemlich lückenlos – ich weiß nicht, ob er die im ganzen Album komplett gekauft hatte oder ob er sie einzeln angeschafft und einsortiert hatte), aus der CSSR (10/25/50/100/200 Kronen, auch ziemlich lückenlos) und aus D-Mark (5 und 10 ab 1966 bis 2001). Dazu kommen kleinere Posten deutsches Kaiserreich, drittes Reich, Ungarn-Österreich, Österreich Erste Republik, russisches Kaiserreich und diverse Staaten in Europa und außerhalb.
Das alles habe ich umgelagert in Münzblätter, die noch in Vaters Schränken unbenutzt lagen – allerdings teils auch wieder in die mit Weichmacher. Er hatte auch zwei Alben mit deutlich schöneren Blättern, bei denen ich deutlich weniger Weichmacher vermute. Diese Alben werden immer noch in tschechischen Onlineshops angeboten (Marke: Hospa; Náhradní listy na mince 812 - SBĚRATEL365), neue Blätter kosten umgerechnet 2,7 Euro. Ich finde dieses System angenehm. Es gibt z.B. Blätter mit 12 Einschüben mit 55x55 mm. Zu diesen Einschüben gibt es nochmal gesonderte „Taschen“, in die jeweils 4 kleine Münzen passen. Dadurch lassen sich kleine und große Münzen in einem Blatt unterbringen, finde ich recht schön.
Beim Durchstöbern des Forums ist mir aber aufgefallen, dass Münzen entweder in Kapseln oder diesen Rähmchen mit Pappe drumrum gelagert werden. Jetzt sind mir diese tschechischen Klarsicht-Blätter so gut wie ausgegangen, ich habe nur noch die Weichmacher-Blätter – und noch ein „paar“ Nicht-Silbermünzen, zu denen ich gleich komme. Und damit bin ich an einem toten Punkt angekommen: Wie mache ich weiter?
Zum einen habe ich 30 Aufklapp-Ordner liegen, die sich beim Öffnen so anfühlen, als hätte jemand Honig drin verteilt. Und so klebrig sieht es dann bei mehreren auch drinnen aus – ich wage mich mal ganz kühn an die Theorie: Weichmacher. Teils sind die Ordner klar nach Staaten getrennt (wieder fröhlich durch Europa und die Welt), teils geht es wie auf dem bunten Teller zu. In jedes Album passen ca. 100 Münzen, manche sind recht voll, manche mager.
Zum anderen gibt es 7 Weichmacher-Alben , die auch nicht sooo appetitlich aussehen. Ich hatte mal die Münzen ungefähr gezählt. Durch das Auslesen der Silbermünzen und der alten Nicht-Silber-Münzen stimmten die Zahlen bei manchen Alben aber nicht mehr, deshalb gebe ich mal die ungefähre Anzahl an und mal das aktuelle Gesamtgewicht des Albums: Ungarn 960 g; CSSR 1030 g; Österreich+Frankreich: 1380 g; Italien: ca. 370 Münzen; UdSSR: 110 Münzen; Polen: um die 150 Münzen; Deutschland: um die 100. Auf dem dritten kommenden Bild sind 10 lose Albumseiten mit wohl knapp 250 Münzen, müssten alle alt sein.
Zum anderen gab es da noch die Keksdose des Grauens. Wie beim Großteil von Vaters Sammlung weiß ich auch da nicht, wie er diese gefüllt hatte. Vielleicht verließ ihn irgendwann im Angesicht der Masse die Lust zum Einsortieren. In der Dose befanden sich lose Münzen, teils eingefettet – ich wollte an das Teil nie wirklich ran. Um auch da zu verstehen, was drin ist, spielte ich Aschenputtel und habe wenigstens erstmal nach Kontinenten getrennt, wobei ich besonders große Münzen ausgelesen habe, genauso wie alte Münzen, wenn das Alter ihnen anzusehen war (möglichst vor 1945). Die Gewichte: Osteuropa: 1.215 g; Rest von Europa: 2.020 g; Süd-/Mittel-/Nordamerika: 722 g; Asien: 1.080 g; Afrika: 440 g.
In einer anderen Blechdose entdeckte ich zu meiner enormen Freude auch noch 370 2-Zlote-Münzen aus Polen von 1998 bis 2014. Alle waren eingefettet mit was auch immer, in mehrere kleine Plastiktüten verpackt, wo es teils nach Jahrgängen getrennt zuging, teils kunterbunt, sie sehen immerhin noch sehr schön aus. Auch im Polen-Ordner sind noch weitere 35 davon zu finden. Die losen Zlotes habe ich auch erstmal wieder sortiert nach Jahrgängen und in kleinen Stapeln abgestellt. (Polen bringt jedes Jahr dutzende dieser Münzen mit unterschiedlichen Motiven raus und Vater nahm sie so ziemlich alle mit, teils auch doppelt).
