Brexit-Gedenkmünze für die Tonne produziert

Ich denke auch, wenn es demokatisch verlaufen wäre, dann wäre das Ergebenis OK. Aber mit Betrug, bzw falschen Daten zu operieren, sollte nicht nur bei den Briten, auch bei uns eine Straftat sein.
 
Das tragische an der ganzen Sache ist, dass sich, auch wenn es rein rechnerisch die Mehrheit ist, eben nur eine minimale Mehrheit für den Brexit entschieden hat und es eben auch bei weitem ausreichend Remainers gibt.

Dass der Status vom UK innerhalb der EU trotzdem grundsätzlich zu überdenken wäre, steht hierbei aber auf einem ganz anderen Blatt. Ich finde es nur wahnsinnig schwierig, wie hier teilweise der Austritt als unbedingter Wille des Volkes dargestellt wird, obwohl es statt 100% nur um 51,9% geht.
Das ist leider bei jeder Wahl in der heutigen Zeit so.
 
Nichtwähler geben ihre Stimme immer automatisch der Mehrheit.
 
Was soll diese unsägliche Meckern über einen Volksentscheid der nun mal anders ausgegangen ist als man selbst gewünscht hat.
Von dem Ergebnis des Referendums war ich angenehm überrascht. Sinnvoll wäre es aus meiner Sicht gewesen, wenn das UK sich bereits Anfang der 90er Jahre bei der Gründung der Europäischen Union (Vertrag von Maastricht) verabschiedet hätte, aber dazu ist es ja nicht gekommen.

Vom Abstimmungs-Prozedere allerdings habe ich nicht viel gehalten. Zum einen muss man sich im UK für die Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen registrieren (grob vergleichbar mit der Situation in den USA). Und das macht, gerade unter den eher mobilen jüngeren Wählern, leider längst nicht jeder. Zum anderen fehlte jegliche "offizielle" Folgenabschätzung: In manchen US-Staaten beispielsweise gehört zu jeder Abstimmungsfrage eine Art Kommentar über die möglichen bzw. erwarteten Konsequenzen. Wie präzise solche Angaben beim Thema Brexit hätten sein können, weiß ich nicht. Aber so wie es hier lief, lautete die Frage ja im Grunde: Wollt ihr den Zustand, den ihr kennt, beibehalten? (Und das wollte die Mehrheit der Abstimmenden eben nicht.) Oder wollt ihr irgend etwas Anderes? Ja - aber was? :)

Ein zweites Referendum halte ich für unangebracht und gefährlich. Denn selbst wenn es dann eine dünne Remain-Mehrheit geben sollte, gäbe es immer noch zwei etwa gleich große Lager - mit dem Unterschied, dass die Leaver zu Recht behaupten könnten, dass eine demokratisch legitimierte und gültige Abstimmung einfach ignoriert werde. Eine Frage, über die man aber durchaus abstimmen könnte, wäre die nach dem Exit-Modus. Also zum Beispiel: Raus um jeden Preis? Oder verhandeln, bis es ein für alle tragbares Ergebnis gibt?

Tschüs,
Christian
 
Ein zweites Referendum halte ich für unangebracht und gefährlich.

Sehe ich völlig anders. Beim ersten Referendum wurde gelogen, dass sich die Balken biegen, vor allem von Leave. Von dem was russische Trolle und andere noch an Falschinfos verbreitet haben, will ich gar nicht reden.
Ein zweites Referendum würde der Bevölkerung die Möglichkeit geben nochmal genau darüber nachzudenken, was ein Brexit -- egal ob hart, weich, oder gar nicht -- für das Land und die Union bedeutet. Jeder Brexit, bedeutet für das UK wirtschaftliche Verluste. Sag nich ich, sagt die BoE.
Seine Meinung zu ändern ist keine Schande. Schon gar nicht bei einer Entscheidung, die das UK mindestens die nächsten 20 Jahre ertragen muss.
 
Seine Meinung ändern? Es wäre erst einmal gut, wenn die britische Regierung und das Parlament überhaupt eine Meinung hätten. Die kloppen sich doch nur noch, um das Gegenüber so richtig schön vorzuführen.
Was mich sehr nachdenklich stimmt, ist das Taktieren und Rumwursteln der EU. Stringenz und Konsequenz sehen anders aus. Was die anderen EU-Mitglieder daraus lernen ist klar.
 
Offtopic:
Die EU hat viel zu verlieren (und wir damit auch) - wirtschaftlich und trotz der Kosten, die aktuell durch die Hängepartie entstehen, ist der Status quo besser als No-Deal. Und politisch werden (auch) die Remain-er von der EU enttäuscht sein, wobei das politische Erbe des Brexits eh ein schwer zu verdauerndes Stück sein wird...
On-topic: ich dachte die Münze wäre schon mit dem März-Datum geprägt worden?
 
Bevor jetzt über die Wahlbeteiligung bzw. Die Nichtwähler gestritten wird. Das war ein konsultatives Referendum. Und die Regierung wollte dann im Anschluss damals ja nicht einmal das Parlament beteiligen.
Aber zur Münze zurück. Ich finde es schon seltsam, für so was einen Gedenkanlass zu kreieren. Das Volk weiter spalten.
An sich eine gute Idee für Ausgabeanlässe. Atomausstieg, Kohleausstieg, letzte Ölheizung und letzter Verbrennungsmotor.
 
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