20 Euro Biber - komische Beilage im Etui

Hallo,

da die Begrifflichkeiten schon wieder drohen ungewollt durcheinander zu kommen.: Hochdruck LDPE wird im einem Verfahren mit hohen Drücken behandelt/hergestellt, daher auch die Handelsbezeichnung, diese Bezeichnung hat nichts mir dem "LD" im Namen zu tun. Es sollte wesentlich stabiler und vor allem fester als herkömmliche Plastiktüten aus LDPE sein.

Gerade die Eigenschaft Stoffe kaum abzugeben wird in diesem Fall genutzt (Schadstoffe für den Menschen sind in der Grundsubstanz LDPE erst einmal nicht enthalten).
Das Material gibt alles was darin eingeschlossen ist (Farbe oder Chemiekalien) über einen langen Zeitraum (und bei gleichbleibender Temperatur) gleichmäßig ab. Dieser Effekt soll hier genutzt werden.
In den Verpackungen für die Münzen (habe keine und kann daher nicht nachsehen) werden sehr wahrscheinlich zum Teil Naturmaterialien verbaut sein, die gegen Schimmelbildung anfällig sind z.B. Naturfasern in Stoffen, Seidenpapier oder Papier allgemein.
In der Vergangenheit wurde der Schimmelbildung vorgebeugt, in dem Silicagel in Beutelchen den Verpackungen zugegeben wurden. Silicagel nimmt ein vielfaches des Gewichtes an Wasser aus der Umgebungsluft auf und speichert dies.
Das entzieht allen (Schimmel)Pilzen die Lebensgrundlage und hält zudem die Ware trocken.
Das Wasser wird nur abgegeben, wenn das Silicagel erwärmt wird (getrocknet). für die Trocknung sind im Silicagel Farbindikatoren, meist ist ein geringer Teil eingefärbtes Gel, welches bei der Wasseraufnahme die Farbe verliert (in seltenen Fällen färbt es sich ein). Hierfür wurden verschiedene Metallverbindungen genutzt, wovon einige stark Gesundheitsschädigend sind (von giftig, krebserregend bis stark mutagen war alles dabei). Besonders Problematisch ist dabei der früher verwendete blaue Farbstoff Kobalt(II)chlorid. Eine Zeitlang war Silicagel in der EU nur mit gelben und orange Indikatoren erhältlich, mittlerweile gibt es einen Ersatzstoff für Kobalt(II)chlorid, aber der funktioniert nicht so gut.
Kobalt(II)chlorid wird in China noch verwendet. Für die Einfuhr in die EU wird daher entweder auf Trockenkapseln aus Tonmineralen (oft Mikolit) ausgewichen, oder wie im Fall der Schachteln auf Chemie in Form der Plastikstreifen, die die Schimmelbildung verhindern soll. In Einzelfällen findet sich selbst heute noch an Kleidungsstücken oder Schuhen beim Kauf Silicapäckchen mit dem alten blauen Indikator. In 99,9% der Fälle dürfte sich aber nur noch Tongranulat finden. Von Silicagel kommt man immer mehr ab.
Pflanzliche Stoffe als Schimmelverhinderer mögen im Haushalt funktionieren wo man regelmäßig kontrolliert ob noch alles in Ordnung ist. Bei einem Schiffscontainer stelle ich mir das sehr kompliziert vor, zumal es tausende verschiedene Schimmelpilze gibt, die gegen ganz unterschiedliche Stoffe tolerabel sind. (z.B. der oben erwähnte Knoblauch verschimmelt in unseren Breiten auch, wenn man es darauf anlegt). Es bleibt also für solche Zwecke nur die Chemiekeule. Der entscheidendste Nachteil der Plastikstreifen, sie verhindern nicht ein feuchtwerden der Schachteln, da das Wasser nicht entzogen/gebunden wird.