Falls du dich gerade erschlagen fühlst bei all den Zahlen, dann kannst du vermutlich verstehen, dass ich Münzen gerade mit wenig Liebe angucken kann xD Ich weiß nicht, wie viele Münzen ein durchschnittlicher Sammler in der Vitrine hat. Mir wäre es lieber gewesen, Vater hätte sich eine einzige Goldmünze gekauft. Aber nun isses so wie es ist. Im Moment bin ich dran, die alten Nicht-Silber-Münzen zu ordnen, aber da kommt der schon genannte tote Punkt ins Spiel: Wohin damit? Nach Akt 1 – Struktur erkennen/schaffen - und vor Akt 3 – Verkauf - steht Akt 2: Wie strukturiere ich, damit es mal für den Verkauf appetitlich aussieht?
Dabei geht es mir fürs Erste vor allem um die alten Nicht-Silber-Münzen wie diese hier:
Auch hier habe ich eine Tabelle angelegt und mir die ucoin-Marktpreise eingetragen, um wenigstens irgendeinen Anhaltspunkt zu haben, was die Teile so wert sind. Ich möchte ja nicht, dass die Aufbewahrung mehr kostet als die Münzen wert sind. Bis jetzt hab ich keine gefunden, wo nicht wenigstens 20 Cent genannt werden, also brauche ich bei neuen Alben wohl nicht wieder auf billiges Weichmacherdingens ausweichen. Aber was dann? Jede Münze in eine Kapsel? Oder Rähmchen? Oder ist eh Hopfen und Malz bei denen verloren, die in den Weichmachern lagen? Soll ich die losen Münzen aus der Keksdose des Grauens als Kiloware verkaufen? Was mache ich mit den insgesamt 410 2-Zlote-Münzen? Mir geht es bei Tipps noch nicht um den Verkauf, das Thema will ich erstmal wegschieben, weil mir der dauermüde Kopf eh schon regelmäßig platzt. Ich möchte vor dem Verkauf halt nicht alles nochmal umsiedeln müssen, da möchte ich jetzt schon diesen Teil der Arbeit abschließen.
Wenn du bis hier durchgehalten hast, danke ich dir für deine Ausdauer. Ich bin kein Typ für Kurzfassungen und diese Ansammlung lässt sich schwer in zwei Sätzen zusammenfassen. Wenn du weitere Daten/Fotos brauchst, kann ich diese gern nachliefern.
Entsprechend lieblos behandelte Vater seine Ansammlung. Wenn ein wirklich leidenschaftlicher Sammler zum ersten Mal die Ordner gesichtet hätte, wären wohl Erste-Hilfe-Maßnahmen nötig gewesen. Nach seinem Tod vor drei Jahren hatte ich alles erstmal in meine Schränke gepackt, weil ich keine Strategie hatte, was ich machen soll angesichts der Masse und meiner Ahnungslosigkeit. Außerdem laufe ich seit 14 Jahren mit einer ständigen Benommenheit im Kopf herum, was das Konzentrieren schwierig macht.
Nun neigt sich mein Kontostand der Grasnarbe zu und so blieb mir nichts anderes übrig, mich dem Kampf gegen die gefühlten Windmühlen namens Münzen zu stellen. Vom Wert hatte ich nie eine wirkliche Vorstellung, ich hielt alles zwischen 1000 und 3000 Euro für möglich. Um den Wert nun genauer zu bestimmen und überhaupt erstmal diese Ansammlung zu verstehen, fing ich mit Euro-Nennwert-Silbermünzen an: die deutschen 10- und 20-Euromünzen ab 2002 bis Mitte 2019. Fast alle gibt es doppelt: einmal in Alben, einmal in Numisblättern. In einer Tabelle habe ich mir alle aufgeschrieben mit Nennwert und Silbergehalt. In einer Spalte lasse ich dann vergleichen, ob gerade der Silber- oder der Nennwert der höhere ist. (Die 10-Euro-Münzen von 2011 bis 2015 sind alle die Nicht-Silber-Versionen, von denen ist dann halt der Nennwert entscheidend, hab ich gelernt.) Ich weiß, dass ich dafür nicht mehr als den Silberwert erwarten kann bzw. bei den 20ern den Nennwert, aber das ist okay durch die Masse. Die Numisblätter fangen 1997 an, also sind auch ein paar 10-DM-Münzen dabei.
