Neuzugänge bei Euren DDR-Münzen

Zum Abschluss noch das Fünfmarkstück auf den Überseeehafen Rostock- Ein schönes Andenken an Rostock, wo wir auf unserer Reise auch waren.
J 1619
5 Mark 1988 A
Auflage:
366.800 Ex Normalprägung
131.001 Ex für den Export
3200 Ex PP
Ich glaube, dies könnte die Exportausgabe sein.
Da hättest du auch mal auf ein Eis vorbeikommen können ;)
 
Neues aus der DDR.
1956 wurde der 1 DM- Schein durch eine Münze ersetzt, deren Entstehung von Peter Leisering 2007 in " Münzen und Sammeln in drei sehr lesenswerten Artikeln beschrieben wurde.
Die Einführung der Mark ging alles andere als glatt:
- Die Nationalbank benötigte zu lange zur Entscheidungsfindung, so dass es zu spät war, den Materialbedarf rechtzeitig anzumelden
- Das benötigte Metall musste hintenrum besorgt werden
- Die Legierung des Jahrganges 1956 ( 958 Al, 25 Zn, 15 Mg, 2 Mn ) war nicht zweckmässig
- Ein Drittel der Ronden war unbrauchbar
- Von 19 Arbeitsstempeln waren 13 nicht zu gebrauchen, 4 bedingt verwendbar und lediglich zwei voll einsatzfähig
- Die Zählapparate für die neuen Münzen( in West- Berlin gekauft ! ) funktionierten nicht
- Die Ablieferung der Münzen verzögerte sich um mehrere Monate, die 1500 Zigarettenautomaten, für die sie gedacht waren, wurden jedoch planmässig geliefert
- Die Nationalbank verklagte die Münze wegen Vertragsbruch
- Die Münze wurde zu einer Vertragsstrafe von 1000,06 DM ( Ost ) verurteilt

Interessant finde ich den Hinweiss, der nicht im Jaeger steht. Mit dem Prägedatum 1956 wurden auch 1957 und 1959 Markstücke geprägt, die Auflage von 112.108.235 Ex für den Jahrgang 1956 wird sich also auf alle drei Prägejahre beziehen. Leider geht weder aus dem Jaeger , noch aus Leiserings Artikel hervor, ob für die mit der Jahreszahl 1956 geprägten Markstücke ausschliesslich die obengenannte Legierung verwendet wurde oder ob auch die ansonsten übliche Legierung aus 970 Teilen Aluminium und 30 Teilen Magnesium zum Einsatz kam.
1962 und 1963 wurden nochmals 1 DM- Stücke geprägt. Da die Werkzeuge für den Jahrgang 1956 im Jahr 1959 vernichtet wurden, mussten alle Patritzen und Matritzen neugefertigt werden.

Im Anhang findet Ihr ein Markstück mit dem Datum 1956 und eines von 1962.
( J 1513 )
 

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Neues aus der DDR.
1956 wurde der 1 DM- Schein durch eine Münze ersetzt, deren Entstehung von Peter Leisering 2007 in " Münzen und Sammeln in drei sehr lesenswerten Artikeln beschrieben wurde.
Die Einführung der Mark ging alles andere als glatt:
- Die Nationalbank benötigte zu lange zur Entscheidungsfindung, so dass es zu spät war, den Materialbedarf rechtzeitig anzumelden
- Das benötigte Metall musste hintenrum besorgt werden
- Die Legierung des Jahrganges 1956 ( 958 Al, 25 Zn, 15 Mg, 2 Mn ) war nicht zweckmässig
- Ein Drittel der Ronden war unbrauchbar
- Von 19 Arbeitsstempeln waren 13 nicht zu gebrauchen, 4 bedingt verwendbar und lediglich zwei voll einsatzfähig
- Die Zählapparate für die neuen Münzen( in West- Berlin gekauft ! ) funktionierten nicht
- Die Ablieferung der Münzen verzögerte sich um mehrere Monate, die 1500 Zigarettenautomaten, für die sie gedacht waren, wurden jedoch planmässig geliefert
- Die Nationalbank verklagte die Münze wegen Vertragsbruch
- Die Münze wurde zu einer Vertragsstrafe von 1000,06 DM ( Ost ) verurteilt

Interessant finde ich den Hinweiss, der nicht im Jaeger steht. Mit dem Prägedatum 1956 wurden auch 1957 und 1959 Markstücke geprägt, die Auflage von 112.108.235 Ex für den Jahrgang 1956 wird sich also auf alle drei Prägejahre beziehen. Leider geht weder aus dem Jaeger , noch aus Leiserings Artikel hervor, ob für die mit der Jahreszahl 1956 geprägten Markstücke ausschliesslich die obengenannte Legierung verwendet wurde oder ob auch die ansonsten übliche Legierung aus 970 Teilen Aluminium und 30 Teilen Magnesium zum Einsatz kam.
1962 und 1963 wurden nochmals 1 DM- Stücke geprägt. Da die Werkzeuge für den Jahrgang 1956 im Jahr 1959 vernichtet wurden, mussten alle Patritzen und Matritzen neugefertigt werden.