Alternative: Die Kästchen werden zu Abwechslung mal wieder im Schwarzwald aus nachwachsendem Holz gebaut und erhalten das Flair von richtigen Sammlungsschatullen. Bei der Massenanfertigung in der deutschen Münzprägung ist das aber eher pures Wunschdenken, zumal es hier im Land Arbeitsplätze schaffen würde und Transportwege entfallen könnten, woran der Politik momentan nichts gelegen ist... .
(sorry für den letzten Satz - nur meine persönliche Meinung und führt bitte nicht zu politischen Diskussionen)

Grüße pingu

pS: Tonminerale nehmen nur begrenzt Wasser auf, grob je nach Mineralart bis etwa 60 Gewichtsprozent. Dies auch nur, wenn sie relativ rein vorliegen. Daher wesentlich teurer in der Herstellung und umständlich in der Anwendung.
 
Zuletzt bearbeitet:
für mich ist es nicht unsinnig, sondern ich stehe dazu - ob dir das passt ist mir völlig....
 
Alternative: Die Kästchen werden zu Abwechslung mal wieder im Schwarzwald aus nachwachsendem Holz gebaut und erhalten das Flair von richtigen Sammlungsschatullen. Bei der Massenanfertigung in der deutschen Münzprägung ist das aber eher pures Wunschdenken, zumal es hier im Land Arbeitsplätze schaffen würde und Transportwege entfallen könnten, woran der Politik momentan nichts gelegen ist... .
Das sehe ich ganz genau so. Gerne kann das auch in Europa gefertigt werden, aber China sollte man damit nicht involvieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese "Antwort" habe ich heute erhalten. Das ist doch etwas peinlich ;) Meine erste Anfrage hatte ich vor mehr als 2 Monaten getätigt.
Guten Tag Tobias Honscha,

vielen Dank für Ihre IFG-Anfrage zum Thema grüne Kärtchen mit der Aufschrift LDPE Recyclable in Etuis der Sammlermünzen 20 Euro Biber und 50 Euro Mobilität.


Zu Ihrer Anfrage steht die Stellungnahme des Fulfillment Dienstleisters noch aus. Die Beantwortung Ihrer Anfrage wird sich daher leider noch verzögern. Hierfür bitten wir um Entschuldigung.



Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag



Ihr Team IFG



Bundesverwaltungsamt

Referat Z I 5

Justiziariat; Vergabestelle; Informationsfreiheitsgesetz
 
;)
Da fehlt ja noch ein entscheidender Satz als Abschluss.:
"Wir hoffen, das sich die Anfrage im sprichwörtlichen Sande verläuft und bitten Sie, zu vergessen diese jemals gestellt zu haben..." .

Einfacher wäre als Antwort gewesen: "Wir wissen nicht was wir verteilen, aber wir geben es gern."

Verschwörungstheoretiker würden nach dieser Antwort argumentieren: " jetzt weis ich wie Corona nach Europa gekommen ist und verteilt wurde..."

Eigentlich zum heulen, aber man kann sich das Lachen irgendwie auch nicht verkneifen über so viel Unbedarftheit.

Ich kenne niemanden, der "die Katze im Sack" kauft, für gewöhnlich will jeder vor einem Geschäftsabschluss wissen, was er und in welcher Form er etwas bekommt.
Bei der Münze Deutzschland steht sehr wahrscheinlich unter allen Verträgen mit Handelspartnern der Zusatz "gekauft wie (nicht) gesehen"... .
 
Ich habe mal nachgefragt:
Hallo,
vielen Dank für den Zwischenbericht. Mir erschließt sich aber nicht, welche
Gründe gegen die Beantwortung meiner Frage Nummer 3 sprechen. Diese Fakten
können Sie doch im zuständigen Referat klären.
Hier noch einmal die Frage:
"3.
Seit dem 2. Juli 2024 ist Ihnen ein potenzielles Risiko bezüglich der
LDPE-Kärtchen bekannt (ich hatte hierzu eine Anfrage per E-Mail an
oeffentlichkeitsarbeit@bva.bund.de gestellt).
a) Welche Maßnahmen haben Sie gemäß § 6 ProdSG ergriffen?
b) Welche Stellen waren in die Beantwortung dieser die Produktsicherheit
betreffenden Frage involviert?
c) Warum waren Sie nicht in der Lage eine Antwort in einer angemessenen Zeit
zu übermitteln?"

Hinsichtlich Ihrer aktuellen Sachstandsmittteilung ist Frage 3c von großer
Bedeutung. Seit meiner ersten Anfrage sind bereits 2 Monate vergangen.
 
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