Schluß mit dem Gender-Unfug

Wenn ein kleines Mädchen von Kindheitstagen in Werkstätten nur Männer arbeiten sieht, und der Vater nur dem Sohn zeigt wie man ein Ölwechsel macht (ohne das von dem Sohn mehr Interesse zu dem Thema gezeigt wurde als der Tochter), kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Tochter nach der Schule den Beruf "Mechanikerin" vielleicht erst gar nicht in Erwägung zieht, auch wenn sie vielleicht viel Talent für den Beruf hätte. Das ist keine bewusste Entscheidung, das Gehirn kommt erst gar nicht auf die Idee.

Das ist richtig und da gehe ich 100%ig mit.

Ändert es etwas daran, wenn man von Mechaniker*innen spricht oder in der Stellenanzeige Mechaniker und Mechanikerinnen ließt?
Klar ist das nur einer von 100 Umständen, die dazu führen, dass wir kaum Mechanikerinnen haben und das Wording wird nicht alleine dafür sorgen, dass in ein paar Jahren nicht 40%+ der Personen die Autos reparieren weiblich sind.

Ich kann mir aber vorstellen, dass es für eine bis x Personen von 1000 einen Unterschied macht, und das ist ein Anfang. Der mich nichts kostet.

Und hier kommt die Diskussion in Gang. Denn die Frage ist, ob es dich bzw. die Gesellschaft wirklich nichts "kostet" - denn die Nutzung von "gendergerechter" Sprache wird von verschiedenen Bevölkerungsgruppen mit einer extremen, quasi-religiösen Inbrunst versucht, den Menschen aufzuzwingen. Und dabei wird entgegen deinen Ausführungen das Gendern oftmals als Allheilmittel gegen Ungerechtigkeit angepriesen, und diejenigen, die dagegen Einwände haben, direkt als Ewiggestrige, Chauvinisten oder (schauder!) "cis-male" beschimpft. Die Fronten sind längst verhärtet, und ich sehe die Schuld hierfür eher in der inquisitorischen Art der Gender-Befürworter, als in der Schuld absichtlich misogyner, alter Männer.

Du kannst die Menschen eben nicht zwingen, ihre lebenslange Sprache abzuändern, und jeden moralisch zu delegitimieren, der dieser Aufforderung nicht sofort nachkommt. Sprache ändert sich über Generationen durch Anpassung von Normen und Ansichten, nicht, weil eine besonders aktive Minderheit besonders laut brüllt.
 
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Die Fronten sind längst verhärtet, und ich sehe die Schuld hierfür eher in der inquisitorischen Art der Gender-Befürworter, als in der Schuld absichtlich misogyner, alter Männer.

Du kannst die Menschen eben nicht zwingen, ihre lebenslange Sprache abzuändern, und jeden moralisch zu delegitimieren, der dieser Aufforderung nicht sofort nachkommt. Sprache ändert sich über Generationen durch Anpassung von Normen und Ansichten, nicht, weil eine besonders aktive Minderheit besonders laut brüllt.
Man muss immer aufpassen, dass man sich ein Thema nicht verdirbt, weil man einige der Anhänger nicht mag, auch wenn das Verhalten dies zu tun, menschlich ist.

"Ich mag Musiker X nicht, deswegen werde ich mir nie wieder Musik des Genres anhören" - das Genre kann nichts für Musiker x.

"Politiker Y will alle Autos in Innenstädten verbieten, das Thema Klimaschutz ist für mich gestorben".
Die Mehrheit der Leute, denen Klimaschutz wichtig ist, möchten wahrscheinlich selbst ihr Auto behalten und die große Mehrheit ist "moderat" und möchte einfach etwas verbessern.

Bei den meisten Themen hört man die Extremen Verfechter (die bringen halt auch mehr Quote und polarisieren). Wer will schon einen Zeitungsartikel dazu lesen, dass Amazon jetzt 30% weniger Verpackung nutzt, oder dass der Imbiss um die Ecke jetzt wiederverwendbare ToGo Boxen anbietet, wenn man über 2 Personen lesen kann, die ein Kunstwerk als Protest zerstört haben?
Andersrum ist die Geschichte "mein Onkel möchte seinen persönlichen Sprachgebrauch nicht ändern, möchte aber eigentlich niemanden wegen seiner Identität, seinem Geschlecht oder sexuellen Orientierung diskrimieren" ein weniger spannender Zeitungsartikel als "Markus Söder: Bayern verbietet das Gendern in Schulen".

