Ich habe - über viele Jahre - nur sehr oft beobachtet, dass sehr viele dieser immer mal wieder angebotenen Münzen Top erhalten waren oder es auch heute noch sind.
Meine Meinung zu den hohen Zuschlägen ist folgende:
Es gibt diese Stücke und sie sind nicht superselten. Klar: es gibt erhöhte Nachfrage, weil die Menschen in Polen in den letzten 25 Jahren ganz erheblich an Wohlstand gewonnen haben und nun sowas auch hier, im Westen frei einkaufen (nicht nur dürfen, sondern finanziell auch) können.
Daher haben sich die Preise auch viel besser entwickeln können, als die Preise vieler deutscher Münzen, speziell die des Gebietes BRD. Da war es nämlich genau umgekehrt, als in Polen.
Was ist häufig, was selten?
Schwere Frage. Man könnte meinen, die Ausgaben von Neu-Guinea-Pfennigen seien selten. Die Anzahl der auf der zwei-Buchstaben-Plattform angebotenen Stücke spricht eine ganz andere Sprache.
Die "Polen" werden oft angeboten: auf der 2-Buchstaben-Plattform sind derzeit 13 Stücke der 10 Zloty-Goldmünzen von 1925 auf den ersten Blick lokalisierbar. Der 20er ist deutlich teurer und wird deutlich seltener angeboten. Suche ich mit Google, finde ich direkt 4 aktuelle Angebote zwischen 1.750 und 3.000 Euro.
Und nun kommt´s:
10 Gulden Niederlande von 1898 in 900er Gold (keine Nachprägungen in 585 oder so) muss man erst mal finden. Derzeit kenne ich drei Angebote dieser Münze. Googelt man, findet man diese nicht alle auf den ersten Blick. Gestern habe ich endlich "meine" gekauft. Viel zu teuer. Und das auch noch in dem Wissen, dass es zwar ein paar Kontaktstellen in den erhabenen Bereichen hat, ansonsten aber ziemlich unverbraucht ist und dem ziemlich nahe kommt, was man als "Bankfrisch" bezeichnet. Nach nun 125 Jahren hat das Stück in den Vertiefungen noch Reste der originalen gold-kupferroten Farbe der Münzen, so, wie sie aufgrund ihres Kupfergehaltes verausgabt worden sein müssen: vergleichbar mit der von älteren Krügerrändern und Sovereigns mit hohem Kupferanteil in der 916er Legierung. Von der einstigen 99.000er Auflage ist entweder alles in absolut festen Händen (glaube ich nicht) oder viel ist verloren (meine Meinung mit dem Zusatz: das, was noch da ist, befindet sich meist in starken Händen und zu den Preisen wollen viele ums Verrecken nichts verkaufen). Mit etwas Pech gibt es noch ein paar Säcke davon in einem alten Bank- oder Zentralbanktresor oder einem alten, ungeöffneten Bankfach in der Bahnhofstraße / unterm Paradeplatz in Zürich. Das Risiko gibt es bei allen "seltenen" Stücken häufigerer / größerer Auflagen ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum 2. WK. In dem Fall habe ich maximal den einfachen Metallwert "verballert". Das "geht" dann noch. Beim 20er aus Polen würde das echt ins Fleisch gehen (meine Meinung). Aber vielleicht gibt es auch dazu Infos und die ZB-Bestände sind, wenn es sie denn mal gab (Erhaltungen sprechen dafür) bereits restlos aufgelöst. Null von den 10 Gulden 1898 und drei von den 20-Zlotych-Münzen von 1925 gibt es übrigens in der Bucht.... Und auf der 2-Buchstaben-Plattform steht es 1:1. Ist ja auch logisch: 1988 notoerte der >Niederländer mit 250 $ in "Vz" im KM, das 3,05-fache des Goldpreises. MA-ID-5657902084 ist (berieben) und daher auch nicht besser, als "vz", egal, was der Verkäufer dranschreibt. Mit 725 Euro notiert es bei 793 Dollars. Nach wie vor enthält es 0,1947 Unzen Gold. Kostet aber "nur noch" das 2,4-Fache des Goldwertes. Der 20er aus Polen kostete 1988 etwa das 1,91-fache seines Goldwertes. In Unzirkuliert. Und heute? Ein Vielfaches mehr!
Meine Meinung: genau und auch wegen sowas wird die eine Münze, obgleich sie von ihrer Auflage her "seltener" ist viel häufiger angeboten und die andere so gut wie garnicht.
Wie ich drauf komme? Ganz einfach. Schauen wir uns mal Silbermünzen mir vergleichbarer Seltenheit an: 2,5 Gulden 1898 vergleichbar oft, etwa 100.000 mal geprägt, werden auf der 2-Buchstaben-Plattform statt einer, wie bei dem 10er gleich 19 Stück angeboten. Zwischen 245 und 6.500 Euro liegen die Preise; Ok, 6.500 Teuronettten, das ist in der Qualität jenseits von Gut und Böse, das Angebot kann ich selbst bei allem Respekt nicht mehr ernst nehmen. Der Anbieter mag das anders sehen. Und nun den Blick nach Polen: 2 Zloty 1966 mit dem Präsidentenkopf. Auflage 75.000. Auf der 2-Buchstaben-Plattform : 706802070 (1.400 Teuronetten in "fast vz" und das war es dort dann auch schon. Ich kann sagen: die Münze ist echt gesucht und das seit Jahrzehnten. In "platt" (ss) hatte ich sie Ende der 90er mal für um die 300 DM an einen Spezialhändler verkauft. "Gekauft hatte ich auf der Münzenbörse in Moers eine (fast) komplette Sammlung. Die waren alle fast "platt" - der 1936er alleine hat den Kaufpreis rausgerissen. Und die Bucht? 1 x 2,5 Gulden (aus England, geschätzt ss+ dür 300 Euro + Versand + Märchensteuer, also etwa 375 Euro) und 2 Zloty 1936 mit Präsidentenkopf? - Null. Sagt alles. 75.000er Auflage, 1 Stück auf 2 Plattformen im Angebot. Meine Meinung: so selten können die nicht sein, das ist ein Hype! Da gibt es nur eines: die "anderen" einfach machen und sich selbst nicht mehr anstecken lassen....