"Andererseits stand bei der Firma ja ziemlich klar von Anfang an die Betrugsabsicht dahinter...." Genau so ist es. Wer auf im Tresor gelagertes Kundengold vorgibt, Zinsen an seine Kunden bezahlen zu können, kann das nur aus seiner Substanz oder aus der Substanz der Kundeneinlagen tun. Und genau das ist eben nicht Sinn und Zweck einer redlichen Geschäftstätigkeit, die darin bestehen sollte, reale Gewinne zu erwirtschaften.
Der Fall zeigt in erschreckender Art und Weise, wie dumm, ungebildet, naiv, gierig und gutgläubig manche Menschen sind.
Die Anleger haben es dem mutmaßlichen Betrüger viel zu einfach gemacht.
Tritt man einige Schritte zurück, so erkennt man, dass es sich im Vergleich zu den illegalen Geschäftsaktivitäten mancher hoch angesehener Banken um einen kleinen Fisch, um eine Randnote der Finanzgeschichte handelt.
Wie viele Banken haben Zinssätze, Aktienkurse und Warenpreise manipuliert bzw. sich durch im Vergleich zum angerichteten Schaden meist lächerliche Geldbeträge von weiterer Verfolgung und Aufklärung der Sachverhalte freigekauft?
Tritt man nochmals ganz viele Schritte zurück, so erkennt man die noch viel größeren "Schneeballsysteme":
Es gibt Staaten, die leihen sich Jahr für Jahr 20 Prozent dessen, was sie bereits an Schulden haben, neu hinzu. Und kommen, wie beispielsweise die USA, damit durch.
Als Betrug darf man es natürlich nicht bezeichnen. Es ist irgendwas anderes, aber nicht das. Dass es Chinesen und Russen nicht passt und sie lieber auf anderes Geld ausweichen würden - geschenkt.
Schon die alten Römer wussten:
kleine Sünden werden bestraft und große im Triumph gefeiert......