Wen man die Menschen aufteilt in zwei Gruppen, die zu einem Thema "Ja" oder "Nein" antworten, hat man eben immer ein breites Spektrum. Mancher Gendergegner will nicht "Schüler*innen" lesen sondern "Schüler und Schülerinnen", andere wollen nur "Schüler" lesen. Manch einer will seinen persönlichen Sprachgebrauch nicht ändern, wird aber niemanden aus seinem Unternehmen entlassen, weil er gendert. Ein anderer fordert/beschließt vielleicht Gesetze mit einem Verbot.

Auf der anderen Seite ist es natürlich genauso.

"Hälst du Klimaschutz für wichtig?"
Unter allen, die "ja" antworten, wirst du z.B. mich finden, mit der Meinung:
"Ich finde Klimaschutz wichtig, aber ich denke, man sollte die öffentlichen Verkehrsmittel einfach attraktiver machen, als mit Verboten zu arbeiten. Ich möchte unser Auto weiterhin behalten."
Genauso wirst du in der gleichen Gruppe aber Menschen finden, die nachts Autos anzünden.

Du hast recht, die Fronten sind bei vielen Fragen gesellschaftlich verhärtet. Ob das aber für einen persönlich gilt, entscheidet man selbst.

Sorry falls mein Text belehrend klingt: Das ist nicht meine Absicht, ich brauche nur manchmal etwas länger um meine Gedanken zu artikulieren.
 
Man muss immer aufpassen, dass man sich ein Thema nicht verdirbt, weil man einige der Anhänger nicht mag, auch wenn das Verhalten dies zu tun, menschlich ist.
Wen man die Menschen aufteilt in zwei Gruppen, die zu einem Thema "Ja" oder "Nein" antworten, hat man eben immer ein breites Spektrum. Mancher Gendergegner will nicht "Schüler*innen" lesen sondern "Schüler und Schülerinnen", andere wollen nur "Schüler" lesen. Manch einer will seinen persönlichen Sprachgebrauch nicht ändern, wird aber niemanden aus seinem Unternehmen entlassen, weil er gendert. Ein anderer fordert/beschließt vielleicht Gesetze mit einem Verbot.

Auf der anderen Seite ist es natürlich genauso.

"Hälst du Klimaschutz für wichtig?"
Unter allen, die "ja" antworten, wirst du z.B. mich finden, mit der Meinung:
"Ich finde Klimaschutz wichtig, aber ich denke, man sollte die öffentlichen Verkehrsmittel einfach attraktiver machen, als mit Verboten zu arbeiten. Ich möchte unser Auto weiterhin behalten."
Genauso wirst du in der gleichen Gruppe aber Menschen finden, die nachts Autos anzünden.

Du hast recht, die Fronten sind bei vielen Fragen gesellschaftlich verhärtet. Ob das aber für einen persönlich gilt, entscheidet man selbst.
Da hast du Recht, nur ist es leider mittlerweile so weit getrieben worden, dass viele Menschen den eben von dir beschriebenen Weg gehen, dass sie alles, was die bspw. Grünen befürworten, automatisch ablehnen.

Aber warum ist das so? Aus meiner Sicht hat die Regierung mit ihren Gesetzentwürfen und den schon besprochenen Äußerungen und moralischen Aufforderungen (insb. in den Themengebieten Gendern und Sprache, Energie, Mobilität, Ernährung, aber natürlich auch Migration und Kriminalität) dermaßen den Bogen überspannt, dass viele heute sagen:

"Ich wähle genau das, was den jetzigen Regierungsparteien, insb. den Grünen, maximal missfällt bzw. deren Politik maximal entgegensteht"

Diese kompromisslose Position ist dann leider die Reaktion auf eine ebenso kompromisslose und natürlich ebenso medial zugespitzte Position aus dem linksliberalen Lager.
Die Menschen haben die Politik und die an sie gestellten, anmaßenden Moralanforderungen persönlich genommen, sodass kein Platz mehr zu sein scheint für Kompromisse. Sich das Thema selbst "zu verderben" wird dann denke ich auch nicht so wahrgenommen - ich habe ja erst einmal keinen Nachteil dadurch, dass ich nicht mehr kompromissbereit bin.

