Reichsgold Ost und Reichsgold West

Registriert
11.09.2009
Beiträge
13.111
Reaktionspunkte
15.972
Nächstes Jahr sind 25 Jahre seit der Maueröffnung vergangen. Für uns, die wir den Fall der Mauer und die Wiedervereinigung bewusst erlebt haben, ist das wie gestern, dabei liegen die Ereignisse schon fast ein Vierteljahrhundert zurück.
Wie war es im geteilten Deutschland um das Reichsgold bestellt ? In diesem Beitrag findet Ihr eine Auktionsreportage aus dem Jahr 1978 aus der mittlerweile untergegangenen Sammlerzeitschrift ” Der Münzensammler mit dem Münzenmarkt ” , sowie Preisangaben für die gleichen Münzen aus der 1976 von Staatlichen Kunsthandel der DDR ” Preisstudie 1976 ”. Leider kennt der DDR – Katalog nur ” vorzüglich ” als höchste Bewertungsstufe, so dass es den Anschein haben kann, als würden Äpfel mit Bananen verglichen, anders war das leider nicht möglich, ich habe mich jedoch bemüht in etwa gleichwertige Resultate aufzulisten. Eine Frage , die sich hier stellt, ist, ob ” vorzüglich ” im staatlichen Kunsthandel der DDR vielleicht strenger ausgelegt wurde, als im Westen ?
Wie sich die Preise bis heute entwickelt haben, darauf geben die Ergebnisse der legendären 200. Künker, auf der mit der Sammlung Vogel eine nach Typen und Jahrgängen komplette Reichsgoldsammlung versteigert wurde eine Anwort. Natürlich muss man nun die einzelnen Preise auf das jeweilige Kaufkraftniveau umrechnen.
Qua vadis Reichsgold ? Diese Frage ist nicht kategorisch zu beantworten. Hat das Münzensammeln überhaupt eine Zukunft ? Ich will hier nicht Wahrsager spielen, aber ich wage die Prognose, dass schöne Dinge immer begehrt sein werden und Qualität ihren Wert behält.<O:p</O:p
Die unten aufgeführten Wertangaben sind wie folgt zu lessen:<O:p</O:p
Galerie des Monais in DM /DDR Preisstudie in M / 200. Künker in Euro<O:p</O:p
Anhalt<O:p</O:p
J 179 20 Mk 1875 PP 3650/ vz 4400 / vz-st 3400<O:p</O:p
J 180 10 Mk 1901 PP 2050/ vz 4800/ PP 2800<O:p</O:p
J 181 20 Mk 1896 PP 1900 / vz 2900 / PP 4000
J 182 20 Mk 1904 PP 2700/ vz 2800 / PP 3400
Baden<O:p</O:p
J 183 10 Mk 1873 ss 340/ ss 450 / ss 260
J 184 20 Mk 1872 ss 370 / ss 620 /ss 380
J 185 5 Mk 1877 vz 450 / vz 1550 / vz 700
J 186 10 Mk 1875 ss 210 / ss 480 / ss 220
J 186 10 Mk 1880 ss 59500 / ss 14000 / ss-vz 20000
J 189 20 Mk 1894 ss 310 / ss 630 / vz-st 420<O:p</O:p
J 190 10 Mk 1903- 07 vz 360 / vz 780 / vz 41
J 191 10 Mk 1912 vz 4000 / vz 4000 / vz 800
Bayern<O:p</O:p
J 194 20 Mk vz 725 / vz 660 / vz 380<O:p</O:p
J 196 10 Mk 1874 vz 280 / vz 680 / ss 220<O:p</O:p
J 197 20 Mk 1875 vz 5000 / vz1800 / ss-vz 1600
J 198 10 Mk 1888 st 775 / vz 780 / st 1050
J 200 20 Mk 1913 vz/st 28000 / vz 12500 / vz-st 16000
J 202 20 Mk 1914 vz/st 4800 / vz 12600 / PP 13000 ( in st heute 6000 – 7000 )
Braunschweig
J 203 20 Mk 1875 ss/vz 1350 / ss 1500 / vz-st 3000 ( heute in ss/vz ca 1200 – 1300 )
