Nun mal ein Stück mit persönlichem Bezug! Eine Medaillie "Für Rettung aus Gefahr", verliehen von der Republik Preussen.
Zu dem Stück gibt es noch einen Zeitungsausschnitt, warum die Medaillie verliehen wurde:
Schwieriges Rettungswerk- 15 Minuten Kampf im Wasser.
Ein Aufregender Vorfall, der hunderte von Menschen als Zuschauer versammelte, ereignete sich gestern um etwa 21 Uhr an der Krämerbrücke. Hier war, um seinen Leben ein Ende zu machen, der 22jährige Fleischer Willi B., der in der Karl-Baer-Straße wohnt, in den Pregel gesprungen. Er ging nicht sofort unter, sondern klammerte sich an einen der Brückenpfeiler. Der Polizeiwachtmeister Erich Schütz hatte diesen Vorfall rechtzeitig genug beobachtet, um sich, teils unter Mithilfe der Passanten seines Uniformrocks, seiner Stiefel und seines Tschakos zu entledigen und dem Lebensmüden in den Pregel nachzuspringen. Als der Mann am Pfeiler sah, daß er gerettet werden sollte, stieß er sich dem Brückenpfeiler ab und verschwand im Wasser. Der Polizeibeamte konnte ihn aber noch greifen. Es entspann sich ein wütender Kampf zwischen dem Retter und dem Geretteten, in dem die Zuschauer auf der Brücke und auf dem Ufer nicht anders eingreifen konnten als durch die Alarmierung der Feuerwehr und des Unfallwagens. als die beiden im Wasser schon eine Viertelstunde gerungen hatten, konnten die Samariter der Feuerwehr sowohl den Retter wie auch den Geretteten mit Stricken aus dem Wasser ziehen. Bis zuleletzt aber wehrte sich der energische Selbstmörder nach Kräften. Die Feuerwehr brauchte, als sie eintraf, nicht mehr in Aktion zu treten. Der gerettete war mit dem Unfallwagen bereits zum städtischen Krankenhaus gebracht worden.


Der Wachtmeister Erich Schütz war mein Opa! Meine Familienwurzeln mütterlicherseits liegen in Ostpreussen, genau genommen in Königsberg. Mein Opa war dort Wachtmeister. Und aus dieser Zeit stammt die an ihn verliehene Medaillie.
Material Silber, Gewicht 54,25 Gramm Durchmesser 50,7 mm. Verleihungszeitraum 1925-1933.