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Aktuell - Dienstag 27 August 2013 - Erweiterung und Nachbarn
Parlamentswahlen
Umfrage: Norwegens Wähler gegen EU-Beitritt
Fast 70 Prozent der Norweger wollen nicht in die EU, belegen jüngste Umfragen. Für die aussichtsreichste Oppositionspartei ist das ein Problem, denn sie befürwortet einen Beitritt. Kurz vor den Wahlen am 9. September versucht sie nun zu beschwichtigen.
Vor den norwegischen Parlamentswahlen am 9. September sagen sieben von zehn Wählern nein zu einem EU-Beitritt. Nur gerade 19 Prozent sprechen sich dafür aus, so eine aktuelle Meinungsumfrage. Die Ablehnung zieht sich durch sämtliche Landesteile, Alters- und Bildungsgruppen.
Die größte Oppositionspartei, die eigentlich pro-europäische Høyre, kündigte an, ein EU-Beitritt werde nicht auf der Agenda stehen, sollte sie die Wahl gewinnen: "Eine EU-Mitgliedschaft wird in der kommenden Legislaturperiode auf keinen Fall aktuell", bestätigte Høyre-Jungpolitiker Torbjørn Røe Isaksen gegenüber der linken Osloer Tageszeitung Klassekampen.
Laut neusten Umfragen liegt die Parteivorsitzende Erna Solberg weit vor ihrem Konkurrenten, dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg und seinem rot-grünen Bündnis. Solberg wäre die zweite Frau an der Spitze Norwegens nach Gro Harlem Brundtland, die in den 1980er und 1990er Jahren insgesamt drei Mal das Land regierte.
Trotz Wählerskepsis für Beitritt
In der norwegischen Parteienlandschaft spricht sich allein die Christliche Volkspartei komplett gegen einen EU-Beitritt aus. Die liberale Venstre und die populistische Fortschrittspartei haben dazu keine explizite Position. Einzig die konservative Høyre will einen EU-Beitrittsgesuch stellen.
Obwohl die Høyre-Wähler die pro-europäischsten Norwegens sind, ist eine Mehrheit von rund 60 Prozent der Meinung, dass Norwegen nicht EU-Mitglied werden solle. Lediglich ein Drittel ist dafür.
Ein Widerspruch? "Es ist nicht neu, dass eine Mehrheit der Høyre-Wähler gegen eine EU-Mitgliedschaft ist. Das ist seit Jahren so. Aber die Positionen von Høyre werden während des Parteikongress entschieden, und da gibt es immer noch eine Pro-EU-Mehrheit", so Isaksen.
Zurückhaltende Nordländer
Norwegen hielt bereits zwei Referenden über Europa ab: 1972 sagte eine Mehrheit von 53,5 Prozent nein zu einem Anschluss an die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Gut zwanzig Jahre später, 1994, lehnten 52,2 Prozent einen EU-Beitritt ab.
Norwegen und Island sind die einzigen beiden nordischen Staaten, die nicht zur EU gehören. Gerade erst letzte Woche erteilte Island EU-Beitrittsgesprächen eine Absage.
Während Schweden und Dänemark in der EU sind, ist Finnland das einzige nordische Land, welches sowohl Mitglied der EU als auch der Euro-Zone ist.
Quelle
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Parlamentswahlen
Umfrage: Norwegens Wähler gegen EU-Beitritt
Fast 70 Prozent der Norweger wollen nicht in die EU, belegen jüngste Umfragen. Für die aussichtsreichste Oppositionspartei ist das ein Problem, denn sie befürwortet einen Beitritt. Kurz vor den Wahlen am 9. September versucht sie nun zu beschwichtigen.
Vor den norwegischen Parlamentswahlen am 9. September sagen sieben von zehn Wählern nein zu einem EU-Beitritt. Nur gerade 19 Prozent sprechen sich dafür aus, so eine aktuelle Meinungsumfrage. Die Ablehnung zieht sich durch sämtliche Landesteile, Alters- und Bildungsgruppen.
Die größte Oppositionspartei, die eigentlich pro-europäische Høyre, kündigte an, ein EU-Beitritt werde nicht auf der Agenda stehen, sollte sie die Wahl gewinnen: "Eine EU-Mitgliedschaft wird in der kommenden Legislaturperiode auf keinen Fall aktuell", bestätigte Høyre-Jungpolitiker Torbjørn Røe Isaksen gegenüber der linken Osloer Tageszeitung Klassekampen.
Laut neusten Umfragen liegt die Parteivorsitzende Erna Solberg weit vor ihrem Konkurrenten, dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg und seinem rot-grünen Bündnis. Solberg wäre die zweite Frau an der Spitze Norwegens nach Gro Harlem Brundtland, die in den 1980er und 1990er Jahren insgesamt drei Mal das Land regierte.
Trotz Wählerskepsis für Beitritt
In der norwegischen Parteienlandschaft spricht sich allein die Christliche Volkspartei komplett gegen einen EU-Beitritt aus. Die liberale Venstre und die populistische Fortschrittspartei haben dazu keine explizite Position. Einzig die konservative Høyre will einen EU-Beitrittsgesuch stellen.
Obwohl die Høyre-Wähler die pro-europäischsten Norwegens sind, ist eine Mehrheit von rund 60 Prozent der Meinung, dass Norwegen nicht EU-Mitglied werden solle. Lediglich ein Drittel ist dafür.
Ein Widerspruch? "Es ist nicht neu, dass eine Mehrheit der Høyre-Wähler gegen eine EU-Mitgliedschaft ist. Das ist seit Jahren so. Aber die Positionen von Høyre werden während des Parteikongress entschieden, und da gibt es immer noch eine Pro-EU-Mehrheit", so Isaksen.
Zurückhaltende Nordländer
Norwegen hielt bereits zwei Referenden über Europa ab: 1972 sagte eine Mehrheit von 53,5 Prozent nein zu einem Anschluss an die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Gut zwanzig Jahre später, 1994, lehnten 52,2 Prozent einen EU-Beitritt ab.
Norwegen und Island sind die einzigen beiden nordischen Staaten, die nicht zur EU gehören. Gerade erst letzte Woche erteilte Island EU-Beitrittsgesprächen eine Absage.
Während Schweden und Dänemark in der EU sind, ist Finnland das einzige nordische Land, welches sowohl Mitglied der EU als auch der Euro-Zone ist.
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