Hamburg
J 206 10 Mk 1873 vz 3100 / vz 4000 / st 6500
J 207 10 Mk 1874 st 2600 / vz 3100 /st 5000
J 208 5 Mk 1877 st 1150 / vz 950 / vz-st 750
J 209 10 Mk vz 310 / vz ca 600 / vz-st 600
J 210 20 Mk vz 270 / vz ca 750 / vz 460
J 210 20 Mk 1881 ss 34000/ ss 24000 /PP 36000
J 211 10 Mk vz 205 / vz ca 600 / vz ca 350
J 212 20 Mk vz 300 / vz ca 700 / vz ca 360
Hessen
J 214 20 Mk vz/st 2400 / vz 1150 / f st 1100
J 215 5 Mk 1877 PP 2550 / vz 2100 / vz 1500
J 221 20 Mk 1892 PP 3100 / vz 2700/ PP 5500
Lübeck
J 227 PP ca 2000 / vz 2600 / PP 2400
J 228 PP ca 1800 / vz 2600/ vz-st 1900
M<O:p</O:pecklenburg – Schwerin<O:p</O:p
J 233 10 Mk 1901 PP 3550 / vz 4500 / PP 4200
Mecklenburg – Strelitz<O:p</O:p
J 235 10 Mk ss/vz 16500 / vz 25000 / PP 37000
J 236 20 Mk 1873 ss+ 7200 / vz 19000/ vz 11000
J 237 10 Mk 1880 ss/vz 13750 / vz 16500 / f.vz 5750
J 239 10 Mk 1905 st 13000 / vz 25000 / PP 8500
Oldenburg<O:p</O:p
J 240 10 Mk 1874 vz 8400 / vz 18000 / vz 8000
Reuss ältere Linie<O:p</O:p
J 254 20 Mk 1875 ss+ 20500 / vz 30000/ f st 46000
Reuss jüngere Linie <O:p</O:p
J 255 10 Mk 1880 vz/st 12500 / vz 22000 / vz-st 11000
J 256 20 Mk 1881 st 5300 / vz 12500 / PP- 12000<O:p</O:p
Sachsen<O:p</O:p
J 257 10 Mk 1872 ss+ 210 / ss 700 / ss 340<O:p</O:p
J 258 20 Mk 1872 vz 380 / vz 1100 / vz 500<O:p</O:p
J 260 5 Mk 1877 vz 575 / vz 1150 / vz 750
J 261 10 Mk ss 240 / ss ca 500 / ss ca 230
J 262 20 Mk 1877 ss/vz 48000/ vz 16500 / f vz 17500
J 264 20 Mk 1894 ss/vz 280 / ss 690 / ss 360
J 265 10 Mk 1904 st 500 / vz 940 / vz 500
J 267 10 Mk st 460 – 750 / vz ca 750 / ca 500
Sachsen – Altenburg<O:p</O:p
J 269 20 Mk 1887 PP 3550 / vz 5800 / vz 5250
Sachsen – Coburg – Gotha<O:p</O:p
J 270 20 Mk 1872 PP 36500 / vz 23500 / f st 130.000<O:p</O:p
J 271 20 Mk 1886 vz 2300 / vz 4250 / f st 4800<O:p</O:p
J 272 20 Mk 1895 PP 4300 / vz 4700 / st 6500<O:p</O:p
J 273 10 Mk 1905 PP 2500 / vz 3800 / PP 4600<O:p</O:p
J 274 20 Mk 1905 PP 3550 / vz 4000 / PP 4400
Sachsen – Meiningen<O:p</O:p
J 279 20 Mk 1905 PP 14500 / vz 19500 / vz 10000
J 281 20 Mk 1914 PP 14000 / vz 22000 / vz-st 7500
Sachsen – Weimar<O:p</O:p
J 282 20 Mk 1892 PP 3900 / vz 8500 / PP 7500
Schaumburg<O:p</O:p
J 284 20 Mk 1874 ss 13500 / ss 16500 / st 9500<O:p</O:p
Schwarzburg – Sonderhausen<O:p</O:p
J 287 20 Mk 1896 PP 5000 / vz 6800 / vz 6500<O:p</O:p
Waldeck<O:p</O:p
J 288 20 Mk 1903 PP 6800 / vz 9000 / PP 9600
Württemberg<O:p</O:p
J 290 20 Mk vz 440 / vz 850 / f vz 500
J 291 5 Mk 1878 vz 2850 / vz 2200 / ss 1400
J 294 20 Mk 1898 vz 360 / vz 1000 / vz 370
J 296 20 Mk 1894 st 27500 / vz 11500 / vz-st 7000<O:p</O:p
Neu Guinea<O:p</O:p
J 708 10 Mk 1895 PP 15750 / vz 23000 / st 28000<O:p</O:p
J 709 20 Mk 1895 st 15500 / vz 27000 / PP 30000
DOA<O:p</O:p
J 728a 15 Rp st/vz 2250 / vz 4700 / ss3000<O:p</O:p
J 728b 15 Rp vz 3200 / vz 3800 / ss-vz 2800<O:p</O:p
 

