Jaeger 17, verschiedene Wertseiten

neue Werkzeuge

Hallo Münzfreunde, die Geschichte wird noch spannend.
Die Münzstätten haben auch einen neuen Satz an Einzelzahlen
zum Punzieren der Jahreszahl erhalten. :)
Da hat doch Hamburg tatsächlich neue und alte Zahlen nebeneinander
benutzt.:confused: Bisher war nur bekannt, das Stuttgart, F verschiedene
Ziffernstempel eingesetzt hat, siehe Jaeger Katalog.
Berlin hat konsequent die neuen Ziffernstempel benutzt.
Für mich auch ein Hinweis, dass Berlin die Urwerkzeuge hergestellt hat.
mbsammlergruss p
 
In den Ausführungsbestimmungen zum Münzgesetz vom 9. Juli 1873 steht unter Punkt 19 , dass die Erreichung einer " grösstmöglichen Gleichförmigkeit " des Prägebildes durch die Verwendung von Urmatrizen erreicht werden soll. Berlin als Herstellungsort wird nicht genannt, aber ich finde, das ist impliziert, da Berlin zu diesem Zeitpunkt die führende und leistungsstärkste Prägeanstalt war.
 
Gleichheit der J 17

Ich wundere mich immer wieder bei der Betrachtung der J 17 über
die kleinen Unterschiede von Münzstätte zu Münzstätte bei
gleichem Stempel. Unabhängig von den deutlichen alten bzw. neuen Stempeln. Auch auf der Rückseite sind z.B. bei dem Adlerkopf von
Münzstätte zu Münzstätte Unterschiede fest zu stellen.
Vielleicht gab es doch keine Urmatrize ?
Könnte es eventuell sein, dass neben der individuellen Jahreszahl auch
Veränderungen am Bild in den Münzstätten zur Dokumentierung der Eigenständigkeit vorgenommen wurden ?
mbsammlergruss p
 
2 Fragen dazu an die Kaiserreich-Sammler.
1. Wer hat eine Idee warum Stuttgart, Mzz F ab 1900 den neuen Stempel benutzte? :cool:

Kennst Du den Artikel " Neue Prägewerkzeuge in der Kaiserzeit " von F.P Wolf, erschienen in " Münzen und Papiergeld " , Ausgabe 7/8 von 2004 , auf den navada bereits hingewisen hat ?
Dort wird diese Frage behandelt. Der Autor wirft die Frage auf, wieso zwar Stuttgart, nicht aber die übrigen Prägeanstalten neue Werkzeuge aus Berlin anforderten. Hier scheint es, laut Wolf, keine schlüssige Erklärung zu geben. Vielleicht waren die übrigen Prägeanstalten geschickter bei der Stempelherstellung, so dass die Urwerkzeuge nicht so schnell verschlissen ? Diese Frage kannst Du sicher besser beantworten als ich, da Du Dich intensiv mit diesr einen Jaegernummer beschäftigt hast.
Lassen die Vorkommen der Markstücke den Schluss zu, dass die Werkzeuge zur Stempelherstellung zunehmend überbeansprucht waren oder ist die Qualität der Arbeitsstempel ( weitestgehend ) gleichbleibend ?

Ich wundere mich immer wieder bei der Betrachtung der J 17 über
die kleinen Unterschiede von Münzstätte zu Münzstätte bei
gleichem Stempel. Unabhängig von den deutlichen alten bzw. neuen Stempeln. Auch auf der Rückseite sind z.B. bei dem Adlerkopf von
Münzstätte zu Münzstätte Unterschiede fest zu stellen.
Vielleicht gab es doch keine Urmatrize ?
Könnte es eventuell sein, dass neben der individuellen Jahreszahl auch
Veränderungen am Bild in den Münzstätten zur Dokumentierung der Eigenständigkeit vorgenommen wurden ?
mbsammlergruss p


Die These, die Präganstalten hätten durch leichte Abweichungen an der Zeichnung des Adlers Eigenständigkeit demonstrieren wollen, die in dieser Form auch konklusiv in einem Leserbrief in der jüngsten Ausgabe von Münzen und Sammeln, formuliert wird, halte ich für sehr gewagt. Wieso wurde dieser mutmassliche Unabhängigkeistdrang lediglich beim Kleingeld ausgelebt, nicht aber bei den Nominalen ab 2 Mark ?
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]

Die These, die Präganstalten hätten durch leichte Abweichungen an der Zeichnung des Adlers Eigenständigkeit demonstrieren wollen, die in dieser Form auch konklusiv in einem Leserbrief in der jüngsten Ausgabe von Münzen und Sammeln, formuliert wird, halte ich für sehr gewagt. Wieso wurde dieser mutmassliche Unabhängigkeistdrang lediglich beim Kleingeld ausgelebt, nicht aber bei den Nominalen ab 2 Mark ?

Ich bin auch kein Verfechter dieser These, da von offizieller Seite gerade doch eine Einheitlichkeit gefordert wurde.