Bei seinen Urlaubsreisen nach Österreich machte Vater auch kurze Abstecher in die Schweiz und kaufte wohl dort ebenfalls Gedenkmünzen, darunter drei mit Niob (2005/06/07). Da sind wohl der Sammlerwert meist höher als die Nennwerte in Euro bzw. Franken. (Bei den Sammlerwerten habe ich mich an den Werten bei ucoin orientiert, ohne dass ich diese jetzt als Garantiesummen ansehe.)
Nachdem ich mit Münzen mit aktuell gültigen Nennwerten durch war, ging es an die Silbermedaillen, die Vater ab 1994 bei MDM, Janus und anderen Firmen gekauft hatte (Rechnungen waren noch teils vorhanden – er muss uns Kinder echt gehasst haben xD). Von diesen Medaillen habe ich in meine Tabelle einfach nur die Feinsilber-Werte als Werte übernommen, weil ich da nicht an Sammlerwerte glaube. Außerdem fanden sich noch ein paar Silbermünzen aus Polen, Italien, UdSSR, San Marino, natürlich auch Maple Leaf u.a.
Am Ende fanden sich 330 Münzen in den Tabellen und ich glaubte, dass es das in Bezug auf Silber war. Mit dem Wert konnte ich sehr erleichtert sein. Sicherheitshalber schaute ich die anderen Alben durch, die keinerlei Aufdruck hatten, um welches Land es geht und was da drin ist. Mein Gedanke: „Wenn ich jetzt schon alles Silber aussortiert habe, dann soll mir nichts durch die Lappen gegangen sein.“ Inzwischen hatte ich so einen Hauch von Silberblick, also war treffsicherer bei der Suche, was Silber ist und was nicht – wobei mich Nickel weiterhin gern auf den Holzweg schickt. Ohne Internet wäre ich aber völlig aufgeschmissen, auch Google Lens war und ist mir eine große Hilfe.
Ergebnis dieser Nachkontrolle: weitere rund 340 Silbermünzen. So wie die Euro-Münzen steckten sie in Alben, die Vater wohl in Tschechien gekauft hatte und die wohl Weichmacher enthalten. Da Vater kein Internet hatte, dürfte er von der Weichmacher-Problematik nicht viel gewusst haben – oder ihm war es einfach egal. Diese zweite Silber-Ladung bestand zu großen Teilen aus Schilling-Münzen (25, 50, 100, so ziemlich lückenlos – ich weiß nicht, ob er die im ganzen Album komplett gekauft hatte oder ob er sie einzeln angeschafft und einsortiert hatte), aus der CSSR (10/25/50/100/200 Kronen, auch ziemlich lückenlos) und aus D-Mark (5 und 10 ab 1966 bis 2001). Dazu kommen kleinere Posten deutsches Kaiserreich, drittes Reich, Ungarn-Österreich, Österreich Erste Republik, russisches Kaiserreich und diverse Staaten in Europa und außerhalb.
Das alles habe ich umgelagert in Münzblätter, die noch in Vaters Schränken unbenutzt lagen – allerdings teils auch wieder in die mit Weichmacher. Er hatte auch zwei Alben mit deutlich schöneren Blättern, bei denen ich deutlich weniger Weichmacher vermute. Diese Alben werden immer noch in tschechischen Onlineshops angeboten (Marke: Hospa; Náhradní listy na mince 812 - SBĚRATEL365), neue Blätter kosten umgerechnet 2,7 Euro. Ich finde dieses System angenehm. Es gibt z.B. Blätter mit 12 Einschüben mit 55x55 mm. Zu diesen Einschüben gibt es nochmal gesonderte „Taschen“, in die jeweils 4 kleine Münzen passen. Dadurch lassen sich kleine und große Münzen in einem Blatt unterbringen, finde ich recht schön.
Beim Durchstöbern des Forums ist mir aber aufgefallen, dass Münzen entweder in Kapseln oder diesen Rähmchen mit Pappe drumrum gelagert werden. Jetzt sind mir diese tschechischen Klarsicht-Blätter so gut wie ausgegangen, ich habe nur noch die Weichmacher-Blätter – und noch ein „paar“ Nicht-Silbermünzen, zu denen ich gleich komme. Und damit bin ich an einem toten Punkt angekommen: Wie mache ich weiter?
Zum einen habe ich 30 Aufklapp-Ordner liegen, die sich beim Öffnen so anfühlen, als hätte jemand Honig drin verteilt. Und so klebrig sieht es dann bei mehreren auch drinnen aus – ich wage mich mal ganz kühn an die Theorie: Weichmacher. Teils sind die Ordner klar nach Staaten getrennt (wieder fröhlich durch Europa und die Welt), teils geht es wie auf dem bunten Teller zu. In jedes Album passen ca. 100 Münzen, manche sind recht voll, manche mager.