Anhänge

  • GdM 001.jpg
    GdM 001.jpg
    910,6 KB · Aufrufe: 292
  • GdM 2 001.jpg
    GdM 2 001.jpg
    814,1 KB · Aufrufe: 291
  • GdM 3 001.jpg
    GdM 3 001.jpg
    210,7 KB · Aufrufe: 257
Schöne Aufstellung. Bei den DDR-Preisen ist natürlich zu berücksichtigen, dass es keinen Markt im westlichen Sinne gab. Die Preise sind halt vom staatl. Kunsthandel so festgelegt.
 
Hallo Matthias,

stammen die aufgelisteten Typen, der Galerie de Monnais Auktion,
aus einer Sammlung oder von diversen Einlieferern?
Die Frage ist zwar völlig irrelevant im Aufbau Deiner Statistik,
würde mich aber interessieren.

Mit welchem Faktor würdest Du die Ostmark zur DM umrechnen?

Wieder mal ein interessant zu lesender Thread von Dir! :respekt:
 
Hallo Matthias,

stammen die aufgelisteten Typen, der Galerie de Monnais Auktion,
aus einer Sammlung oder von diversen Einlieferern?
Die Frage ist zwar völlig irrelevant im Aufbau Deiner Statistik,
würde mich aber interessieren.

Mit welchem Faktor würdest Du die Ostmark zur DM umrechnen?

Wieder mal ein interessant zu lesender Thread von Dir! :respekt:

Gute Frage, das geht aus der Auktionsreportage nicht hervor, doch zumindest handelt es sich nicht um eine namhafte Sammlung.

Über eine Möglichkeit, die DDR - Preise mit den westdeutschen zu vergleichen, habe ich auch nachgedacht, das wird sicher schwierig, da Lohn - und Preisgefüge schwierig zu vergleichen sind. Ich habe noch nicht nachgeforscht, ob es da irgendwo im Netz etws gibt, aber das sollte man eigentlich annhemen.
 
Hallo Matthias,

stammen die aufgelisteten Typen, der Galerie de Monnais Auktion,
aus einer Sammlung oder von diversen Einlieferern?
Die Frage ist zwar völlig irrelevant im Aufbau Deiner Statistik,
würde mich aber interessieren.

Mit welchem Faktor würdest Du die Ostmark zur DM umrechnen?

Wieder mal ein interessant zu lesender Thread von Dir! :respekt:

Der bzw. die Faktoren sind doch seit 1990 bestens bekannt...:rolleyes:

@Kroni Interessante Aufstellung:).
 
Der bzw. die Faktoren sind doch seit 1990 bestens bekannt...:rolleyes:

@Kroni Interessante Aufstellung:).

Ich bin mir eben nicht sicher, ob die Wechselkurse weiterhelfen :

in der DDR DM : M = 1 : 1

im Westen DM : M = 1 : 4

Ich glaube, man müsste die Kaufkraft von DM und M Mitte der 70er Jahre ermitteln.
 
Ich bin mir eben nicht sicher, ob die Wechselkurse weiterhelfen :

in der DDR DM : M = 1 : 1

im Westen DM : M = 1 : 4

Ich glaube, man müsste die Kaufkraft von DM und M Mitte der 70er Jahre ermitteln.

Ich glaube das würde nix bringen, da zwei verschiedene Märkte mit grundlegend anderen Maßstäben.
 
Als Anhalt könnte man vielleicht Luxusgegenstände nehmen. Goldmünzen waren zu DDR-Zeiten mit Sicherheit ein Luxusgut, das nicht jedem zugänglich war.
Preisfestsetzungen unabhängig vom realen Wert ga es ja bei vielen Dingen.
Vielleicht kann man so einen Münzumtauschkurs festlegen.

Gruß Bofried
 
Ich bin mir eben nicht sicher, ob die Wechselkurse weiterhelfen :

in der DDR DM : M = 1 : 1

im Westen DM : M = 1 : 4

Ich glaube, man müsste die Kaufkraft von DM und M Mitte der 70er Jahre ermitteln.

Das ist gar nicht so einfach. Zur Einführung der DM in den neuen Ländern wurde ja 1:1 bzw. 1:2 getauscht. Der Kurs stand in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Wert. Meine Verwandschaft wäre schon mit einem 1:6 zufrieden gewesen. Im Westen haben Banken Anfang 1990 teilweise 1:6, 1:10 und angeblich sogar 1:14 getauscht. Da suchten dann bei uns hier Bürger aus dem Osten Banken, die Ostmark zur Verfügung hatten, und tauschten DM gegen Mark. 1:10. Ein halbes Jahr später wieder zurück. Im schlechtesten Fall 1:2...:eek2:

Was ich damit sagen will: Man kann die Währungen nicht vergleichen.
 
Ich glaube das würde nix bringen, da zwei verschiedene Märkte mit grundlegend anderen Maßstäben.
Ja, auch ich finde hier ist ein Vergleich eigentlich nicht möglich.

Der in der DDR "offizielle" Kurs von 1 : 1 dürfte für diese Statistik
noch der reellste sein.
 
Zurück
Oben