Im Anhang findet Ihr ein Markstück mit dem Datum 1956 und eines von 1962.
( J 1513 )
Selbst in den 80ern hatten sich davon noch immer Stücke ins Portmonee verirrt.
 
...
1962 und 1963 wurden nochmals 1 DM- Stücke geprägt. ...
Ich muss zugeben, dass mich als immer (nur) in Westdeutschland Lebender in deinem Beitrag die Abkürzung "DM" etwas irritiert hat, steht diese doch (nach meiner bisherigen Meinung) nur für die Deutsche Mark der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1948 und 2001.

Daher habe ich mich nun in verschiedenen Quellen schlau gemacht und gelernt, dass auch die Mark der ehemaligen DDR eine Zeitlang diese Abkürzung trug.

Da vermutlich nicht nur ich unwissend bin / war, zitiere ich hier mal die Antwort von ChatGPT auf diese meine Frage und hoffe, damit ein wenig zur allgemeinen Aufhellung beizutragen:

Die Währung in der Deutschen Demokratischen Republik hieß sowohl Deutsche Mark wie später auch nur Mark. Wann und warum wurde die Bezeichnung geändert?

Antwort von ChatGPT:


Die Währung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurde tatsächlich mehrmals umbenannt, und diese Änderungen spiegelten politische und wirtschaftliche Entwicklungen wider.

  1. 1948–1964: Deutsche Mark (DM, später DDM)
    • Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die sowjetische Besatzungszone 1948 die Deutsche Mark (abgekürzt DM) ein, ähnlich wie in den westlichen Besatzungszonen, jedoch unter sowjetischer Verwaltung.
    • Ab 1960 wurde sie zunehmend als Deutsche Mark der Deutschen Notenbank (abgekürzt DDM) bezeichnet, um Verwechslungen mit der Deutschen Mark in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) zu vermeiden.
  2. 1964–1967: Mark der Deutschen Notenbank (MDN)
    • 1964 erfolgte eine offizielle Umbenennung in Mark der Deutschen Notenbank (abgekürzt MDN). Diese Änderung war Teil einer Währungsreform, die die DDR von der Währung der BRD weiter abgrenzen sollte.
  3. 1968–1990: Mark der DDR (M)
    • Im Jahr 1968 wurde die Währung schließlich in Mark der DDR (abgekürzt M) umbenannt. Diese Änderung erfolgte im Rahmen einer breiteren Reform der staatlichen und wirtschaftlichen Strukturen, die den sozialistischen Charakter der DDR stärker betonen sollte.
Die Namensänderungen reflektierten den Wunsch der DDR-Führung, die Eigenständigkeit und Identität des sozialistischen Staates gegenüber der Bundesrepublik Deutschland zu betonen und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu demonstrieren.

Ende der Antwort.

Bei allen alten Hasen, denen dieses schon immer bekannt war, entschuldige ich mich für mein (ehemaliges) Unwissen in dieser Sache. ;)
 
Neues aus der DDR.
1956 wurde der 1 DM- Schein durch eine Münze ersetzt, deren Entstehung von Peter Leisering 2007 in " Münzen und Sammeln in drei sehr lesenswerten Artikeln beschrieben wurde.
Die Einführung der Mark ging alles andere als glatt:
- Die Nationalbank benötigte zu lange zur Entscheidungsfindung, so dass es zu spät war, den Materialbedarf rechtzeitig anzumelden
- Das benötigte Metall musste hintenrum besorgt werden
- Die Legierung des Jahrganges 1956 ( 958 Al, 25 Zn, 15 Mg, 2 Mn ) war nicht zweckmässig
- Ein Drittel der Ronden war unbrauchbar
- Von 19 Arbeitsstempeln waren 13 nicht zu gebrauchen, 4 bedingt verwendbar und lediglich zwei voll einsatzfähig
- Die Zählapparate für die neuen Münzen( in West- Berlin gekauft ! ) funktionierten nicht
- Die Ablieferung der Münzen verzögerte sich um mehrere Monate, die 1500 Zigarettenautomaten, für die sie gedacht waren, wurden jedoch planmässig geliefert
- Die Nationalbank verklagte die Münze wegen Vertragsbruch
- Die Münze wurde zu einer Vertragsstrafe von 1000,06 DM ( Ost ) verurteilt

