Diskussion Reichsgoldmünzen

schlechtes vz

oder vz -

Das Kronenkreuz ist nur noch schwer erkennbar.
Die Karos im Wappenschild gehen noch einigermaßen.
 
Das war hilfreich, Goldnase. Mir zeigt es, daß ich Fortschritte mache. Die Scans hätte ich ganz genauso beurteilt.
 
Fälschungen Reichsgoldmünzen

Hallo alle miteinander!
Als neu registriertes Mitglied möchte ich mich auch zu Fälschungen bei Reichsmünzen äußern,zumal ich im letztem Jahr über ebay eine teure Goldmünze ersteigert habe, die sich eindeutig als Fälschung entpuppte. ( J 285 - 20 Mark 1898 Schaumburg-Lippe)
Wenn mir heute jemand eine Reichsgoldmünze anbietet, so schaue ich zuallererst auf die Randschrift (bei 10 Mark die Arabesken mit Stern und bei den 20igern: GOTT MIT UNS, bevor ich mich dem Prägebild widme;denn die Randschrift wurde ja ausschließlich dazu geschaffen, um Fälschern das Handwerk zu legen. Damit erübrigt sich für mich auch ein zukünftiges Mitbieten bei Auktionen (ebay), wenn nicht ausdrücklich eine Reabwicklung
zugesichert wird. Scans vom Rand einer Münze habe ich dort auch noch nicht gesehen.
Warum ist es aber für Fälscher so schwierig die Randschrift originalgetreu nachzuahmen?
Ein Rändelwerk ist eine aufwendige Maschine und liegt damit in aller Regel weit außerhalb der Beschaffungsmöglichkeit eines Fälschers. Man muß außerdem wissen, daß Münzen vor dem Prägen gerändelt werden. Beim Rändeln wird Material zur Seite gedrängt. Beim nachfolgendem Prägen glättet sich der Rand zwar wieder, doch das ergibt ein völlig anderes Bild, als wenn jemand versucht, die Randschrift nachträglich einzupunzen.
Dies gilt nicht nur für Reichsgoldmünzen, sondern für alle Münzen mit einer Randschrift.
Wenn ein primitiver Fälscher versucht, die Schrift "freihändig" einzupunzen, "tanzen" seine Buchstaben sowohl in der Höhe als auch in den seitlichen Abständen. Um dem zu entgehen, hat sich so mancher Zeitgenosse hierfür eine komplizierte Vorrichtung gebaut - vergebens. Niemals läßt sich das Bild einer Rändelung vor dem Prägen auch nur annähernd erreichen.
Auch die Tiefe einer Randschrift besagt nichts über deren Echtheit.
So scheint die Randschrift bei den Stücken "Bremerhaven" und "Tübingen" nur aufgehaucht und beim J 115 "Mansfeld" ist sie so tief, daß der Randstab aufgewulstet wird. Als man 1915 spät merkte, daß man zuviel Druck draufhatte, verblieb lediglich das letzte Drittel der Auflage mit glattem Randstab.
Also keine Echtheitsfrage, sondern des vorgegebenen Druckes auf das Rändelwerk.
Zurück zu den Reichsmünzen mit der Randschrift: GOTT MIT UNS

Zunächst zum ersten Buchstaben G: Aufgrund der langen preußischen Erfahrungen mit dieser Randschrift gestaltete man den ersten ( G ) und den letzten Buchstaben ( S ) geschweifter als den Rest. So ist der obere rechte Beginn des G deutlich zu einer Serife ausgezogen. Den stehengebliebenen, nicht zum Buchstaben gehörenden Rest innerhalb sehe ich stets wie den Lasthaken eines Kranes.
Das O ist einfacher, aber trotzdem aussagekräftig. Die Seiten rechts und links sind breiter als oben und unten. Die stehengebliebene Mitte ist gezirkelt kreisrund.
Die drei T tragen am meisten zur Erkennung bei. Die "Lappen" rechts und links vom Aufstrich kann kein noch so raffinierter Fälscher so aussehen lassen, als wenn vor dem Prägen gerändelt wird.
Weiterhin ist gut zu wissen, daß alle 10 Mark Goldstücke mit großem Adler 110 Randperlen aufweisen müssen! Davon gibt es keinerlei Abweichungen. Die Gestaltung der Kopfseiten war jedoch den einzelnen Prägestätten überlassen-also unterschiedlich.
Leider kann ich meinen Beitrag zum Thema noch nicht mit passenden Bildern untersetzen, da mir noch ein Scanner fehlt.

