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Mažoji Lietuva
Preußisch-Litauen (im 20. Jahrhundert vereinzelt auch Deutsch-Litauen, litauisch
Mažoji Lietuva oder
Prūsų Lietuva) war eine im 17. Jahrhundert aufgekommene Bezeichnung für mehrere
Ämter im nördlichen
Ostpreußen mit einem starken litauischen Bevölkerungsanteil. Um 1732 fand die Bezeichnung, auch als „Klein-Litau“, „Preußisch Litthauen“, „Lithuania“, Eingang in die
preußische Kartographie. Das Gebiet bewohnten neben den eingesessenen
Prußen und
Kuren infolge einer Besiedlung der
Großen Wildnis durch den
Deutschen Orden ab dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts mehrheitlich
Litauer sowie Deutsche und
Polen. Die litauische Prägung des Gebiets endete mit den Verheerungen durch die
Pestepidemie von 1709/10 und dem durch den preußischen König eingeleiteten
Retablissement, einem Wiederaufbau des Landes einschließlich der Neubesiedlung mit deutschsprachigen Siedlern. Ostpreußen wurde im 18. Jahrhundert vom preußischen
Hof offiziell in das
Ost-Preußische und
Litauische Kammer-Departement eingeteilt. Den detaillierten damaligen Gebietsstand des Litauischen Kammer-Departments, das auch als „Preußisch-Litauen“ bezeichnet wurdet, erfasste 1785
Johann Friedrich Goldbeck im ersten Teil seines vom Hof in Auftrag gegebenen zweiteiligen Werks
Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Das Gebiet gehörte bis auf das
Memelland zwischen 1923 und 1939 nie zum Staat
Litauen. Abgesehen von weitergehenden nationalistischen Ansprüchen aus der Vergangenheit wird heute bisweilen das
Memelgebiet mit angrenzenden Gebieten „Kleinlitauen“ genannt.
Quelle und mehr: Preußisch Litauen – Wikipedia