Im Übrigen finde ich deinen Text nicht belehrend, glaub mir, da gibt es hier ganz andere...
 

Der Genderwahn der woken Community ist meiner Meinung nach auch ein Grund, warum viele Menschen derzeit die Grünen nicht mehr wählen wollen. Offensichtlich soll gegen den Willen vieler Bürger eine Ideologie durchgesetzt werden.

In meinem Umfeld gendert übrigens Niemand!
 
@stroop Am Ende haben wir eben unterschiedliche Meinungen und das ist okay.
Ich danke dir auf jeden Fall für den respektvollen Austausch, das kam mir hier irgendwie etwas kurz auf den Seiten die ich gelesen hatte.

Die Meisten von uns sind in ihrer Bubble, man hat halt eher Menschen im Umfeld, die ähnliche Ansichten haben, wie man selbst. Die andere Seite kennt man dann oft nur von provozierenden Medienbeiträgen und denkt dann irgendwann, dass jeder mit Gegenmeinung so ist.

Ich wollte eigentlich nur zeigen: Es gibt Genderbefürworter (das ist keine politische Verschwörung, ich habe mich selbst dafür entschieden und werde nicht dafür bezahlt ;-) ), und ich möchte (selbst wenn ich könnte) niemandem vorschreiben, wie er hier in Zukunft seine Beiträge formuliert. Mich stört es kein Stück, wenn ihr "Hallo Leser" schreibt, umgekehrt wünsche ich mir natürlich auch, dass mir niemand verbieten "Hallo Lesende" zu schreiben, selbst wenn es vielleicht nicht die Formulierung eurer Wahl ist.

Das wars von mir, ich klinke mich hier wieder aus, das Thema regt glaube ich generell jeden Beteiligten in der Diskussion nur auf. Ich fokusiere mich in diesem Forum einfach weiter auf das was uns verbindet, die Freude am Sammeln und Wissen über Münzen, als eines der vielen Dinge die uns unterscheidet.
 
Bitte überzeugt mich vom Gegenteil:

Auf dem Marktplatz demonstrieren die Studenten.
die Studenten = richtige Schreibweise nach aktuellen Regeln der deutschen Rechtschreibung

Auf dem Marktplatz demonstrieren die Studierenden.
die Studierenden = falsche Schreibweise nach aktuellen Regeln der deutschen Rechtschreibung

Die Nutzung des "Partizip Präsens" ist an dieser Stelle sinnfrei, weil die Studenten während der Demonstration nicht studieren.

Nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung wird das generische Maskulinum benutzt, welches alle Menschen inkludiert. Wenn es nicht erfunden wäre, müsste man es erfinden, weil es integrativer ist, als alle grausamen, neuen Wortkonstruktionen.

Natürlich gibt es Kreise, in denen so falsch (gegendert) gesprochen wird. Die Zahlen lügen aber nicht - die Mehrheit der Bevölkerung möchte diesen Quatsch nicht.
Es ist so wie bei den Klimaklebern - wenn eine Bevölkerungsgruppe einen Bedarf an einer Änderung sieht, muss man sich Mehrheiten suchen. (u.a. in Parteien) Wenn man die nicht findet, ist es meiner Meinung nach nicht legitim, anerkannte Regeln einseitig zu ändern.

Gerade die junge Generation wurde meiner Meinung nach hier auch komplett falsch eingeschätzt, was den Absturz der Grünen in den letzten Wahlen klar zum Ausdruck gebracht hat.

Die Legende von der Generation, die sich ausschließlich auf Lastenfahrrädern fortbewegt, sich vegan ernährt, nicht in den Urlaub fliegt, von einer bunten Gesellschaft träumt (die zum Teil die Regeln und Rechte des Staates mißachtet), den Großteil des Einkommens für Bürgergeldempfänger und Entwicklungsprojekte im Ausland ausgibt und Deutschland deindustrialisieren will, hat sich glücklicherweise als falsch erwiesen.

Dummerweise wählen die jetzt immer häufiger radikale Parteien. Ich weiß nicht, ob das im Interesse der Weltverbesserer ist.
Ein kleiner Baustein, der zu dieser Entwicklung beigetragen hat, ist die woke Bewegung.
 