Beste Grüße,
JPN
 
Zwischenfrage.

Die Urmatritze wurde in Berlin gefertigt.
Die einzelnen Prägestempel wurden dezentral in der jeweiligen Prägestätte seperat gefertigt.
Wo wurden denn die Arbeitspatritzen (mit denen direkt die Prägestempel gefertigt wurden) hergestellt, zentral oder dezentral?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Urmatritze wurde in Berlin gefertigt.
Die einzelnen Prägestempel wurden dezentral in der jeweiligen Prägestätte seperat gefertigt.
Wo wurden denn die Arbeitsmatritzen (mit denen direkt die Prägestempel gefertigt wurden) hergestellt, zentral oder dezentral?

Das habe ich gestern in dem Artikel von Wolf aus " Münzen und Papiergeld " noch einmal nachgelesen. Berlin lieferte die von der Urmatrize abgenommenen Umsenkwerkzeuge, mit denen die Prägeanstalten dann die erforderten Arbeitsstempel anfertigten. Lediglich die Landesseiten wurden individuell von Grund auf hergestellt.

Ich könnte mich übrigens ohrfeigen, dass ich neulich zu schlapp war, mir sofort einen Vermerk zu machen, als ich irgendwo las, dass Kullrich die Urwerkzeuge für Avers, Buchstaben und Rändelung hergestellt hat, was also belegt, dass es Urpatrize und Urmatrize gab, wie weiter oben hinterfragt wird. Jezt kann ich die Quelle nicht wiederfinden, ich bin aber am Suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das habe ich gestern in dem Artikel von Wolf aus " Münzen und Papiergeld " noch einmal nachgelesen. Berlin lieferte die von der Urmatrize abgenommenen Umsenkwerkzeuge, mit denen die Prägeanstalten dann die erforderten Arbeitsstempel anfertigten. Lediglich die Landesseiten wurden individuell von Grund auf hergestellt.

Ich könnte mich übrigens ohrfeigen, dass ich neulich zu schlapp war, mir sofort einen Vermerk zu machen, als ich irgendwo las, dass Kullrich die Urwerkzeuge für Avers, Buchstaben und Rändelung hergestellt hat, was also belegt, dass es Urpatrize und Urmatrize gab, wie weiter oben hinterfragt wird. Jezt kann ich die Quelle nicht wiederfinden, ich bin aber am Suchen.

Darauf ziehlte die Frage ab.
Von der Urmatritze werden Urpatritzen abgenommen. Von der Urpatritze werden die Arbeitsmatritzen abgenommen. Und von der Arbeitspatritze dann die Prägestempel. (Theoretisch ginge auch direkt von der Urmatritze auf Prägestempel)
Was wurde von der Zentrale pro Münzseite (Adler) geliefert? Eine (oder mehrere) Urpatritzen damit die Arbeitsmatritzen dezentral hergestellt werden konnten, oder wurden direkt die Armeitsmatritzen zentral hergestellt und geliefert. Nur im ersten Fall gäbe es pro Prägestätte "ein Original" und dessen "Überarbeitung" würde prägestättentypische Merkmale liefern.
 
Darauf ziehlte die Frage ab.
Von der Urmatritze werden Urpatritzen abgenommen. Von der Urpatritze werden die Arbeitsmatritzen abgenommen. Und von der Arbeitspatritze dann die Prägestempel. (Theoretisch ginge auch direkt von der Urmatritze auf Prägestempel)
Was wurde von der Zentrale pro Münzseite (Adler) geliefert? Eine (oder mehrere) Urpatritzen damit die Arbeitsmatritzen dezentral hergestellt werden konnten, oder wurden direkt die Armeitsmatritzen zentral hergestellt und geliefert. Nur im ersten Fall gäbe es pro Prägestätte "ein Original" und dessen "Überarbeitung" würde prägestättentypische Merkmale liefern.

Ich verstehe den Artikel so, dass Berlin die Urwerkzeuge besass, von denen die Umsenkwerkzeuge für die Prägeanstalten gefertigt wurden. Im Artikel wird der Verschleiss der Umsenkwerkzeuge zur Anfertigung der Arbeitsstempel problematisiert. Die Prägeanstalten, ausser Berlin , konnten diese offenbar nicht selbst anfertigen.
 
Ich verstehe den Artikel so, dass Berlin die Urwerkzeuge besass, von denen die Umsenkwerkzeuge für die Prägeanstalten gefertigt wurden. Im Artikel wird der Verschleiss der Umsenkwerkzeuge zur Anfertigung der Arbeitsstempel problematisiert. Die Prägeanstalten, ausser Berlin , konnten diese offenbar nicht selbst anfertigen.

Und was sind diese Umsenkwerkzeuge?
Es bedarf zweier Schritte und damit zweierlei Werkzeuge um von der Urmatritze zum Prägestempel (=Arbeitspatritze) zu kommen und nicht einen Schritt!
 
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