Zum anderen gibt es 7 Weichmacher-Alben , die auch nicht sooo appetitlich aussehen. Ich hatte mal die Münzen ungefähr gezählt. Durch das Auslesen der Silbermünzen und der alten Nicht-Silber-Münzen stimmten die Zahlen bei manchen Alben aber nicht mehr, deshalb gebe ich mal die ungefähre Anzahl an und mal das aktuelle Gesamtgewicht des Albums: Ungarn 960 g; CSSR 1030 g; Österreich+Frankreich: 1380 g; Italien: ca. 370 Münzen; UdSSR: 110 Münzen; Polen: um die 150 Münzen; Deutschland: um die 100. Auf dem dritten kommenden Bild sind 10 lose Albumseiten mit wohl knapp 250 Münzen, müssten alle alt sein.
Zum anderen gab es da noch die Keksdose des Grauens. Wie beim Großteil von Vaters Sammlung weiß ich auch da nicht, wie er diese gefüllt hatte. Vielleicht verließ ihn irgendwann im Angesicht der Masse die Lust zum Einsortieren. In der Dose befanden sich lose Münzen, teils eingefettet – ich wollte an das Teil nie wirklich ran. Um auch da zu verstehen, was drin ist, spielte ich Aschenputtel und habe wenigstens erstmal nach Kontinenten getrennt, wobei ich besonders große Münzen ausgelesen habe, genauso wie alte Münzen, wenn das Alter ihnen anzusehen war (möglichst vor 1945). Die Gewichte: Osteuropa: 1.215 g; Rest von Europa: 2.020 g; Süd-/Mittel-/Nordamerika: 722 g; Asien: 1.080 g; Afrika: 440 g.
In einer anderen Blechdose entdeckte ich zu meiner enormen Freude auch noch 370 2-Zlote-Münzen aus Polen von 1998 bis 2014. Alle waren eingefettet mit was auch immer, in mehrere kleine Plastiktüten verpackt, wo es teils nach Jahrgängen getrennt zuging, teils kunterbunt, sie sehen immerhin noch sehr schön aus. Auch im Polen-Ordner sind noch weitere 35 davon zu finden. Die losen Zlotes habe ich auch erstmal wieder sortiert nach Jahrgängen und in kleinen Stapeln abgestellt. (Polen bringt jedes Jahr dutzende dieser Münzen mit unterschiedlichen Motiven raus und Vater nahm sie so ziemlich alle mit, teils auch doppelt).
Falls du dich gerade erschlagen fühlst bei all den Zahlen, dann kannst du vermutlich verstehen, dass ich Münzen gerade mit wenig Liebe angucken kann xD Ich weiß nicht, wie viele Münzen ein durchschnittlicher Sammler in der Vitrine hat. Mir wäre es lieber gewesen, Vater hätte sich eine einzige Goldmünze gekauft. Aber nun isses so wie es ist. Im Moment bin ich dran, die alten Nicht-Silber-Münzen zu ordnen, aber da kommt der schon genannte tote Punkt ins Spiel: Wohin damit? Nach Akt 1 – Struktur erkennen/schaffen - und vor Akt 3 – Verkauf - steht Akt 2: Wie strukturiere ich, damit es mal für den Verkauf appetitlich aussieht?
Dabei geht es mir fürs Erste vor allem um die alten Nicht-Silber-Münzen wie diese hier:
Auch hier habe ich eine Tabelle angelegt und mir die ucoin-Marktpreise eingetragen, um wenigstens irgendeinen Anhaltspunkt zu haben, was die Teile so wert sind. Ich möchte ja nicht, dass die Aufbewahrung mehr kostet als die Münzen wert sind. Bis jetzt hab ich keine gefunden, wo nicht wenigstens 20 Cent genannt werden, also brauche ich bei neuen Alben wohl nicht wieder auf billiges Weichmacherdingens ausweichen. Aber was dann? Jede Münze in eine Kapsel? Oder Rähmchen? Oder ist eh Hopfen und Malz bei denen verloren, die in den Weichmachern lagen? Soll ich die losen Münzen aus der Keksdose des Grauens als Kiloware verkaufen? Was mache ich mit den insgesamt 410 2-Zlote-Münzen? Mir geht es bei Tipps noch nicht um den Verkauf, das Thema will ich erstmal wegschieben, weil mir der dauermüde Kopf eh schon regelmäßig platzt. Ich möchte vor dem Verkauf halt nicht alles nochmal umsiedeln müssen, da möchte ich jetzt schon diesen Teil der Arbeit abschließen.
Wenn du bis hier durchgehalten hast, danke ich dir für deine Ausdauer. Ich bin kein Typ für Kurzfassungen und diese Ansammlung lässt sich schwer in zwei Sätzen zusammenfassen. Wenn du weitere Daten/Fotos brauchst, kann ich diese gern nachliefern.