@coin-cidence

du musst dich hier nicht raushalten - ich denke, das ist es ja, was eine solche Diskussion ausmacht. Wenn alle nur um den Stammtisch sitzen und sich gegenseitig zunicken (und zwar in beide "Richtungen"), dann entstehen die angesprochenen, nicht mehr miteinander vereinbaren Lager. Dass du hier mitunter einen schwereren Stand hast als in der Kommentarsektion von Freitag oder TAZ, ist wohl klar. Aber genau darum geht es ja - dass ein Austausch stattfindet, ohne dass aufgrund der politischen Ausrichtung der Nutzer die (gut begründete) Meinung Andersdenkender unterdrückt wird.

Ich verstehe daher deine Entscheidung, zu gendern, und dass du kein Problem damit hast, wenn andere das nicht tun. Wenn du das innerhalb eines Posts tust, wird dies aber ggf. von den Lesern als Missionierungsversuch verstanden - denn aufgrund der "Neuartigkeit", d.h. durch das Brechen der geltenden Rechtschreibung, wie T. Honscha angemerkt hat, muss sich jeder Genderer bewußt sein, dass dies folgendermaßen interpretiert wird: Nämlich, dass er wissentlich und willentlich 1. ein politisches Statement abgibt und 2. dies dadurch unterstreicht, dass er bewußt die Rechtschreibung missachtet. Man kann eben nicht nicht kommunizieren.

In diesem Falle schwingt auf der Appellebene (und ich denke, das kann man nicht abschalten), wenn wir beim 4 Ohren Modell von Schulz v. Thun bleiben, eben folgendes mit:

"ICH tue das, und ich bin mir bewußt, dass dich das stören kann, da es gegen geltende Rechtschreibung geht - ich möchte dich jedoch anregen, ebenfalls darüber nachzudenken, ob du das nicht ebenso übernehmen möchtest"

Auf der Beziehungsebene wiederum kommt beim Empfänger an, dass der Genderer wohl der Auffassung ist, dass der Empfänger eine Nachhilfestunde in puncto Gleichberechtigung/Gleichbehandlung benötigt.

Jemand, der gendert, MUSS sich also mMn immer darüber bewußt sein, dass er eine Art sprachliche Provokation startet - auch wenn er das gar nicht möchte. Es ist ein Kommunikationsproblem, wie es in Soziologie- und kommunikationswissenschaftlichen Büchern nicht pointierter stehen könnte.
 
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Auf der Beziehungsebene wiederum kommt beim Empfänger an, dass der Genderer wohl der Auffassung ist, dass der Empfänger eine Nachhilfestunde in puncto Gleichberechtigung/Gleichbehandlung benötigt.

Jemand, der gendert, MUSS sich also mMn immer darüber bewußt sein, dass er eine Art sprachliche Provokation startet - auch wenn er das gar nicht möchte. Es ist ein Kommunikationsproblem, wie es in Soziologie- und kommunikationswissenschaftlichen Büchern nicht pointierter stehen könnte.
Schön von dir beschrieben.

Ich wurde vor 2..3 Jahren von einer Jungen Studentin angeschrieben, ob ich ihr bei einem privatem Projekt helfen könnte. Es handelte sich dabei um eine Sache, in der wir hier bei uns, ein relatives ein Alleinstellungsmerkmal habe. In der ganzen Anfrage wurde gegendert.

Wir haben freundlich geantwortet, dass wir ihr gern helfen würden, kein Problem. Als Nachsatz konnte ich mir allerdings nicht verkneifen, darauf hinzuweisen das bei Schreiben an uns nicht gendern muss, da wir alle wissen wer welches Geschlecht hat und bei uns alle mit der herkömmlichen Anrede zufrieden sind.

Was kam, nix mehr. Wir haben nie wieder von der jungen Dame etwas gehört. Dann halt nicht.
 
falsche Schreibweise nach aktuellen Regeln der deutschen Rechtschreibung

durch das Brechen der geltenden Rechtschreibung,

Ich mach mal den Klugscheißermodus an:

(die zum Teil die Regeln und Rechte des Staates mißachtet)

mißachten ist eine alte Schreibweise von missachten. Sie ist nach der reformierten Rechtschreibung von 1996 nicht mehr korrekt.

ich bin mir bewußt, dass dich das stören kann, da es gegen geltende Rechtschreibung geht

bewußt ist eine alte Schreibweise von bewusst. Sie ist nach der reformierten Rechtschreibung von 1996 nicht mehr korrekt.

So, Klugscheißermodus wieder aus. :p
 
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