MfG Logoduisburg

Ich sammele Brandenburg/Preußen und Kaiserreich.
 
Ich bezweifel stark, dass der Beitrag von dir ist. Ich weiß sogar von wem er ursprünglich stammt.


Die Fälschungen von Schmidt/Hausmann sind ja gerade so gefährlich, weil sie sich ein Rändelwerk für die Randschrift gekauft haben!
 
@Goldnase
Servus!
Ich glaube nicht, dass es wichtig ist ob der Beitrag von Logoduisburg stammt oder nicht - für mich persönlich ist es viel wichtiger das er da ist. Wer auch immer der Autor ist.
Auch wenn es nur hilft mehr oder weniger plumpe Fälschungen zu identifizieren - so ist es dennoch hilfreich.

Schöne Grüsse aus den fernen Osten

goldcoin
 
Original geschrieben von goldcoin
Ich glaube nicht, dass es wichtig ist ob der Beitrag von Logoduisburg stammt oder nicht - für mich persönlich ist es viel wichtiger das er da ist.
Der Anstand erfordert, daß man eine zitierte Quelle angibt und sich nicht mit fremden Federn schmückt.
Informationen, bei denen man nicht weiß, woher sie stammen und was hinzugedichtet ist, sind generell von minderem Wert. Gerade im Internet, wo Richtiges und Falsches bunt gemischt durcheinander stehen, kommt es auf die Glaubwürdigkeit der Nachrichten und des Verfassers an.
 
Tschuldigung,
natürlich ist der fachliche Teil des Beitrages nicht von mir.
( Habe ich vom Münzhändler Franz Zylka - Wuppertal) übernommen.
Hätte ich auch gleich erwähnen können. Ich finde jedoch, daß diese Dinge mehr in die breite Öffentlichkeit getragen werden müssen, um uns Münzsammler vor diese dubiosen Machenschaften zu schützen bzw. aufzuklären.
Gerade bei ebay habe ich den Eindruck, tummeln sich viele, die mit
ihren "alten Erbstücken " und "Dachbodenfunden" auf Dummenfang gehen.
Mir jedenfalls hat die genauere Kenntnis zu Details der zweifelsfreien Erkennung von falschen Reichsgoldmünzen lange Zeit gefehlt, so daß ich stark erstaunt war, als ich vor ein paar Jahren einige Goldstücke veräußern mußte und vom Händler gleich 3 (!) 5 Markstücke als Fälschungen aussortiert wurden.
Zumal ich diese mal über einen renomierten Münzhandel erworben hatte.
Ich glaube Herr Zylka ist nicht böse darüber, wenn sein 50jähriger Erfahrungsschatz im Umgang mit Kaiserreichmünzen auch anderen hilft, schwarze Schafe zu erkennen.
Mir hat es jedenfalls sehr geholfen, zuerst einen prüfenden Blick auf den Rand der Goldmünzen zu werfen. leider geht dies nicht bei den 5 Markstücken.

MfG Logoduisburg
 
Mich würde mal interessieren, wo du die falschen 5er erworben hast. Wenn du das hier nicht schreiben möchtest, würde ich mich sehr über eine PN freuen.


Gruß Markus
 
Wie bereits in dem anderen Beitrag, über falsches Reichsgold bei eBay, habe ich unter der Adresse http://mitglied.lycos.de/trebogadlekno/ einige Bilder meiner zwanzig Münzen hochgeladen. Es handelt sich nur um 20 Mark Münzen. Bei den meisten bin ich recht sicher, dass sie original sind, bei anderen habe ich jedoch Zweifel.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr euch die Bilder mal anseht und vielleicht etwas dazu schreibt. Die Bilder (gerade die Scans) sind leider nicht in einer sonderlich hohen Auflösung, da der Speicherplatz und auch die Ladezeiten sonst zu hoch geworden wären. Ich hoffe, es reicht dennoch, um die wesentlichen Punkte zu erkennen. Bei Bedarf scanne ich einzelne Münzen, oder auch nur bestimmte Details in höherer Auflösung erneut ein.
Die Randperlen habe ich noch nicht alle gezählt. Sobald ich den Nerv dazu habe (und den braucht man dabei), werde ich die Angaben aktualisieren.

Ich habe leider nur Webspace bei Tripod, daher erscheinen beim Aufrufen der Seiten leider manchmal etwas große Werbebanner. Diese verschwinden aber nach etwa 10 Sekunden wieder.

Schon mal Danke und Gruß
Dagobert
 
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