Schluß mit dem Gender-Unfug

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Ich grüße euch!
Markus Söder hat soeben in seiner Regierungserklärung gesagt, er werde das gendern an bayrischen Schulen und Verwaltungen verbieten lassen. Standing ovation im Landtag und eine einsame Pöbelstimme auf der Hinterbank.
 
Gilt das auch für die Unis?
Insbesondere, wo ja bei einigen schriftlichen Arbeiten genau dieses Thema in Schrift und Ausdruck zu beachten ist.
 
Also ich persönlich finde gendern gut und mache es je nach Kontext auch.
Aber ich würde nicht sagen, dass ich irgendwem vorschreiben möchte, wie er privat redet oder schreibt.

Wenn es jetzt natürlich darum geht "soll Zeitung x gendern" oder "soll Behörde y gendern", werden natürlich beide Seiten der Diskussion das Gefühl haben, dass die Gegenseite etwas erreichen möchte, was sie selbst nicht wollen. Aber das liegt halt in der Natur der Sache. Ich würde deshalb nicht sagen, dass einem Gender Befürworter etwas aufzwingen wollen.

Sprache ist mächtig. Wenn überall von Feuerwehrmännern die Rede ist, werden kleine Mädchen statistisch gesehen diesen Beruf etwas weniger in Betracht ziehen, auch wenn das keine böse Intention des Sprechers war.
Früher stand auf Überweisungsträgern "Kontoinhaber". Das war einer von vielen Punkten, der früher "verfestigt" hat, dass Geld "männersache" ist.
Entsprechend finde ich es sinnvoll, alle Menschen zu inkludieren, wenn alle gemeint sind.

Und auch wenn es viele Ausnahmen gibt, ist Münzsammeln eher ein konservatives Hobby, dass von eher konservativen Menschen betrieben wird, deshalb überrascht es jetzt auch nicht, eher konservative Meinungen zu dem Thema hier zu lesen.

Überspitzt gesagt: Eine Umfrage im Kohlebergwerk zu erneueren Energien liefert vielleicht ein andere Ergebnis als im Biosupermarkt, ebenso wird man halt eher Veganer unter jungen Umweltaktivisten finden als in der Ausbildung zum Metzger.
 
Früher stand auf Überweisungsträgern "Kontoinhaber". Das war einer von vielen Punkten, der früher "verfestigt" hat, dass Geld "männersache" ist.
Entsprechend finde ich es sinnvoll, alle Menschen zu inkludieren, wenn alle gemeint sind.

Sorry, aber so ein Quark. Dass Frauen damals weniger mit Geld oder Finanzen am Hut hatten, hatte den Grund, dass in einer eher patriarchalen Gesellschaft, wo auch nur der Mann ein Konto eröffnen konnte, eben Frauen nicht in Kontakt mit der Materie an sich gekommen sind. Auch, da sie ja wesentlich seltener, zumindest in W-Deutschland, erwerbstätig waren.

Aber doch nicht, weil man nicht "Kontoinhaber/in" geschrieben hat... Das auf fehlende "Sprach-inklusion" zu schieben, ist ein postfaktisches Argument, was mMn nun wirklich damals keine Rolle gespielt hat.
 
Sorry, aber so ein Quark. Dass Frauen damals weniger mit Geld oder Finanzen am Hut hatten, hatte den Grund, dass in einer eher patriarchalen Gesellschaft, wo auch nur der Mann ein Konto eröffnen konnte, eben Frauen nicht in Kontakt mit der Materie an sich gekommen sind. Auch, da sie ja wesentlich seltener, zumindest in W-Deutschland, erwerbstätig waren.

Aber doch nicht, weil man nicht "Kontoinhaber/in" geschrieben hat... Das auf fehlende "Sprach-inklusion" zu schieben, ist ein postfaktisches Argument, was mMn nun wirklich damals keine Rolle gespielt hat.
Natürlich war die patriarchale Gesellschaft der Grund damals und nicht die Überweisungsträger Ersteller und natürlich war die Bezeichnung auf dem Überweisungsträger ein Überbleibsel davon.
Aber es ist eben einer von 100 Gründen, warum vielleicht auch heute (oder bis vor wenigen Jahrzehnten, als es juristisch bereits lange Gleichberechtigung gab) bei älteren Ehepaaren Geld Männersache ist.

Die Art wie wir denken wird durch so unendlich viele Dinge beeinflusst, natürlich hätte man 1910 keine Gleichberechtigung gehabt, nur weil man das Wording auf einem Überweisungsträger ändert.

Wenn ein kleines Mädchen von Kindheitstagen in Werkstätten nur Männer arbeiten sieht, und der Vater nur dem Sohn zeigt wie man ein Ölwechsel macht (ohne das von dem Sohn mehr Interesse zu dem Thema gezeigt wurde als der Tochter), kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Tochter nach der Schule den Beruf "Mechanikerin" vielleicht erst gar nicht in Erwägung zieht, auch wenn sie vielleicht viel Talent für den Beruf hätte. Das ist keine bewusste Entscheidung, das Gehirn kommt erst gar nicht auf die Idee.

Ändert es etwas daran, wenn man von Mechaniker*innen spricht oder in der Stellenanzeige Mechaniker und Mechanikerinnen ließt?
Klar ist das nur einer von 100 Umständen, die dazu führen, dass wir kaum Mechanikerinnen haben und das Wording wird nicht alleine dafür sorgen, dass in ein paar Jahren nicht 40%+ der Personen die Autos reparieren weiblich sind.

Ich kann mir aber vorstellen, dass es für eine bis x Personen von 1000 einen Unterschied macht, und das ist ein Anfang. Der mich nichts kostet.

Oder ein anderes Beispiel: Wenn jemand in der Stellenanzeige schreibt "Köchin gesucht", werden sich dann genauso viele Männer bewerben als in einer vergleichbaren Anzeige, die Geschlechtsneutral geschrieben ist? Wie ist das bei "Krankenschwester gesucht" oder "Maschinenführer gesucht"?
Ja, es gibt historisch "Defaults" bei diesen Jobnamen. Aber müssen wir den männlichen Krankenpfleger deshalb "Krankenschwester" nennen?

Ich weiß ich springe hier ein bisschen zwischen den Themen, die irgendwie mit "Gendern" zutun haben, aber ich möchte einfach unterstreichen, dass Sprache die Art wie Menschen denken beeinflusst. Aber es ist natürlich auch kein Wundermittel, dass alle Probleme für jeden löst.
 
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