Tscherwonez 1923

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1923 prägte die junge Sowjetunion ihre erste Goldmünze, ein " Tscherwonez " genanntes Zehnrubelstück, dass dann zwischen 1975 und 1982 noch einmal nachgeprägt wurde.
Mich interesiert aber die Originalprägung. Die Auflage beträgt , nachdem was ich in Erfahrung gebracht habe, ca 2 Millionen Exemplare. Die Preise bewegen sich im unteren vierstelligen Bereich, was zunächst mal Seltenheit suggeriert. Doch wie selten sind diese Stücke wirklich ? Bei Heritage kann man bei der laufenden Auktion zwischen 6 Exemplaren wählen, das erinnert eher an 25 Gulden Danzig, die auch nicht selten, bloss teuer sind.
Ist darüberhinaus bekannt, wie die1923er eingesetzt wurden, ob als Goldreserve oder als Handelsmünze und gibt es eventuell Vermutungen über das heutige Vorkommen ?
 
In einem anderem Forum gibt es einen Faden zu den Tscherwonez. Ein von mir durchaus dort geschätzter Forist (Mithras) hat dzu geschrieben:

"Die genannten Prägezahlen scheinen auf dem aktuellsten Stand zu sein. Sowohl bei den Zarenzeit-Rubeln als auch den Tscherwonzen. Quelle offenbar Krause/Mishler.

Die absoluten Zahlen besagen leider gar nichts über die HEUTIGE Rarität, weil sehr viele Münzen inzwischen eingeschmolzen wurden. Das betrifft z.B. auch und gerade die 1980er...1982er Tscherwonez, auf denen die Sowjetrussen wegen des Olympiaboykotts 1980 aufgrund ihres Überfalls auf Afghanistan sitzen geblieben sind. Heute sind diese Jahrgänge nur mit merklich Aufgeld zu bekommen...

Dito. die originalen 1923er Tscherwonzen, die das Schicksal des 1917er Sovereign teilten: zwar in Millionenauflage geprägt, aber fast komplett für den Kauf von Waren im Ausland verwendet (in beiden Fällen: Rüstungsgüter/Rohstoffe aus den USA) und deshalb dorthin abgeflossen und mittlerweile in die netten 400-oz-Barren verwandelt....."
 
Vielen Dank für diese Hinweise. Der Londoner Sovereign von 1917 wurde in einer Auflgae von 1 Million geprägt, er taucht heute etwa 1 mal pro Jahr auf Auktionen auf ( aktuell 132. St James am 19.05.15 ) und liegt bei ca 8 - 10 k, verglichen damit ist der Tscherwonez von 1923 wesntlich häufiger.
Interessant auch der Hinweis auf die Tscherwonezprägungen von 1979 und 1980. An einen möglichen Boykott dieser Jahrgänge im Zusammenhang mit Afghanistan hatte ich noch nie gedacht.
 
Noch zwei Nachfragen:
Ist bekannt, was es mit dem 1925er ( Auflage laut diesem Katalogausschnitt 600000, Abbildung im Schoen )
Wieviele PPs des 1980er wurden in Leningrad und wieviele wurden in Moskau gepraegt ?
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Bei einem bekannten deutschen Edelmetallhändler, der ausschließlich sehr gut bewertet wird (dessen Name leitet sich von einer alten Scheideanstalt ab), wird der 1923er z. Zt. angeboten für 3.500,-- €. Ein recht stolzer Preis, für mein Empfinden.
 
Bei einem bekannten deutschen Edelmetallhändler, der ausschließlich sehr gut bewertet wird (dessen Name leitet sich von einer alten Scheideanstalt ab), wird der 1923er z. Zt. angeboten für 3.500,-- €. Ein recht stolzer Preis, für mein Empfinden.

Die 6 Exemplare der letzten Heritage- Auktion sind ebenfalls in diesem Bereich zugeschlagen worden, insofern scheint dies der Preis zu sein, den der Markt zu zahlen bereit ist. Neben dem Stück, dass Du erwähnst, gibt es momentan einen weiteren 1923er bei einem anderen Anbieter und auch auf einer Plattform wurde in diesem Jahr bereits einer verkauft. Bei 9 Angeboten in vier Monaten, die bereits eine nichtsystematische Vorkommensregistrierung zu Tage fördert, bekommt man wirklich nicht den Eindruck, dass dieser Jahrgang selten ist. Es verhält sich anscheinend mit ihm, wie mit dem Danziger 25 Guldenstück von 1930 und den Elephanten; relativ häufig und ziemlich teuer.
 
Ich finde schon das die Danziger selten sind. Kamen nur alle auf einmal auf den Markt.
 
Ich finde schon das die Danziger selten sind. Kamen nur alle auf einmal auf den Markt.

Deswegen sind ja nicht mehr selten. Bevor sie auf den Markt kamen ,sah das anders aus. Zylka beschreibt ja sehr schön in seiner Hauspost, wie Anfang der 90er Jahre die Preise abstürzten, da das Angebot anstieg.
 
Mir fehlt immer noch der 1982er-Tscherwonez. Sollte der mal jemand über den Weg laufen, denkt bitte an mich.
 

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