Moin Moin,
bei dem Stück handelt es sich mit großer Sicherheit um ein Beispiel des von "BGK" genannten Fehlprägungstyps "Mehrfachstanzung".
Von weniger in die Prägetechniken involvierten wird hier leider fälschlicherweise immer wieder ganz salopp von einem "Zainende" gesprochen / geschrieben
. Was über Prägetechniken einigermaßen Wissende - obwohl natürlich ebenso falsch - evtl.
gerade noch zu akzeptieren wäre, ist z.B. die Bezeichnung:
Sichelförmiges "Zainende".
Der sichtbare Bereich der 2. Stanzung ist mit Sicherheit nicht "gerade" wie "Rollentöter" vermutet (das wäre dann ein "echtes" Zainende).
Bei einem über ein nach der 1. Stanzung erfolgtes Verbleiben im Stanzbereich und des dann erfolgten Anstanzens des ausgestanzten Rohlings hat es in dem Bereich der 2. Stanzung eine eindeutig konkave, d.h., nach innen gewölbte, Form gegeben.
Eine ausgestanzte Ronde passt von der Bogenkrümmung her genau so wenig genau in die Krümmung der Ausstanzung einer entsprechenden Münze.
Die über gewisse Zweifel an der Echtheit geäußerte Bitte von "Phönix08", doch mal ein anderes 50 Cent-Stück an die Schnittkante (Aussparung) zu halten um zu erfahren, ob diese beiden Flächen zusammenpassen, kann grundsätzlich nicht funktionieren, d.h., führt zu keinem brauchbaren Ergebnis hinsichtlich passender Bogenweiten.
Bei einem Vergleich dieser "Kanten" wird es immer so sein, dass die Aussparung nach der Prägung gegenüber einer Vergleichsmünze einen weniger gekrümmten Bogen zeigt. Dafür gibt es eine sehr einfache Erklärung, nämlich die unterschiedlichen Bedingungen, die zu den beiden (End)Aussehen geführt haben - vor allem der stattfindende Materialfluss. Bei einem unter optimalen Bedingungen geprägten Vergleichsstück wurde die Endform überall vom Prägering gebildet, bei der zusätzlichen Ausstanzung kann dieser im Bereich der Mehrfachstanzung aber eindeutig nicht wirksam werden. Dort ist das Rondenmaterial bei der Prägung in der Lage ohne Begrenzung nach außen zu wandern - und zwar nicht gleichmäßig über die gesamte Stanzkante. Dieses führt dann je nach Prägedruck mehr oder weniger stark zu dem Phänomen der Veränderung des Bogens der 2. Stanzung in der Form, dass der Bogen durch in der Mitte stärker erfolgenden, d.h., weiter in Richtung Prägering gehenden, Materialfluss eine flachere Form erhält.