Guten Tag liebe Münzenfreunde,
auch ich habe mir einige Zeit lang viele Euro-Fehlerprägungen angeschaut und habe dann ein paar herausgefiltert, die ich hier mal zeigen möchte und ich mich über eure Ansichten erfreuen kann.
2002 - Griechenland – a) leicht dezentriert – b) Materialverdrängung im Stempel mit Bruch im Stierschwanz
d) Materialschwund im Rock u. Stierschulter – natürlich mit Finnland - S im Stern.
Wir wissen, je seltener und markanter eine Fehlprägung des Münzbildes ist, desto wertvoller ist sie und desto höher fallen die Schätzungen aus. e) Ihr kennt doch sicherlich die Münze von Ebay mit dem b) gebrochenem Stierschwanz.
Auch diese Münze ist 2 Euro Wert – aber - welchen Sammlerwert haben seltenen Prägefehler wirklich.
Mit besten Grüßen und Dank
Eurozeitlos
Beitrag #3 "Eurozeitlos"
....... Der Münzfachexperte Guy Franquinet betrachtete diese Münze und bestätigt, die d) Materialausbrüche im Knie und Stierschulter sind durch Stempelverschmutzung / Stempelmaterialanhaftungen entstanden. c) Die Unterbrechung im Stierschwanz besteht aus dem Verschluss der ursprünglichen Rille im Stempel - durch Anhaftungen am Stempel und einer neuen Rille im Stempel – da der Bogen oben nur durch eine Rille entstehen kann – wie bei einem Stempelriss. .......
Moin Moin und Hallo lieber "Eurozeitlos",
vorab möchte ich anmerken, dass die besagte Münze über ihr Aussehen (eine scharfe Abb. wäre für den Vergleich mit den beiden flankierenden Münzen hilfreich) mit großer Wahrscheinlichkeit entweder
1. mit zu geringem Druck oder
2. mit einem komplett abgezogenen und darüber automatisch eine Konturenverfeinerungen des Releifs ergebenden Prägestempel geprägt wurde.
Meine Anmerkungen zu:
a) Diese leichten Dezentrierungen liegen in der Herstellungstoleranz und sind im Grunde nicht wirklich erwähnenswert. Sie sind so häufig (aufgetaucht und werden von sich mit dem umfassenden Prägeprozess nicht Auskennenden) hier im Forum auch immer wieder vorgestellt), dass man sie fast schon als "normal" bezeichnen kann. Sie sind vor allem von Faktoren abhängig, die das Fließverhalten der beiden unterschiedlichen Metalllegierungen bei der Prägung bestimmen / beeinflussen.
b) Wenn man sich die Stelle des
unterbrochenen (nicht
gebrochenen
) Stierschwanzes genau anguckt, dann kann man in dieser Vertiefung erkennen, dass sie nicht eben ist. Dieses deuten darauf hin (kann stark darauf hindeuten), dass es sich um eine recht massive Beschädigung handelt, bei der Rondenmaterial durch eine "Schabbewegung" nach oben befördert wurde. Das dabei u.a. aus dem Schwanzbereich transportierte / abgeschabte Material verblieb (erhaben) teilweise sowohl an den Seiten als auch am Ende dieses Beschädigungsvorganges.
c) Dieser in Beitrag #3 nachgeschobene Erklärungsversuch für die Entstehung ist für mich über mein bescheidenes Wissen zu generellen Entstehungsmöglichkeiten von Besonderheiten im Rahmen der Münzenprägung nicht nachvollziehbar und erscheint mir ein wenig - ich schreibe mal: ""etwas utopisch""
.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass H. Franquinet diesen Entstehungsweg genau so postuliert haben soll !?
d) Es handelt sich bei diesen
fehlenden bzw. abgeschwächten Reliefkonturen nicht wie geschrieben um "Materialausbrüche". Ausbrüche gibt es im allgemeinen FP-Sprachgebrauch bei den Prägestempeln ("Stempelausbrüche"), die dann entsprechend der Ausbrüche zusätzlich und erhaben sind.
Sie entstehen vielmehr - wie in richtiger Weise geschrieben - durch entsprechende "Stempelverschmutzungen", bei denen sich
z.B. Maschinenöl oder / und ein Gemisch aus diesem Öl mit Metallabrieb vom Prägeprozess
in den Stempelvertiefungen ansammelt.
e) Nein.
Das es diese Münze mit identischem Aussehen mehrfach geben soll, ....... . Einen entsprechenden link bzw. die Mitteilung der ebay-Nr. zu diesem erwähnten 2. Stück würde ich zur Klärung der Sachlage, d.h., für weitere Diskussionen unabdingbar, sehr begrüßen.