Interessant finde ich den Hinweiss, der nicht im Jaeger steht. Mit dem Prägedatum 1956 wurden auch 1957 und 1959 Markstücke geprägt, die Auflage von 112.108.235 Ex für den Jahrgang 1956 wird sich also auf alle drei Prägejahre beziehen. Leider geht weder aus dem Jaeger , noch aus Leiserings Artikel hervor, ob für die mit der Jahreszahl 1956 geprägten Markstücke ausschliesslich die obengenannte Legierung verwendet wurde oder ob auch die ansonsten übliche Legierung aus 970 Teilen Aluminium und 30 Teilen Magnesium zum Einsatz kam.
1962 und 1963 wurden nochmals 1 DM- Stücke geprägt. Da die Werkzeuge für den Jahrgang 1956 im Jahr 1959 vernichtet wurden, mussten alle Patritzen und Matritzen neugefertigt werden.

Im Anhang findet Ihr ein Markstück mit dem Datum 1956 und eines von 1962.
( J 1513 )
Moin Moin,
da im Beitrag Dr. Leisering erwähnt wird, möchte ich meine hier bereits vor längerer Zeit mitgeteilten Entdeckungen und Erkenntnisse zu Varianten und Stempelkopplungen des 1 DM 1956 als Ergänzung und zur "Abrundung" von Besonderheiten bei diesem Münztyp in Erinnerung bringen.
 
Ich muss zugeben, dass mich als immer (nur) in Westdeutschland Lebender in deinem Beitrag die Abkürzung "DM" etwas irritiert hat, steht diese doch (nach meiner bisherigen Meinung) nur für die Deutsche Mark der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1948 und 2001.

Daher habe ich mich nun in verschiedenen Quellen schlau gemacht und gelernt, dass auch die Mark der ehemaligen DDR eine Zeitlang diese Abkürzung trug.

Da vermutlich nicht nur ich unwissend bin / war, zitiere ich hier mal die Antwort von ChatGPT auf diese meine Frage und hoffe, damit ein wenig zur allgemeinen Aufhellung beizutragen:

Die Währung in der Deutschen Demokratischen Republik hieß sowohl Deutsche Mark wie später auch nur Mark. Wann und warum wurde die Bezeichnung geändert?

Antwort von ChatGPT:


Die Währung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurde tatsächlich mehrmals umbenannt, und diese Änderungen spiegelten politische und wirtschaftliche Entwicklungen wider.

  1. 1948–1964: Deutsche Mark (DM, später DDM)
    • Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die sowjetische Besatzungszone 1948 die Deutsche Mark (abgekürzt DM) ein, ähnlich wie in den westlichen Besatzungszonen, jedoch unter sowjetischer Verwaltung.
    • Ab 1960 wurde sie zunehmend als Deutsche Mark der Deutschen Notenbank (abgekürzt DDM) bezeichnet, um Verwechslungen mit der Deutschen Mark in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) zu vermeiden.
  2. 1964–1967: Mark der Deutschen Notenbank (MDN)
    • 1964 erfolgte eine offizielle Umbenennung in Mark der Deutschen Notenbank (abgekürzt MDN). Diese Änderung war Teil einer Währungsreform, die die DDR von der Währung der BRD weiter abgrenzen sollte.
  3. 1968–1990: Mark der DDR (M)
    • Im Jahr 1968 wurde die Währung schließlich in Mark der DDR (abgekürzt M) umbenannt. Diese Änderung erfolgte im Rahmen einer breiteren Reform der staatlichen und wirtschaftlichen Strukturen, die den sozialistischen Charakter der DDR stärker betonen sollte.
Die Namensänderungen reflektierten den Wunsch der DDR-Führung, die Eigenständigkeit und Identität des sozialistischen Staates gegenüber der Bundesrepublik Deutschland zu betonen und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu demonstrieren.

Ende der Antwort.

Bei allen alten Hasen, denen dieses schon immer bekannt war, entschuldige ich mich für mein (ehemaliges) Unwissen in dieser Sache. ;)
Vielen Dank für die Zusammenfassung, Rudolf. Die Wanderung von der DM über die MDN zur M wird auch sehr schön durch die hohen Werte der Ulbrichtbriefmarken verdeutlicht. Der Spitzbart erscheint sowohl auf den Marken zu 1 und 2 DM, 1 und 2 MDN und schliesslich auf 1 M und 2 M.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Zusammenfassung, Heinz- Rudolf. Die Wanderung von der DM über die MDN zur M wird auch sehr schön durch die hohen Werte der Ulbrichtbriefmarken verdeutlicht. Der Spitzbart erscheint sowohl auf den Marken zu 1 und 2 DM, 1 und 2 MDN und schliesslich auf 1 M und 2 M.
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Ab Minute 13.30 wird nochmal DM-MDM-Mark der DDR erklärt. Der Rest ist aber auch sehr sehenswert!
 
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