Also: Die Dinge sind (rein wirtschaftlich gesehen) oftmals und genau das, für was Menschen sie halten und demzufolge auch behandeln. Im Fall eingeschmolzenter Münzen ist es ganz einfach Metallschrott / Schmelzgut. Egal, ob es Kupfer, Silber oder Gold ist. Leute, die vor langer Zeit alte Taler der Habsburger und der deutschen Fürsten eingeschmolzen haben, haben diese sicher nicht als Kuluurgut, sondern als Altmetall und in dieser Form nutz- und wertlos und Materialquelle für andere, wertvollere oder sinnvollere Sachen gesehen. Ansonsten wären sie nicht eingeschmolzen worden.
Dass es mehrere Möglichkeiten gibt, unter denen man diese Gegenstände auch noch sehen kann, geht aus dem Posting, das Du kritisierst, klar hervor.
Die Verwendung des Begriffes "Schrott" für wertlose Dinge ist Unsinn. Dafür wählt oder verwendet man zutreffender Weise den Begriff Abfall oder Müll. Schrott hat zutreffender Weise immer einen Schmelzwert und ist daher immer Wirtschaftsgut.
Metallwert = Wert des Metalles in handelsüblicher Form und Reinheit, also bei Silber: Barren oder Grasnulatform der Feinheiten 999,9 und mit Einschränkungen auf den Bereich der Schmuckverarbeitung 925, 900 und ggf. noch 800.
"Schrott" ist es immer dann, wenn es in anderer Form vorliegt, nicht mehr entsprechend seines Bestimmungszwecks genutzt wird und auch nicht zum Metallwert oder über den Wert des Metalls hinaus veräußert werden kann und es daher eingeschmolzen werden muss, wenn man es zum Metallwert veräußern oder zu neuen Dingen weiter verarbeiten will.
Der "Metallwert" ist nach meiner Definition dabei der Börsenpreis, zuzüglich Handelsspanne und Umsatzsteuer, also der günstigest Preis, zu dem Verbraucher oder Unternehmen das Metall in handelsüblicher Form erwerben können. Sei es im Ladengeschäft, sei es online.
Der Schrottwert ist das, was mir die Schmelze bezahlen würde.
Und dazwischen gibt es noch eine ganze Menge. Daher die Aufschläge auf den Schrottwert bzw. die Abschläge auf den Metallwert für Münzen aus Edelmetalllegierungen, für die keione Sammlernachfrage, aber Anlegernachfrage besteht.
Es ist auch denkbar, dass jemand größere Metallmengen nicht an eine Schmelze verkauft, sondern diese durch die Schmelze raffinieren und sich das reine Metall aushändigen lässt. Das müssen keine Barren sein, Granulat geht genau so und das kann jede Schmelze.
PS: es müssen auch keine Münzen sein: Auch Silberbesteck / Tafelsilber kann man so recyceln. Da gibt es sicher auch viele handwerklich und kulturhistorisch wertvolle Arbeiten, die in der Vergangenehit diesen Weg gegangen sind, ehe man den Wert dessen, was verblieben ist, erkannt und gewürdigt hat.
@kprhalle: wenn Du also wertvolles Kulturgut retten willst, ohne mit Museen oder Antiquitäten- / Kunstsammlern in Konkurrenz zu treten, dann weist Du nun genau, wie das geht